Hagen. Von den 105 Kindertageseinrichtungen in Hagen sind nur wenige schwerwiegend von der Flut betroffen. Ein Blick auf die Situation und die Schäden.
Wenn man den aktuellen Wasserstand der Volme sieht, in der mittlerweile das Flussbett schon längst wieder durchschimmert und das Wasser kaum einmal bis zu den Knöcheln reicht, dann kann man sich immer noch kaum vorstellen, dass eben dieses Wasser in Hagen über die Ufer getreten ist. Ebenso wie das Wasser Hunderter Bäche und Bachläufe. Eben dieses Wasser hat viele Häuser, Einrichtungen, Immobilien oder Geschäfte zerstört oder lahmgelegt.
Wenn man sich das Ausmaß der Millionen-Flutschäden im Stadtgebiet noch einmal vor Augen führt, dann scheint es kaum zu fassen, dass in den 105 Kitas, die es im Stadtgebiet gibt, nur in wenigen Einrichtungen ein größerer Schaden entstanden ist. „So gesehen haben wir, was unsere Betreuungseinrichtungen angeht, noch einmal Glück gehabt“, sagt Bildungsdezernentin Margarita Kaufmann.
Shuttle-Service eingerichtet
Vor allem aber zwei Kitas hat es schwer erwischt: die „Rathausmäuse“ in der Innenstadt und die Kita in Eckesey. „Frühestens Anfang des kommenden Jahres wird in der Droste-Hülshoff-Straße der Betrieb wieder anlaufen können“, sagt Margarita Kaufmann mit Blick auf die stark betroffenen Räume in Eckesey. „Neben dieser Einrichtung ist auch die Großtagespflege in der Potthofstraße stark betroffen, wo die Aufräumarbeiten andauern“, betont Stadt-Sprecherin Clara Treude. Dort werden insgesamt neun Kinder von städtischen Mitarbeitern vom ersten bis zum dritten Lebensjahr betreut. Die Einrichtung hatte erst zum Jahresende 2020 eröffnet.
„Die Großtagespflege konnte vorübergehend in der Kita Eugen-Richter-Straße unterkommen“, gibt Treude Einblicke in die schnellen Hilfen, die in dieser Ausnahmesituation greifen: Für die Eckeseyer Kinder wurde kurzfristig ein Shuttle-Service von der Stadt eingerichtet.
„Morgens um 8 wird von der Kita ein Fahrservice zu den drei Einrichtungen angeboten, auf die die Kinder für die Übergangszeit verteilt wurden“, so Clara Treude weiter. „Dieses Angebot wollen wir auf jeden Fall so lange aufrechterhalten, bis dort der Normal-Betrieb wieder anlaufen kann“, so die Stadt-Sprecherin, die auch betont, wie verständnisvoll die Eltern seien und wie gut das Angebot angenommen wird.
Kita Tigerente: Kinder in Halden untergebracht
Auch in der Kita Tigerente, die in der Grabenstraße fast unmittelbar an der Volme liegt, hat das Wasser vor allem in den Kellerräumen großen Schaden angerichtet: Dort befindet sich neben der Turnhalle unter anderem der Schlafraum. Auch hier ist sind die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten noch nicht abgeschlossen. Das Schicksal der Kita hatte eine Welle der Betroffenheit – und Spendenbereitschaft ausgelöst. Tausende Euro kamen durch Spendenaufrufe zusammen, die nach der Flut mehr als gut gebraucht werden können. „Diese Kita ist aktuell im Gemeindehaus in Halden untergebracht“, so Treude.
Ebenfalls betroffen sind die Kita Baumhaus sowie die Kita im Vorhaller Stadtteilhaus. Allerdings mit nicht so gravierenden Schäden: „Hier kann die Turnhalle bzw. der Bewegungsraum nicht genutzt werden“, so Treude.