Hohenlimburg. Am Wochenende wird wieder Stadtfest in Hohenlimburg gefeiert. Seine erste Auflage hatte das Fest vor 40 Jahren. Zwei Gründerväter blicken zurück
Wenn vom 1. bis 3. Juli wieder Feierstimmung auf dem Marktplatz in Hohenlimburg einkehrt, dann ist wohl kaum vorstellbar, dass vor 40 Jahren das Bier zwischen Schuttbergen und Baustellen gezapft wurde. Denn als 1982 das erste Stadtfest in der Hohenlimburger Fußgängerzone stattfand, da sah die Innenstadt anders aus.
Baustellen in der Innenstadt
Der Neue Marktplatz an der Gaußstraße, wo heute beim Stadtfest die Hauptbühne steht, existierte noch nicht. Nur eine freie Fläche, die durch Abriss alter Bauten entstanden war. Er erinnere sich noch gut an die Müllberge, die sich auf dem Platz türmten, sagt Günter Pieper. „Wir haben damals einen Anhänger von Cordes und Simon als Bühne besorgt.“
Fußgängerzone im Umbau
Der 86-Jährige gehört zu den Gründervätern des Stadtfestes, ohne ihn wäre dieses Wochenende in Hohenlimburg wohl wie jedes andere, und weder Bierwagen noch Bühnen würden in der Fußgängerzone stehen. Dass es dort aber ein solches Fest braucht, dessen war sich Günter Pieper damals sicher. Er führte damals ein bekanntes Sport- und Modegeschäft an der Herrenstraße.
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Mit weinendem Auge habe die Händlerschaft in jener Zeit nach Elsey geblickt, wo sich durch die schmale Einkaufstraße, die Möllerstraße, mehr Kunden drängelten. Dagegen befand sich Hohenlimburg im Umbruch, Häuser wurden abgerissen und neu gebaut, die Autos aus der Fußgängerzone verbannt. „Dadurch war die Innenstadt unattraktiv geworden und Elsey hatte profitiert.“ In Elsey feierte man auch jedes Jahr ein Fest. „Da sind wir regelmäßig hingegangen. Sowas wagten wir in Hohenlimburg nicht – doch dann kam die 750-Jahr Feier.“
750-Jahr-Feier begeisterte
Im Jahr 1980 versammelten sich Vereine und Gruppen aus dem gesamten Gebiet der damals noch eigenständigen Stadt Hohenlimburg, um mit Festumzug und Feuerwerk auf den Lennewiesen zu feiern. „Wir dachten, Donnerwetter, das geht doch auch bei uns“, machte sich Pieper mit Gleichgesinnten an die Planung. Im Ergebnis stand das erste Stadtfest, das vom 4. bis 6. Juni 1982 in der Fußgängerzone gefeiert wurde.
Premiere schreibt rote Zahlen
Ein rauschendes Fest, an dessen Ende die große Rechnung kam, wie sich Dietmar Mevissen erinnert: „Das Fest war hervorragend gelaufen, aber wir hatten am Ende einen hohen Verlust zu verzeichnen“, erinnert sich der frühere Inhaber des gleichnamigen Schuhgeschäfts in der Fußgängerzone, der mit Günter Pieper das Stadtfest aus der Taufe hob. „Der finanzielle Verlust war ein herber Rückschlag“, sagt Mevissen, „aber alle haben sich engagiert und es kamen so viele Leute zum Fest – beim nächsten Stadtfest im Jahr darauf haben wir dann Gewinn gemacht.“
Familiäre Atmosphäre
Generell war es für die Händler nicht das Geld, was den Antrieb brachte, sondern der Wunsch, die Innenstadt zu beleben. Dabei ging es familiär zu. In den Bierwagen zapften Händler und Mitarbeiter ehrenamtlich, um das Fest zu finanzieren. Und der Rummel war groß. „Hohenlimburg war damals ein Vorreiter. Parken und Verkehr brachen bei den Stadtfesten fast zusammen, das war schon gewaltig.“
Stadtfest war Vorreiter
War das erste Fest 1982 noch eine Neuheit, kamen mit den Jahren mehr ähnliche Feste in der Region auf, mit denen es sich zu messen galt. Die Ansprüche wuchsen, es kamen mehr Besucher von außerhalb, die auch eigenes Bier mitbrachten. „Es gab Erfolge, es gab aber auch Rückschläge“, blickt Günter Pieper heute zurück.
Er und Dietmar Mevissen sind mit ihren über 80 Jahren längst aus der aktiven Zeit in der Händlerschaft heraus. Missen wollen sie die alten Zeiten nicht. „Dafür verbinde ich zu viele positive Erlebnisse mit den Festen – und das hat immer wieder auch motiviert“, sagt Pieper.
Carpendale-Duo am Samstag
Vom 1. bis 3. Juli wird in der Hohenlimburger Fußgängerzone das Stadtfest gefeiert. Auf der Hauptbühne auf dem Neuen Marktplatz tritt am heutigen Samstag, 2. Juli, ab 20 Uhr die Band „TimeOut Covermusic“ aus Köln auf. Mit Michael Freiburg ist zusätzlich ein Künstler angekündigt, der mit der Stimme von Howard Carpendale besonders die Schlagerfans begeistern soll. Als Gesangsimitator gewann Michael Freiburg einst bei der Rudi-Carrell-Show das goldene Mikrofon.
„Lennebrothers Band“ am Sonntag
Der Sonntag, 3. Juli, beginnt um 12 Uhr mit einem Ökumenischen Gottesdienst. Um 14.15 Uhr werden die Gewinner der Tombola gezogen. Abgerundet wird das Musikprogramm der Hauptbühne am Sonntag um 14.45 Uhr mit einem Auftritt der „Lennebrothers Band“.