Hohenlimburg. Die Mitgliederversammlung des Hohenlimburger Schwimmvereins hat die Pläne für einen Umbau des Freibad Henkhausen zum Ganzjahresbad abgesegnet
Ein wichtiger Schritt hin zur Teilüberdachung im Freibad Henkhausen ist gemacht: Für die mit Vertretern der Hagener Stadtspitze entwickelte Lösung sicherte sich der Vorstand des Hohenlimburger Schwimmvereins (HSV) nun den Rückhalt seiner Mitglieder. Bei einer Versammlung im Freibad Henkhausen votierten 54 Personen für die vorgestellte Lösung, die ganzjähriges Schwimmen im Freibad Henkhausen ermöglichen soll. Es gab eine Gegenstimme.
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Auch wenn der Großteil der knapp 500 Mitglieder des Schwimmvereins nicht bei der Versammlung anwesend war, sieht sich der Vorstand des Vereins in dem Ergebnis bestätigt. „Viele Mitglieder des Vereins, die aus den verschiedensten Gründen nicht bei der Versammlung sein konnten, wie auch viele Hohenlimburger, die uns auf der Straße angesprochen haben, bestärkten uns in unserer Auffassung, einer Teilüberdachung zuzustimmen“, so Karsten Menzel. Der Vorsitzende des Schwimmvereins sah es beinahe als Zeichen, dass die Versammlung für den 4. November, den „Tag des gesunden Menschenverstandes“, angesetzt war. Er findet deutliche Worte für die aktuelle Situation des Freibades, das der Verein seit Jahrzehnten ehrenamtlich betreibt: „Das Bad ist schlicht und einfach marode. Rein betriebswirtschaftlich wäre es Selbstmord für das Bad gewesen, hätten wir nicht zugestimmt.“
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Becken verliert immer mehr Wasser
Bei der Versammlung, an der qua Satzung nur Mitglieder des Vereins und keine Pressevertreter teilnehmen durften, zeigte man Zahlen aus den zurückliegenden Freibad-Saisons, um die die Dringlichkeit zu unterstreichen: Neben sinkenden Eintrittsgeldern zwischen 2018 und 2021 stieg in gleicher Zeit der Wasserverlust des maroden Beckens. Verlor das Becken in der Saison 2018 insgesamt 1,2 Millionen Liter, waren es im Jahr darauf schon 1,6 Millionen Liter.
Fördergelder für den Ausbau eingeplant
Nach der Saison in diesem Jahr stehen 3,5 Millionen Liter Wasser, die das Becken verloren hat, so die Zahlen des Vorstands. Alleine die Ausgaben für Wasser würden künftig die Vereinskasse verschlingen. „Wenn das so weitergeht, müssten wir spätestens in zwei bis drei Jahren das Bad aufgeben“, so Menzel. Umso größer die Freude bei ihm und seinen Vorstandskollegen über das Votum der Mitglieder für einen Ausbau des Bades, der mit rund 5 Millionen an Fördermitteln von Land und Bund finanziert werden soll. Marcus Seifert, Schatzmeister des HSV: „Von dieser Entscheidung profitieren nicht nur die Hohenlimburger, sondern auch ein ganzjähriger Schwimmunterricht für die Schulen wird abgedeckt, ganz zu schweigen von den vielen Übungen der Feuerwehren und der Polizei.“
Freude beim Oberbürgermeister über das Votum
Freude über das Votum auch bei Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz: „Wir haben im Vorfeld gute und vertrauensvolle Gespräche miteinander geführt, die auf fruchtbaren Boden getroffen sind.“ Das klare Votum der Vereinsmitglieder sei ein durchweg positives Signal für eine dauerhafte Sicherung des Schwimmsports in Hohenlimburg. „Wir werden seitens der Verwaltung weiter konzentriert und mit Hochdruck daran arbeiten, damit die von der Mehrheit der Politik und seitens des HSV favorisierte Lösung einer Teilüberdachung realisiert werden kann.“
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Pachtvertrag für Freibadgelände verlängern
Mit dem Votum der Mitglieder im Gepäck wird der Vorstand des Schwimmvereins im Dezember nach Dresden reisen, um dort mit Hubertus Grass über eine Verlängerung des Erbpachtvertrags zu sprechen. Der Vertrag für das Freibad, geschlossen mit der Erbengemeinschaft Grass, läuft Ende 2026 aus. Bis Ende 2021 muss der Vertrag vom Verein für weitere 30 Jahre verlängert werden.
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