Lennetal. Lars Gräfe und Philipp Jung haben vor zwei Jahren in Hagen gegründet – mittlerweile betreuen sie mit ihrer Firma Kunden deutschlandweit.
Es gibt sie, die Geschichten von Unternehmern, die mit ihrer Idee klein in einer schummerigen Garage angefangen und irgendwann richtig groß geworden sind. Die Geschichte von Lars Gräfe und Philipp Jung geht so ähnlich, wenn auch nicht in den Riesen-Dimensionen. „Wir haben im Arbeitszimmer in Breckerfeld zu zweit angefangen“, erinnert sich Philipp Jung zurück.
Mittlerweile beschäftigen die Geschäftspartner acht Mitarbeiter in ihrem Unternehmen Gräfe & Jung - HR-Consulting in einem Büro mit 300 Quadratmetern Fläche – Tendenz steigend. „Und dieses Jahr wollen wir zum ersten Mal auch ausbilden.“ Vom Start-Up zu einem mittlerweile gestandenen und erfolgreichen Unternehmen in Hagen, das deutschlandweit Kunden betreut und Firmen bei Neueinstellungen den Weg zu Fördertöpfen ebnet.
Hagen: Firma ermöglicht Chance für neue Gesichter
Vor drei Jahren hat diese Zeitung schon einmal über die Idee der beiden Gründer berichtet. „Unser Thema klingt zunächst etwas bürokratisch und trocken - aber das ist es ganz und gar nicht. Wir liefern für die Unternehmen eine Dienstleistung, die die Lohnkosten senkt – und ermöglichen gleichzeitig Mitarbeitern, die leider oft schon im Bewerbungsprozess aussortiert werden, eine neue Chance“, erklärt Lars Gräfe. Einfach erklärt: Sie prüfen für Firmen bei einer Neuanstellung, ob das Unternehmen für den oder die entsprechenden Kandidaten Fördertöpfe anzapfen können. „Wir arbeiten eng mit den entsprechenden Stellen zusammen.“
„Das können Menschen sein, die vorher in einem ganz anderen Bereich gearbeitet haben und daher als Seiteneinsteiger auf dem Papier eigentlich als ungeeignet eingestuft würden – oder Menschen, die vorher arbeitslos gemeldet waren oder schon ein höheres Alter haben und daher schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben“, gibt Gräfe, der selbst lange für die Agentur für Arbeit tätig war und daher ein entsprechendes Know-how in dem Bereich mitbringt, Einblicke.
Förderfähigkeit sagt nichts über Kompetenz aus
Das alles bedeute aber nicht, dass sie zwangsläufig weniger qualifiziert seien. Die Firma der beiden, die neben Breckerfeld auch im Lennetal angesiedelt ist, lebt es selbst vor. „Einige unsere Mitarbeiter sind über diesen Weg zu uns gekommen - und machen einen super Job“, will Jung betonen, dass man als Unternehmen keine Abstriche bei der Leistung machen müssen.
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Im Grunde genommen beruht ihr Konzept auf vier Säulen. Da ist das Thema Fördertöpfe, das sicherlich den Hauptgeschäftszweig bildet. „Aber wir sind auch im Bereich Headhunting, Coaching und Business Analyse Ansprechpartner für Unternehmen“, wollen Gräfe und Jung betonen. Sie bringen Unternehmen und motivierte neue Gesichter zusammen, „gerade angesichts des Fachkräftemangels wird das Angebot immer stärker in Anspruch genommen“, gibt Philipp Jung Einblicke.
Vom Start-up zur Firma in Hagen: „Wir wollen noch weiter wachsen“
Einfaches Beispiel: Ein Verein will einen neuen Spieler verpflichten. Dieser will aber nur nach Hagen kommen, wenn er auch einen entsprechenden Job hier findet. „In solchen Fällen haben wir schon vermittelt. Wir sind breit und branchenunabhängig aufgestellt“, so Gräfe weiter.
Obwohl gut ein halbes Jahr nach ihrer Gründung auch in Hagen die Corona-Pandemie viele Wirtschaftsbereiche lahmlegte, sind die beiden Gründer zufrieden mit der Entwicklung ihres Unternehmens. „Es läuft gut. Dieses Jahr soll eine neue Zweigstelle im EN-Kreis eröffnen. Und: Wir würden in Zukunft gerne weiter wachsen und auch Dependancen in weiteren Städten eröffnen.“