Menden. Historische Dokumente der Stadt könnten bald schon auf Festplatten statt Mikrofilmen lagern. Das Ziel: Dokumente für die Nachwelt erhalten.
Nachdem das Jahrhundert-Hochwasserauch Teile des Stadtarchivs geflutet hatte, soll das Gedächtnis Mendens nun Stück für Stück digitalisiert werden. Weg von Akten, Mikrofilmen und VHS-Kassetten – hin zu Serverschränken und Festplatten.
Für Nachwelt aufbereiten
Bis zu 45 Zentimeter hoch stand es in den Kellerräumen des Gebäudes am Westwall in Menden. Archivar Stephan Reisloh ist optimistisch, dass die durchnässten Akten, historischen Zeitungen und Dokumente mittels Gefriertrocknung im LWL-Archivamt gerettet werden können. Doch nun will man sich besser wappnen, sollte es abermals zu Überflutungen kommen. Das Gedächtnis der Stadt soll digitalisiert werden – zumindest nach Wunsch der Verwaltung.
„Wir begrüßen die Digitalisierung, um die Dokumente für die Nachwelt aufzubereiten“, so Burkhard Brühmann (FDP) im Kulturausschuss. Die Mitglieder sind sich derweil einig: Die Schäden hätten auch schlimmer ausfallen können, das Stadtarchiv ist dementsprechend mit einem blauen Auge davongekommen. „Es geht im Wesentlichen darum, die Dinge zu digitalisieren, die drohen, verloren zu gehen“, macht Stephan Reisloh nochmals deutlich.
Zukunftsorientierte Technik
Das gelte unter anderem für rund 150 VHS-Kassetten, auf denen unter anderem Stadtchroniken festgehalten sind; aus einer Schenkung des vergangenen Jahres gibt es zudem mehrere V8-Filme, die die Festivitäten zum Stadtjubiläum 1976 aufzeichneten. Zudem lagern historische Zeitungsausgaben auf 1004 Mikrofilmen. „Wir haben da wirkliche Schätze, es wird Zeit, sie zu digitalisieren“, erklärt Reisloh weiter.
Konkret geht es nun darum, Formate zu finden, die in den kommenden Jahrzehnten nutzbar sind. Dabei fällt die Wahl vor allem auf einen eigenen Serverschrank samt Festplatten.
Kostenpunkt: 30 bis 40.000 Euro in den nächsten Jahren – Fördermittel nicht mit eingerechnet. „Wir wollen dazu Erfahrungen auf dem Markt sammeln“, sagt der Stadtarchivar. Dazu sollen die Digitalisierungsarbeiten auf jeden Fall extern vergeben werden. Anbieter gebe es dafür zuhauf.
Im nächsten Schritt soll sich der Digitalisierungsausschuss mit der Thematik befassen.