Kreis Olpe. Zwei weitere Busse brechen am Freitag in Richtung Kriegsgebiet auf. Was ein Trio aus dem Kreis Olpe antreibt, Ukrainer ins Sauerland zu holen.
Stefan Burghaus, Albrecht Brodhun und Florian König wussten sofort, dass sie den Menschen aus der Ukraine helfen wollen. Am Freitag, 11. März, brechen sie daher um 17 Uhr in Richtung polnischer und ukrainischer Grenze auf, um mit zwei Reisebussen geflüchtete Menschen ins Sauerland zu bringen. Unterkünfte für 90 Personen seien bereits vorhanden, trotzdem würden weitere Angebote gerne angenommen. Die Bilder und Berichte aus den Grenzgebieten und vom tobenden Krieg in der Ukraine ließen die Beteiligten nicht los. Sofort wussten sie: „Wir müssen etwas tun!“ Aber was und vor allem, wie?
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Spenden und Hilfsgüter seien eine gute und notwendige Sache, aber die logistischen Konsequenzen zeigen, dass sie etwas anderes unternehmen wollen, erklärt Stefan Burghaus, Mitinitiator der Aktion. Das Team entschied sich, dass die beste Hilfe, die sie derzeit leisten können, eine Aktion sei, in der sie Menschen von der Grenze abholen und (zumindest vorübergehend) ins Sauerland bringen. Um dadurch den Menschen eine mögliche neue Heimat zu geben. Der Kontakt zu anderen Aktiven befeuerte ihre Überlegung. „Florian König war bereits mit einem kleinen Transporter an der Grenze“, erzählt der Attendorner Burghaus.
Bis zur 90 Personen mitnehmen
„Wir haben bereits Unterkünfte für 90 Personen“, klärt er auf. Klar sei auch, dass nur so viele Menschen mitgenommen wie Unterkünfte versprochen würden. Durch Aufrufe in den sozialen Medien und die private Werbetrommel konnten die vorhandenen Unterkünfte bereits festgemacht werden. Ob es nun 90 oder 87 Personen seien, die sie mitnehmen werden, das würden sie abhängig von den Buskapazitäten entscheiden. Ursprünglich wollte das Team mit einem Reisebus aufbrechen, doch Mittwochmorgen wurde ein zweiter Bus angemietet. Finanziert werden kann das durch bereits gesammelte Spenden. Einer dieser Busse stammt von einem polnischen Reiseunternehmen.
Im Kontakt mit Attendorn und Plettenberg
Damit dieser keine Leerfahrt nach Polen verzeichnen muss, wird die Stadt Attendorn diesen mit Hilfsgütern beladen, die nach Rawicz (polnische Partnerstadt Attendorns) gebracht werden. Dies sei bereits abgesprochen, erzählt Burghaus. Die Gruppe steht im Austausch mit der Stadt Attendorn und der Stadt Plettenberg. Falls noch Wohnraum (von beiden Seiten) benötigt wird, werde man private Angebote gerne weiterleiten, erzählt Burghaus.
Spenden benötigt
Geldspenden können auf folgendes Konto überwiesen werden: Empfänger prange akzente e.V.; Betreff: Ukraine DEM, IBAN: DE43 4585 1020 0071 2412 85 Alternativ kann per paypal gespendet werden: akzente@prange.org Spendenquittungen können ab 100 Euro erstellt werden
Wer bereit ist, Wohnraum zur Verfügung zu stellen oder Menschen vorübergehend aufzunehmen, kann sich mit einer kurzen Mail oder per WhatsApp unter folgenden Angaben melden: Art der Unterbringung (Einliegerwohnung, Ferienwohnung, Zimmer, etc.), Anzahl der Schlafplätze, Zeitraum, für den Wohnraum zu Verfügung gestellt werden kann, Adresse der Wohnung, Kontaktdaten inkl. Mobilnummer. Diese Infos bitte an Katharina_wernecke@web.de oder 01708906610. Bei sonstigen Rückfragen steht Florian König (Tel.: 0170-5821909, E-Mail: akzente@prange.org) bereit. Natürlich freuen sie sich trotzdem über jede Geldspende, die zu 100 Prozent für die Logistik sowie die Unterstützung der ins Sauerland geholten Familien verwendet.