Breckerfeld. Auf welchen Radwegen rollen Radfahrer künftig durch Breckerfeld? Eine Pro- und Contra-Liste für verschiedene Routen soll jetzt her.
Einigkeit besteht: Auf irgendeine Weise soll es gelingen, die Radwege nördlich und südlich des Ortskerns von Breckerfeld miteinander zu verbinden. Welche Ansätze allerdings zum Ziel führen sollen, ob es einen Blick von außen auf die Breckerfelder Möglichkeiten braucht oder aber ob die Verwaltung selbst mit ihrem Knowhow und ihren Kapazitäten ein Konzept ausarbeiten kann – das war im Bauausschuss durchaus umstritten. Im Blick haben will man sehr wohl, welche Effekte es für andere Verkehrsteilnehmer mit sich bringt, wenn den Radfahrern zu mehr Platz verholfen wird.
Die Fraktion der Grünen hatte das Thema, über das in Breckerfeld schon mehrfach ohne greifbares Ergebnis diskutiert worden ist, noch einmal auf die Tagesordnung gesetzt. Der Auftrag: Die Verwaltung möge ein Konzept erstellen. „Ergebnisoffen“, wie Grünen-Vertreter Michael Peyinghaus betont.
Eine Idee: Wege, die wie am Heider Kopf eigentlich nur von Fußgängern genutzt werden dürfen, könnten auch für den Radverkehr freigeben werden. Denn: Das eine ist die Theorie. In der Praxis, und das haben die Mitglieder im Bauausschuss sehr wohl auf dem Schirm, werden Fußgängerwege längst von Radlern genutzt.
Knackpunkt Ortsdurchfahrt
Darüber hinaus gibt es Knackpunkte: Die Ortsdurchfahrt ist ein solcher. Auf der engen Frankfurter Straße beispielsweise lässt sich der vorgeschriebene Abstand beim Überholen von Radfahrern kaum einhalten.
Der Ostring ist ein weiterer: Hier, wo im Grunde Schüler radeln könnten, gibt es keinen einzigen Radweg. Oder der Weg in den Ort: Da bringen die Grünen eine Route abseits der Hauptstraße durch das Industriegebiet ins Spiel.
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Ein ausgefeiltes Konzept solle nun endliche mal her – das zumindest war zunächst der Standpunkt von Grünen, FDP und Wählergemeinschaft. „Das Aufkommen an Radfahrern hat erheblich zugenommen“, so Uli Ferron (FDP), „für ein solches Konzept sollten wir Mittel in den Haushalt einstellen.“ Auch Michael Peyinghaus argumentierte: „Wir brauchen Expertenwissen. Das verhindert, dass wir am Ende zweimal planen müssen.“
Pro- und Contra-Liste
Anders wiederum sieht das Axel Zacharias (CDU): „Wir brauchen keine externe Beratung. Wir kennen die Topographie und die Möglichkeiten. Wir brauchen eine Pro- und Contra-Liste, in der die Verwaltung die Vor- und Nachteile verschiedener Lösungen beschreibt.“ Gleichzeitig machte er deutlich, dass seine Fraktion von einer Freigabe von Bürgersteigen für Radfahrer nichts halte. Jefferson Gerbothe (SPD) wiederum erklärte, dass es statt eines Radfahr- eigentlich ein Stadtentwicklungskonzept brauche.
Verwaltungschef André Dahlhaus verwies darauf, dass auch ein Experten-Konzept keine Rechtssicherheit bringe. Man müsse ohnehin den Kontakt zur Straßenverkehrsbehörde und zur Polizei suchen. „Eine Pro- und Contra-Liste kann die Verwaltung erstellen. Wir können auch erklären, wo es zu Einschränkungen für andere Verkehrsteilnehmer kommen kann“, so Dahlhaus. Integriert werden sollen auch die Idee einer Ladestation für E-Bikes sowie Fahrradständer, die sich auch dazu eignen, hochwertige Räder sicher abzuschließen.
Letztlich sprach sich der Ausschuss einstimmig dafür aus, dass nun zunächst die Verwaltung in Vorleistung treten soll. Bis Ende des Jahres soll die Pro- und Contra-Liste für unterschiedliche Routen vorliegen.