Attendorn. Die Politik hebt den Daumen: Der Kreis Olpe als Träger des Rettungsdienstes wird eine neue Wache vor der Helios-Klinik in Attendorn bauen.
Die neue Rettungswache in Attendorn wird unmittelbar vor der Helios-Klinik auf dem dortigen Parkplatz neben den Wohnhäusern am Hohlen Weg und dem ein paar Meter entfernten Seniorenheim „The Flag Senior“ gebaut. Diesen gemeinsamen Vorschlag des Kreises, bekanntlich Träger des Rettungsdienstes, der Klinik und der Stadt Attendorn haben am Mittwoch auch die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Kreisentwicklung (bei einer Enthaltung) abgenickt. Der endgültige Entschluss fällt Anfang Oktober im Kreistag, gilt dann aber nur noch als Formsache.
Hintergrund des Neubauvorhabens ist ein Gutachten der Firma Orgakom aus dem Jahr 2019, in dem die Fachleute unmissverständlich klarstellen, dass die bestehende Rettungswache am Klinikum nicht mehr den heutigen Ansprüchen an ein solches Gebäude gerecht wird. Bauliche Mängel, eine nicht optimale Ausrücke- und Ausfahrtsituation sowie fehlende Entwicklungsmöglichkeiten sind die wesentlichen Kritikpunkte der Beratungsfirma aus Waldbronn. Ergo müsse ein neuer Standort her.
Zweigeschossiges Gebäude
„Wir wollen räumlich nah beinanderbleiben, damit die Patientenübergabe reibungslos funktionieren kann. So können Rettungsdienst, Klinik und Notaufnahme auf der persönlichen Ebene eng zusammenarbeiten“, wirbt auch Dr. Volker Seifarth, Geschäftsführer der Helios-Klinik in der Hansestadt, für den auserkorenen Standort auf dem Parkplatz, den das Krankenhaus als Eigentümer an den Kreis veräußern wird. Zahlreiche gute Gespräche zwischen den Beteiligten hätten zur Einigung beigetragen, so Seifarth, der die grundsätzlichen Pläne der neuen Rettungswache im Gespräch mit dieser Redaktion vorstellt.
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Wichtig zunächst: Die Ein- und Ausfahrt erfolgt künftig über die Hansastraße – und nicht mehr wie jetzt über den Floriansweg bzw. die Sankt-Ursula-Straße. Geplant ist ein zweigeschossiges Gebäude mit drei bis vier Fahrzeughallen. Im Erdgeschoss finden sich unter anderem Bereitschaftsräume und Umkleiden wieder, im Obergeschoss sollen Schulungsräume, Büros und eine Küche einziehen. Die alte, dann nicht mehr benötigte Rettungswache soll im Übrigen nicht abgerissen werden, sondern für andere Klinik-Zwecke genutzt werden. Welche das sein könnten, steht aber noch nicht fest. Geht es nach dem Klinik-Geschäftsführer, dann steht die neue Wache im Jahr 2023.
Gute Gespräche mit Krankenkassen
Mit zeitlichen Vorgaben hält sich Landrat Theo Melcher noch zurück. „Wer aktuell bauen will, der weiß, wie schwierig es ist, Handwerker zu bekommen“, erklärte er im Ausschuss auf entsprechende Anfrage von Meinolf Schmidt (UWG). „Es ist zum Glück auch keine zeitkritische Situation. Die alte Wache ist funktionsfähig und wir haben auch keine Probleme mit den Hilfsfristen“, ergänzte Melcher.
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Wie Seifarth warb auch der Landrat für den angedachten Standort: „Die heutige Anfahrtssituation ist schlechter als die nun geplante über die Hansastraße. Und verkehrliche Schwierigkeiten sehen wir ebenso wenig.“ Das Gutachterbüro aus Waldbronn hatte eine Reihe potenzieller Standorte für den Neubau ins Spiel gebracht und dabei das noch nicht erschlossene Industriegebiet Fernholte als Favorit auserkoren. Die Kreisverwaltung, die Klinik und Stadt Attendorn haben sich anders entschieden.
Im Übrigen liefen auch die Gespräche mit den Krankenkassen als Kostenträger in die richtige Richtung. „Eine mündliche Zusage haben wir bereits erhalten“, beteuerte Melcher im Ausschuss. Offenbar steht dem Neubauvorhaben unterhalb der Helios-Klinik nichts mehr im Wege.