Lennestadt. Autofahrer in Lennestadt haben es schwer. Nach der Sperrung der B 55 folgte eine Baustelle auf der B 236. Steckt dahinter ein geheimer Plan?

Als an diesem Freitag die Fridays-for-Future-Aktivisten in Altenhundem und Kirchhundem durch die Straßen zogen, hätten sie durchaus mal ein Dankesschreiben in den Briefkasten des Lennestädter Rathauses werfen können. Denn die Stadt tut wirklich alles Menschenmögliche für den Klimaschutz.

Nachdem sie in dieser Woche schon bei den Eigenheim-Besitzern dafür warb, sich über die Installation einer Photovoltaik-Anlage Gedanken zu machen, setzte sie am Mittwoch noch einen drauf: Mit einer raffiniert geplanten Tagesbaustelle auf der B 236 in Meggen motivierte sie alle Autofahrer, doch endlich aufs Fahrrad umzusteigen. Denn während die Menschen in den antiquierten, vierrädrigen Dreckschleudern in vielen Fällen zu spät zur Arbeit oder zu anderen wichtigen Terminen kamen, konnten die Klima- und Öko-Freunde auf dem Drahtesel freundlich lächelnd am Stau vorbeiradeln.


Zwar bat die Stadt danach um Entschuldigung für die Terminplanung, schließlich ist die Meggener Straße wegen der Sperrung der B 55 bei Bonzel dieser Tage ohnehin stärker belastet als im Normalfall. Doch was, wenn in Wirklichkeit ein großer Plan für die Verkehrswende dahintersteckt? Auf Autofahrer würde noch so einiges zukommen.

Ampeln nach den Farben des Laubs programmieren

Die Stadt könnte einen Schwertransport aus dem Industriegebiet Meggen über die Hohe Bracht in Richtung Autobahn lotsen, damit er sich in der scharfen Kurve oberhalb des Gymnasiums Maria Königin festfährt. Oder die Nachbarstadt Attendorn bitten, aus dem Tempo-30-Bereich in St. Claas eine Spielstraße zu machen und den Blitzer entsprechend zu modifizieren, um die genervten Anlieger im Repetal zu entlasten. Und ließe sich nicht auch die Ampelanlage in Grevenbrück nach den Farben des Laubs umprogrammieren: im Sommer gerne grün, aber so langsam lieber gelb und rot?


Als letzter Schritt könnte der Rückbau aller Autostraßen den Haushalt von Unterhaltungskosten entlasten. Lennestadt wäre schnell der fahrradfreundlichste Ort der Welt. Und noch ein Vorteil: C-Promis könnten nicht noch einmal mit 142 km/h durch die Stadt rasen.