Lennestadt/Kirchhundem. Engagiert wie am ersten Tag kämpfen die Anhänger der FFF-Bewegung in Lennestadt für mehr Klimaschutz, diesmal mit dem Rad.
„Kein Grad weiter“, unter diesem Motto gingen am Freitagnachmittag in Altenhundem und Kirchhundem wieder Klima- und Umweltschützer auf die Straße. Die Fridays-for-Future-Aktivisten hatten zum Tag des globalen Klimastreiks aufgerufen, mit dem Fahrrad zu kommen, um ihren Protest gegen die aktuelle Klimapolitik zu äußern. Mit rund 25 Protestradlern blieb die Gruppe zahlenmäßig überschaubar, dennoch ließen die Aktivisten keinen Zweifel an ihrer Motivation, weiter energisch für den schwächelnden Planeten einzutreten.
Es geht ums Klima und nicht ums Wetter
Im letzten Jahr hatten die Demonstranten noch gut sichtbare Plakate und Transparente über die Hundemstraße getragen, am Fahrradlenker fielen die Plakate diesmal kleiner aus. „Wir haben uns für eine Fahrraddemo entschieden, weil so die Abstandsregeln eingehalten und wir trotzdem bemerkbar machen können“, so Carina Hebestreit (19) aus Schmallenberg, eine der Organisatoren. Die kühle Witterung mit ein paar Regentropfen war für die Demonstranten kein Thema. „Es geht hier ums Klima und nicht ums Wetter“, ruft eine junge Frau im Vorbeiradeln. Mit Fahrradklingeln und Rasseln versuchten sie unterwegs die Mitbürger aufzurütteln, endlich auch gegen den Klimawandel aufzustehen. „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“, riefen sie vom Rad auf der Strecke nach Kirchhundem. Begleitet von zwei Streifenwagen fuhren sie in das Zentrum und zurück.
Zur Kundgebung auf dem Marktplatz hatten sich weitere Sympathisanten der Fridays-for-future-Bewegung eingefunden. Judith Schäfers (17), Schülerin des Gymnasiums Maria Königin, stellte fest, was viele denken. „Corona hat den Klimawandel in den Hintergrund gedrängt“, dabei könne man die Auswirkungen überall sehen: Waldbrände überall, Gletscherabbrüche in der Antarktis, Borkenkäferkrise, Wasserstress durch die Trockenheit und so weiter.
Es muss sich was ändern
„Ich will, dass sich was ändert“, rief die 19-jährige Carina Hebestreit den Zuhörern entgegen. „Jeder von uns ist ein bisschen für den Zustand verantwortlich und jeder kann dazu beitragen, dass sich etwas ändert.“ Sie werde nicht zusehen, wie die Welt vor die Hunde geht, sagte sie und erntete für ihre engagierte und Rede viel Beifall.
Dass hier die Politik in der Verantwortung ist, betonte Martin Ludwig (18), Student aus Oberhundem. Klimaschutz gehe nicht ohne Gesetze, doch die seien ja schon da. „Wir fordern von der Politik nicht viel mehr als die bestehenden Vereinbarungen einzuhalten“, sagte er und erinnerte u.a. an das Pariser Klimaschutzabkommen von 2017. Auch die Bundesregierung nahm er in die Pflicht, während der EU-Ratspräsidentschaft Verantwortung zu übernehmen. Fazit nach 90 Demo-Minuten Demo: Die FFF-Gruppierung meint es nach wie vor ernst, so ernst wie die Klimakrise.