Lennestadt. Für die jungen Aktivisten der Fridays-for-future-Bewegung macht die Stadt Lennestadt noch nicht genug beim Klimaschutz. Sie erheben Forderungen.
Sie haben ein paar „saftige Forderungen“ im Gepäck – das ist den Vertretern der Fridays-for-future-Bewegung bei der Übergabe ihrer Ziele am Montagnachmittag an die Stadt Lennestadt durchaus bewusst. Sie möchten nämlich, dass die Stadt bis zum Jahr 2038 klimaneutral wird – und vieles mehr.
Vor allem werben sie aber für mehr Öffentlichkeit, um besser verfolgen zu können, was sich mit Blick auf den Klimaschutz in der Kommune tut. Bürgermeister Tobias Puspas macht deutlich, dass er die „Grundidee grundsätzlich blind unterschreiben“ könne – dennoch gab es auch etwas Kritik in Richtung der jungen Aktivisten.
Für die Fridays-for-future-Ortsgruppe Lennestadt sind heute junge Vertreter des Planungskomitees erschienen. Dazu gehören Martin Ludwig, Carina Hebestreit, Judith Schäfers sowie Marie und Julia Graw. Sie übergeben Bürgermeister Tobias Puspas eine Liste mit Forderungen. Unter anderem: Das Controlling der geplanten Maßnahmen rund um den Klimaschutz soll öffentlich gemacht werden. Der coronabedingt ausgefallene Klima-Dialog solle online nachgeholt werden. Bei der Verhandlung der Nahverkehrspläne möchten sie dabei sein. „Wir möchten da gern ein Wörtchen mitreden“, sagt Martin Ludwig. „Verbindungen müssen besser abgestimmt, Preise günstiger werden, dass nicht jeder sein eigenes Auto nimmt.“ Weiterhin: Radwege sollen ausgebaut, die Möglichkeiten von Mitfahrerbänken erprobt werden. Die interkommunale Zusammenarbeit sollte mit Blick auf Erfahrungen im Bereich Klimaschutz ausgebaut werden und die Stadt Lennestadt soll bis 2038 klimaneutral werden. „Das ist zwar ein ambitioniertes, aber auch sehr wichtiges Ziel“, sagt Martin Ludwig und verweist auf ein deutschlandweites Umweltgutachten.
Tobias Puspas spricht den Aktivisten seine Hochachtung für die Ausarbeitung der Liste aus und betont grundsätzlich die Bedeutung der Fridays-for-future-Bewegung. Er werde die Punkte aufgreifen und mit in die politische Diskussion nehmen. Dennoch – der Bürgermeister lässt es sich nicht nehmen auch einen „kleinen Vorwurf“ zu äußern, weil es „krass“ ist, dass Forderungen gestellt werden, ohne sich ausreichend informiert zu haben. Tobias Puspas verweist dabei auf die bereits gut ausgebaute interkommunale Zusammenarbeit. Außerdem zeigt er einige politische „Spielregeln“ auf – unter anderem, dass ein Antrag für Mitfahrerbänke bereits einmal an der fehlenden Mehrheit im Rat gescheitert ist.
Hoher Stellenwert
Und auch, dass das Thema des Öffentlichen Personennahverkehrs ein breites Konfliktfeld sei, das bereits jetzt in der Form so nicht mehr finanzierbar sei.
Außerdem verweist er auf den hohen Stellenwert, der die Umweltschutzbeauftragte und der Klimaschutzmanager inne haben.
Worin sich alle einig sind: Es ist wichtig im Austausch zu bleiben, miteinander statt gegeneinander zu arbeiten und pauschale Verurteilung zu vermeiden. Den letztlich wollen alle dasselbe: Eine sichere und umweltbewusste Zukunft.