Fröndenberg. Schüler verschiedener Jahrgänge arbeiten zusammen mit Künstler Patrick Lemke. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Corona hat viele Gemeinschaftsaktivitäten an der Gesamtschule Fröndenberg in den vergangenen 18 Monaten einen Strich durch die Rechnung gemacht. Umso erfreuter zeigen sich Schüler und Lehrer nun, dass die groß angelegte Projektwoche wieder stattfindet. Unterstützung kommt dabei von Künstler Patrick Lemke.
Schule soll verbinden
Die Projektwoche an der Gesamtschule Fröndenberg (GSF) ist auch ein Aspekt, um den Zusammenhalt zu stärken. „Gerade nach Corona ist das eine wunderbare Geschichte“, sagt Schulleiter Klaus de Vries. Besonders deutlich werde das unter anderem am Kunstprojekt. Dazu haben sich Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 12 mit dem Künstler Patrick Lemke zusammengetan. Lemke ist in der Ruhrstadt kein Unbekannter, ging hier selbst zur Schule, bevor es ihn nach Berlin zog. Dabei ist seine Arbeit künftig nicht nur an einer Lüftungsanlage der GSF zu sehen, sondern auch am wichtigsten Gebäude Fröndenbergs: am Rathaus. Lemke zeichnet verantwortlich für die Neugestaltung der Fassade.
Doch die Projektwoche erfüllt neben rein optischen Verschönerungen auch eine ganz andere Funktion. Sie verbindet. Und gerade das ist für Schulleiter Klaus de Vries ein wichtiger Aspekt in der heutigen Zeit: „Ich sehe das Auseinanderdriften der Gesellschaft mit Sorge.“ Die Schule sei hier ein wichtiger Vermittler. Das hatte de Vries bereits in der vergangenen Woche im Schulausschuss deutlich gemacht hat. Es gehe weniger darum mit einem Einheitsprogramm alle Schüler zu beurteilen als auf ihre individuellen Anforderungen einzugehen. So würden am Ende alle profitieren, der Zusammenhalt gestärkt.
Und so ist es auch kein Hindernis, dass 20 Schüler ihren Mofa-Führerschein machen, während nur ein paar Meter entfernt eine Gruppe ein Kunstwerk gestaltet. „Das ist für die Schüler ein Fest“, sagt Patrick Lemke. Obwohl es eine Herausforderung sei, zwischen den Umbauarbeiten in und an der Schule auch einen ästhetischen Aspekt mit einzubringen.
Mehrere Lkw-Planen haben die Schüler unter künstlerischer Anleitung gestaltet. Darauf zu sehen vor allem Alltagsgegenstände: Bücherstapel, Stifte, Lineale. Aber auch basketballspielende Figuren, die stark an Lemkes Werk am Rathaus erinnern. „Nur die Gegenstände haben etwas langweiliges und statisches“, erklärt Lemke. Daher sei die Wahl auf Sportlersilhouetten gefallen. Die Lkw-Planen werden mit einer Schicht Klarlack versiegelt, ehe Schüler sie an der Lüftungsanlage anbringen.
Dass das funktioniert, sehen Besucher bereits. Eine abendliche Palmenlandschaft prangt in ähnlicher Form bereits auf einer der Lüftungsanlagen. Seit 17 Jahren. Ähnlich langlebig könnte sich auch das neue Projekt darstellen, schätzt Patrick Lemke. „Je nach dem, ob der Klarlack vernünftig hält“, sagt er und lacht.