Kreis Olpe. Drei Vereine aus dem Kreis Olpe haben bei unserer Aktion „Wir bleiben Verein(t)“ gewonnen – und haben jetzt ihre Preise entgegengenommen.

Die Dörfer im Kreis Olpe leben von den Vereinen. Dass sie auch während der Pandemie-Zeit zusammenhalten, hat unsere gemeinsame Aktion mit der Krombacher Brauerei „Wir bleiben Verein(t)“ gezeigt. Fast 30 Bewerbungen von Musikern, Schützen, Sportlern, Karnevalisten und Heimatfreunden sind eingegangen (wir berichteten). Sie alle haben mit kreativen Ideen die Gemeinschaft trotz widriger Umstände aufrechterhalten.

Am Mittwochabend hat unsere Zeitung zusammen mit Thomas Rullich und Jens Selter von der Krombacher Brauerei die Preise an die drei Siegervereine übergeben: der Musikverein Frenkhausen (1. Platz), der Musikverein Neuenkleusheim (2. Platz) und die Wasserfreunde Finnentrop (3. Platz).

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„Wir haben uns gefreut, dass wir so viele Bewerbungen bekommen haben“, sagte Thorsten Streber, Redaktionsleiter der Westfalenpost in Olpe bei der Preisübergabe in der Dorfgemeinschaftshalle Frenkhausen, zu der einige Vertreter der Siegervereine gekommen waren. „Die Auswahl ist uns am Ende nicht leichtgefallen.“

Junge Leute in Bewegung halten

Viele Freizeitaktivitäten lassen sich in die eigenen vier Wände verlegen. Zumindest vorübergehend. Doch was macht ein Schwimmverein, dessen Becken gesperrt ist? Dass das kein Hindernis für das gemeinsame Training sein muss, haben die Wasserfreunde Finnentrop unter Beweis gestellt. Unter der Leitung der Trainerinnen Martina Döbbeler und Kathrin Engelmann gab es einen WhatsApp-Lauf-Wettbewerb, um die jungen Leute in Bewegung zu halten. „Das allein ist schon ein Verdienst, der gewürdigt werden sollte“, betonte Thorsten Streber. Darüber hinaus: Für jeden gelaufenen Kilometer wurden Spenden für die „Heartbeatrunner Sauerland“ gesammelt.

Der sportliche Leiter Gerhard Kowalzik nahm den symbolischen Scheck – Krombacher schenkt 200 Euro Preisgeld und einen Gutschein über 100 Liter aus dem Getränke-Sortiment – entgegen. „Wir hätten nicht damit gerechnet“, sagte Gerhard Kowalzik. „Umso mehr haben wir uns gefreut, unter den Siegern zu sein.“ Was genau mit dem Geld passiert, stehe noch nicht fest. Sicher sei aber, dass es den Kindern und Jugendlichen zugutekomme, die den knapp 500 Mitglieder starken Verein zu zwei Dritteln ausmachen.

„Wir können jetzt ab und zu wieder trainieren“, erzählte Gerhard Kowalzik. „Und wir hoffen, dass der Regelbetrieb nach den Sommerferien wieder losgeht, wenn es Corona zulässt.“

Ein Blick in die Zukunft

Während viele damit beschäftigt waren, gegenwärtige Vereinsstrukturen im Rahmen der Corona-Pandemie zu regeln, hat der Musikverein Neuenkleusheim die Zeit gefunden, seinen Blick in die Zukunft zu richten. Denn innerhalb eines Online-Workshops haben die Mitglieder ein Konzept entwickelt, wie sich der Musikverein verändern muss, um auch über das Jubiläum 2023 hinaus attraktiv zu bleiben. „Das hat uns sehr beeindruckt“, sagte Thorsten Streber.

Dazu kamen noch einzelne Youtube-Videos und digitale Grüße an die Schützenvereine, deren Feste die Neuenkleusheimer eigentlich mitgestalten. Helena Kaufmann (19), Nicolas Kinkel (25) und Markus Lütticke (38) freuten sich über den symbolischen Scheck. Preisgeld der Krombacher: 300 Euro. „Das kommt unserer Jugendarbeit zugute“, sagte Nicolas Kinkel, der seit 2011 im Verein Trompete spielt. „Es soll für die Anschaffung von Kinderinstrumenten investiert werden.“

Man habe sich schon gute Chancen bei der Aktion „Wir bleiben Verein(t)“ ausgerechnet – aber die Freude sei sehr groß gewesen. Die Stehtische, die ebenfalls zum Preis gehören, sollen sich die Mitglieder je nach Bedarf ausleihen können.

Mehr als 20 Videos hochgeladen

Sie haben einen Aufwand betrieben, um die Gemeinschaft aufrechtzuerhalten, wie kein anderer Verein, der sich bei der Aktion beworben hat: Die Musiker des Musikvereines Frenkhausen. Über die sozialen Medien haben sie stets gezeigt, dass sie noch da sind. Dass sie noch immer aktiv sind. Mehr als 20 Videos haben sie seit März 2020 auf YouTube hochgeladen. Höhepunkt war ein Videoprojekt, wo unter Beteiligung weiterer Akteure aus dem Dorf ein 2,5 stündiges Programm auf die Beine gestellt wurde. Thorsten Streber lobte das kontinuierliche Engagement und die umfassende Arbeit.

Steffen Feldmann (32), Lars Becker (24) und der Zweite Vorsitzende Stefan Burghaus nahmen stellvertretend für den gesamten Verein den Preis, den die Krombacher Brauerei gestiftet hat, entgegen: 500 Euro und einen gefüllten Kühlschrank. Letzterer wird hinter der Theke der Dorfgemeinschaftshalle Platz finden und sich „einer intensiven Nutzung erfreuen“.

Das Geld kann der Verein in jedem Fall gebrauchen. Es soll der Jugendarbeit zugutekommen. Weiterhin ist in der Dorfgemeinschaftshalle ein Anbau mit einer ebenerdigen Behindertentoilette und ein Lagerraum geplant. Und ein Jugendtag ist am 3. Oktober geplant. „Wir haben nicht damit gerechnet“, sagte Stefan Burghaus. „Weil viele Vereine ja online aktiv sind.“

Trotz der Tatsache, dass Vereinsleben auch online Bestand haben kann – die Freude, dass wieder mehr Normalität da ist, ist auch beim Musikverein Frenkhausen groß. „Es war natürlich sehr einsam, wenn man es gewohnt ist, jeden Freitag zur Probe zu gehen“, sagte Lars Becker, der seit 2007 im Verein ist. „Jetzt können wir wieder unter Auflagen gemeinsam proben.“