Fröndenberg. Else Reinold feiert am Sonntag ihren 100. Geburtstag. Sie ist im Schmallenbach-Haus in Fröndenberg zu Hause. Worauf sie sich besonders freut.

Ein ganzes Jahrhundert, welch eine Gnade: Else Reinold, Familienmensch mit tiefem Gottvertrauen, feiert am morgigen Sonntag ihren 100. Geburtstag. Mit dem Schmallenbach-Haus in Fröndenberg, wo sie heute zuhause ist, verbindet sie eine besondere Beziehung quasi vom ersten Tag an. Worauf sie sich nun jeden Tag ganz besonders freut, das wurde gewissermaßen erst „dank“ der Coronapandemie möglich.

„Christoph ist mein Freund.“ Else Reinold lacht verschmitzt. Auf den Abend freut sie sich an jedem Tag ganz besonders. Pünktlich um 19 Uhr, und das seit nun fast einem Jahr, kommt Christoph Krause, der hier in „normalen“ Zeiten vielfältig als Ehrenamtlicher engagiert ist, zum Schmallenbach-Haus, und lässt auf seinem Horn von verschiedenen Punkten auf dem Außengelände des Hauses bekannte Volks- und Kirchenlieder erschallen. Das Instrument ist dann in Fröndenberg nicht nur auch noch weit entfernt vom Hirschberg zu hören.

Logenplatz bei täglichem Konzert am Schmallenbach-Haus

Dieser großherzige Einsatz hat auch weite Kreise über die Stadt hinaus gezogen. Für Else Reinold das beste daran: sie hat einen Logenplatz bei dem täglichen Konzert. Von ihrem Zimmer im Erdgeschoss aus kann sie bei geöffneter Tür dem Musiker so nah sein, wie das im Moment eben möglich ist. Und freut sich jeden Tag sehr darauf.

Die Impfungen

Else Reinold, so berichtet sie, ist froh darüber, dass sie mittlerweile beide Coronaimpfungen erhalten habe. Insgesamt befindet sich das Haus bei den Impfungen auf der Zielgeraden, im Moment kommen noch alle Menschen dran, die bereits positiv auf das Virus getestet worden waren.Besuche bei Bewohnern sind im Schmallenbach-Haus im Moment täglich zwischen 15 und 19 Uhr möglich. Voraussetzung ist eine negatives Testergebnis das nicht älter als 48 Stunden ist. Montags bis freitags sowie sonntags kann man einen Test zwischen 15 und 17 Uhr auch direkt im Schmallenbach-Haus vornehmen lassen.  

Am Sonntag wird Christoph Krause auch wieder vor dem Schmallenbach-Haus spielen. Und vielleicht wird er sich für einen seiner größten Fans auch etwas besonderes überlegen. Denn Else Reinold, die älteste Bewohnerin des Fröndenberger Seniorenzentrums, feiert dann ihren 100. Geburtstag. „Ich kann das gar nicht glauben“, fällt der Jubilarin dazu nur ein. „Eigentlich fühle ich mich noch nicht wie 100.“ Und ihr Geheimnis, wie man so ein hohes Alter erreichen könne? Nein, da gäbe es kein besonderes.

Langes Leben vor allem Gottes Gnade

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Ein bisschen solide leben, das müsse man schon, so erzählt sie im Gespräch. Aber am Ende sei es vor allem Gottes Gnade, wenn er ihr so viele Lebensjahre geschenkt habe, sagt Else Reinold. Die vor allem auch dankbar ist, dass es ihr gesundheitlich im Großen und Ganzen doch ganz gut geht. Glaube und Gottvertrauen, das hat die bald 100-Jährige ihr ganzes Leben lang begleitet und getragen, wie sie berichtet. Was sich auch im ehrenamtlichen Engagement für andere widerspiegelt.

Caritas-Vorsitzende

Reinold war Caritas-Vorsitzende, arbeitete lange Jahre im Handarbeitskreis und im Besuchsdienst. Dem Schmallenbach-Haus ist sie gewissermaßen vom ersten Tag an verbunden. 1973 bei der feierlichen Eröffnung war sie als Caritas-Vorsitzende auch mit dabei. „Pfarrer Hermann Bieker hat mir dann gesagt, ich solle dabei eine Rede halten“, erinnert sie sich lachend. So ganz wohl gefühlt habe sie sich zunächst nicht mit dieser Aufgabe, es sei dann aber doch ganz gut gegangen. Seit sechs Jahren nun ist das Schmallenbach-Haus ihr Zuhause. Und auch wenn sie immer noch gerne und ein bisschen wehmütig an das eigene Haus in Wes-tick zurückdenke, so fühle sie sich doch hier sehr wohl.

Älteste von acht Geschwistern

Zur Welt kam die Jubilarin am 14. März 1921 in Wickede-Wiehagen als Älteste von acht Geschwistern. Nach einer Lehre zur Hauswirtschafterin in Bad Kreuznach führte der Weg wieder zurück in die Heimat und dann ein paar Kilometer ruhrabwärts nach Fröndenberg. Ihren Wilhelm heiratete sie 1943, musste dann aber im Kreig um ihn bangen, aus dem er dann glücklicherweise zurückkehrte.

Else Reinolds Zimmer ist voller Bilder, nicht nur von ihm, auch von den drei Kindern, den Enkeln und auch den zwei Urenkeln. Und auch wenn einige davon in Berlin, andere am Rhein aber keine direkt in Fröndenberg wohnen, so ist der Kontakt sehr eng. „Die Familie ist das Wichtigste.“ Umso mehr freut sie sich, dass diese auch in Zeiten eingeschränkter Kontakte zum 100. Geburtstag bei ihr sein kann.

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