Attendorn. Pastor Thomasz Choinski ist auf unbestimmte Zeit beurlaubt worden. Unter Gemeindemitgliedern in Attendorn hat die Nachricht für Aufsehen gesorgt.
Der in Attendorn tätige Pastor Thomasz Choinski ist vom Erzbistum Paderborn suspendiert worden. Er sei „aus verhaltensbezogenen Gründen, die sich auf seine frühere Tätigkeit in Polen beziehen, bis zur Klärung der Sachlage von seinem Dienst beurlaubt“, teilt Pressesprecher Benjamin Krysmann auf Anfrage dieser Redaktion mit, nachdem die Nachricht am Wochenende in den Gottesdiensten des Pastoralverbundes Attendorn verkündet wurde und für viel Aufsehen sorgte.
Näher geht der Sprecher auf die Vorwürfe gegen den Geistlichen nicht ein. „Alle notwendigen Schritte sind vom Erzbistum Paderborn eingeleitet worden. Weitere Ausführungen können im laufenden Verfahren und aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht gemacht werden“, heißt es in der Stellungnahme. „Das Erzbistum muss sich auch selbst erst einmal Klarheit verschaffen“, ergänzt Krysmann auf Nachfrage.
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Der Grund für die Suspendierung liege allerdings ausschließlich in länger zurückliegenden Ereignissen in Polen. Aus Attendorn seien dem Erzbistum bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Vorwürfe bekannt. Bei der Kreispolizeibehörde Olpe und der Staatsanwaltschaft Siegen wird derzeit auch nicht gegen den Pastor ermittelt, erklärten die jeweiligen Pressesprecher auf Nachfrage. Ob in Polen strafrechtlich gegen Choinski vorgegangen wird, ist unklar.
Seit 2016 im Pastoralverbund Attendorn
Der heute 47 Jahre alte Geistliche war in Breslau aufgewachsen und dort auch in ein Priesterseminar eingetreten. 1999 wurde er im Dom zu Breslau zum Priester geweiht, 2008 zog er nach Deutschland. Nach Stationen in Herdecke, Paderborn und dem Lübbecker Land trat er vor fünf Jahren seine Stelle in Attendorn an. Noch am vorangegangen Wochenende war Thomasz Choinski öffentlich aufgetreten, hatte unter anderem die Eucharistiefeier am Marienbildstock auf dem Holzweg am 14. August gefeiert.
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Der Pastor selbst war für unsere Redaktion am Montag nicht zu erreichen. Aus der Übersicht des Teams auf der Internetseite des Pastoralverbundes wurden sein Name und Foto bereits entfernt. Pfarrer Andreas Neuser, Leiter des Pastoralverbundes, machte auf Nachfrage keine Angaben, sondern verwies an die Pressestelle des Erzbistums.
Dort appellierte Pressesprecher Benjamin Krysmann – wie schon die Priester in den Gottesdiensten am Wochenende –, von weiteren Spekulationen abzusehen. Die Gemeindemitglieder könnten „darauf vertrauen, dass wir als Erzbistum dem konsequent nachgehen“, betonte er und ergänzte: „Präziser können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht werden.“