Lennestadt. Die Grünen wollen einen attraktiveren Wochenmarkt in Altenhundem. Bei den aktuellen Händlern ist der Unmut über diesen Vorstoß groß.

Der Wochenmarkt in Altenhundem könnte attraktiver sein, finden die Grünen. Im Ausschuss für Schulen, Sport, Kultur und Soziales beantragten sie daher am Dienstag, ein zeitgemäßes Konzept zu erarbeiten und im nächsten Sommer auszuprobieren. Vertreter aus Stadtmarketing, Landwirtschaft, Verbraucherzentrale und aus den Fraktionen sollten eingebunden werden. Von den aktuellen Marktbeschickern war im Antrag keine Rede – und bei denen war die Aufregung über die Grünen-Idee entsprechend groß.

„Die Veränderungsideen finden bei den Markthändlern keinerlei Unterstützung“, wurde Bürgermeister Tobias Puspas deutlich, nachdem mehrere Beschicker wegen des Grünen-Antrags auf ihn zugekommen seien. „Die Stimmung in diesen Gesprächen war sehr schlecht.“ Daher appellierte der Bürgermeister, den Antrag „mit deutlicher Mehrheit abzulehnen“.

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Tobias Puspas betonte: „Es gibt wahrlich schlechtere Märkte.“ Und falls es weitere Interessenten für einen Stand gebe, könne für diese auch noch ein Platz gefunden werden. Er warnte davor, Veränderungen über die Köpfe der Beteiligten hinweg vorzunehmen.

So hatten die Grünen die Marktzeiten von 8.30 bis 13 Uhr als unfreundlich für Arbeitnehmer kritisiert. „Eine Erweiterung scheint sinnvoll und nötig“, heißt es in dem Antrag. „Der Obsthändler kauft um 2 Uhr auf dem Großmarkt ein“, entgegnete der Bürgermeister, „der ist mit seinem Personal zeitmäßig ausgereizt.“ Viele Händler fürchten zudem, dass bei längeren Standzeiten nicht mehr Kunden auf den Markt strömen, sondern sich die Stammkunden nur über mehr Stunden verteilen würden.

Grüne wünschen sich Feierabendmarkt und neue Stände

Anders als im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Stadtentwicklung und Bauen eine Woche zuvor, als die Grünen den Antrag noch zurückzogen, hielt Christa Orth-Sauer (Grüne) an dem Vorhaben fest. „Wenn der Markt attraktiver werden soll, gehört die Meinung der Marktbeschicker natürlich dazu, genauso aber auch die der Bevölkerung.“ Und dort gebe es eben vermehrt Kritik, unter anderem an den Marktzeiten.

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Auch ein Feierabendmarkt, also eine regelmäßige Verlegung in die frühen Abendstunden, gehörte zu den Vorschlägen der Grünen. Dies könne die Innenstadt im Ganzen attraktiver für Kunden machen. Außerdem könnten sich auf dem Markt städtische Initiativen präsentieren, heimische Landwirte könnten eine neue Absatzmöglichkeit finden und auch die Gastronomie solle eingebunden werden.

In den anderen Fraktionen fanden die Grünen damit jedoch keine Unterstützung. Um die Attraktivität des Wochenmarktes, so Maximilian Ellinger (SPD), könnten sich die Marktbeschicker gut auch ohne politischen Einfluss kümmern.