Breckerfeld. Die Klasse 10d sammelt Sach- und Geldspenden für das Kriegsgebiet. Die Stadt Breckerfeld will zeitig Hilfsangebote vor Ort auf den Weg bringen

Für die Schüler der Klasse 10d der St. Jacobus-Schule in Breckerfeld war es eine Herzensangelegenheit: Mehr als 900 Euro und etliche Sachspenden haben sie gesammelt, um Menschen in der Ukraine, die unter dem Krieg leiden, zu helfen. „Das war auch für mich als Lehrerin etwas ganz Besonderes“, sagt Klassenlehrerin Anett Joraschkewitz, die die Schüler bei der Umsetzung der Idee unterstützt hat. „Das war richtig Klasse. Die Schüler haben das toll gemacht, und auch die Unterstützung der Eltern war super“, fasst sie zusammen.

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Aktion von Tankstellen-Betreiber Rado Dorsch gibt den Anstoß

Den Anstoß gegeben hat die Aktion des ehemaligen Breckerfelder Fußballers Radek Dorczewski (mittlerweile bekannt als Rado Dorsch): Er betreibt eine Tankstelle nebst Reifendienst – und hatte um Sachspenden gebeten, die gesammelt und an die polnische Grenze transportiert werden sollten.

„Wir haben innerhalb der Klasse dann zunächst angefangen, Sachspenden zu sammeln. Da kam eine ordentliche Menge zusammen, die wir dann für die Fahrt an die Grenze in Kartons verpackt haben“, gibt die Lehrerin Einblicke. Auch eine andere Klasse – die 7c – hatte Spenden gesammelt, um sich an der Aktion zu beteiligen. Im nächsten Schritt haben die Zehntklässler dann einen zweitägigen Kuchen- und Pizzaverkauf in der Schule während der Pausen durchgeführt – „und dabei mehr als 900 Euro eingenommen“, sagt die Klassenlehrerin nicht ganz ohne Stolz.

„Die Gelder liegen noch bei uns im Tresor und sollen jetzt gespendet werden. Die Schüler und Schülerinnen haben sich dann darauf verständigt, das Geld auf drei Hilfsorganisationen aufzuteilen“ – und mit ihrer Aktion eindrucksvoll gezeigt, dass jeder einen Teil beitragen kann. Ganz nach dem Motto: Jede Hilfe zählt.

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Stadt erwartet 17 weitere Flüchtlinge

Hilfsangebote will auch die Stadt Breckerfeld gemeinsam mit der Ev. Kirchengemeinde zeitig auf den Weg bringen: „Es gibt diverse Überlegungen, wie wir helfen können und welche Angebote wir hier bei uns auf den Weg bringen können – zum Beispiel Sprachkurse, Krabbelgruppen oder ein Begegnungscafé. Da befinden wir uns derzeit in der Abstimmung“, betont Bürgermeister André Dahlhaus, der sich auch über das Engagement der Schüler der Sekundarschule freut.

Aktuell sind bereits 30 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in der Hansestadt, alle sind privat untergebracht. „Wenn man die kommende Woche schon mit einrechnet, rechnen wir mit 17 Neuankömmlingen“, so der Bürgermeister. „Da die Hilfsbereitschaft hier so groß ist und sich viele gemeldet haben, werden sie überwiegend privat untergebracht.“ Parallel dazu steht die Stadt in Verbindung mit einem Anbieter von Integrationskursen.