Boelerheide. Spielplatz, Slackline, Skate-Anlage und Wasserspiel: Der Hameckepark verbindet zwei Hagener Quartiere und hat viel zu bieten. Ein Besuch vor Ort.
Der Turm der Müllverbrennungsanlage ragt 86 Meter hoch in den Himmel. Er ist von fast jeder Stelle im Hameckepark aus zu sehen. Ein harter Bruch zum ansonsten von Bäumen und Sträuchern und vor allem Grün dominierten Panorama.
Am Parkeingang an der Straße „Am Pfannenofen“ hört man im Hintergrund das leise Rattern des Laufkrans, der den angelieferten Müll aufnimmt. Die gepflasterten Wege schmiegen sich ein zwischen Wiesen und kleineren bepflanzten Beete am Wegesrand. Der Park verbindet Altenhagen und Boelerheide. Eine Brücke zwischen den Quartieren.
Der Rasen ist frisch gemäht. Vereinzelt wachsen Klatschmohn auf den Wiesen und rosafarbener Wald-Storchschnabel in einem der angelegten Beete am Parkrand. Heute – ein Montagnachmittag – ist wenig Betrieb. Was sicherlich am Tag und der Uhrzeit liegt. Bei schönem Wetter und vor allem auch am Wochenende zieht es etliche Menschen in den Park, der neben ausreichend Spielflächen für Kinder auch genügend Platz bietet, dass sich hier Skater, Radfahrer, Jogger und Spaziergänger oder Hundebesitzer ohne Weiteres gut aus dem Weg gehen können oder sich ganz bewusst begegnen können.
Neue Bäume in der Erde
Ein Ehepaar hat samt Hund eine Rast im verwunschen wirkenden, kleinen „Amphitheater“ eingelegt, das viel zu selten für Veranstaltungen genutzt wird. Offenbar wurden hier erst vor kurzem neue Bäumchen in die Erde gepflanzt, die an sonnigen Tagen den Besuchern Schatten spenden können. „Wir finden es total schön hier und gehen oft mit unserem Hund im Park spazieren. Was stört, ist, dass der Park nach den Wochenenden immer total vermüllt ist – an das Grillverbot halten sich viele nicht“, sagen beide.
Heute aber wirken die Wege aufgeräumt. Die Mülleimer sind leer, die Wege sauber – bis auf vereinzelte Stellen, an denen Jugendliche die Überreste von Sonnenblumenkernen und Kippenstummeln hinterlassen haben. Ein Montagnachmittag, an dem also die gröbsten Spuren des Wochenendes scheinbar schon beseitigt worden sind.
Nur ein paar Hundert Meter weiter genießt ein Hagener die vereinzelten Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch den heute eher wolkenverhangenen Himmel suchen. Er ist auf dem Rückweg von der Arbeit, legt häufiger Verschnaufpausen hier auf der Bank ein. Dass heute so wenig los ist – kein Problem. Mehr Raum für Erholung. Ruhe. All das, was der Park in einem dicht besiedelten Quartier, in dem längst nicht alle Familien über große Gärten oder Terrassen verfügen, bietet. Der Park wird oft zum Anziehungspunkt. Allein der Muschelsalat lockt hunderte Besucher – ähnlich wie früher „Rock auf dem Müll“: Unter dem Park befindet sich nämlich eine alte Mülldeponie.
Ein Stück Großstadt-Flair an Skate-Anlage
An der Skater-Anlage, die mit ihren Graffiti-beschmierten Rampen ein Stück Großstadt-Charakter auf die Anlage bringt, hat sich eine Familie versammelt. „Wir kommen täglich her mit den Kindern“, erklärt die Hagenerin, dass ihre Kinder den Park vorwiegend zum Spielen besuchen, während die Eltern entspannt in der Sonne sitzen können. Ein Rundweg bietet Platz für längere Fahrten – und hat immerhin die große und eine kleine Rampe zu bieten. Sie als richtige Skate-Anlage zu bezeichnen würde den Erwartungen der Skater aber nicht ganz gerecht, die zuletzt immer wieder beklagt haben, dass es in der Volmestadt schlichtweg an geeigneten Angeboten für die mittlerweile olympische Sportart fehlt. Ein anderes Thema.
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Offen gesagt: Dass ich zuletzt den Hameckepark in meiner Freizeit besucht habe, ist wirklich viele Jahre her. Die Erinnerung: verblasst. Nach dem Besuch steht aber fest: gerne wieder. Die Anlage ist weitläufig, zentral gelegen, gut erreichbar. Auch hier würde sich sicherlich ein kleines Café gut machen, um die Attraktivität zu steigern. Aber auch so: Der Hameckepark ist Naherholung in der eigenen Stadt. Und ein Besuch lohnt sich.