Attendorn. Die Herbert Grönemeyer Tribute Band begeistert am Sonntagabend rund 250 Fans. So sehr, dass die Musiker noch einmal auf die Bühne zurückkehren.
Das Mischpult war schon abgeschaltet, die Musiker der hannoverschen Herbert Grönemeyer Tribute Band „Die Ö-Band“ um Sänger Matthias Liebetruth waren nach einigen Zugaben längst mit ihrer Playlist durch. Aber die meisten der 250 Zuhörer wollten beim nachgeholten Kultursommer-Konzert am Sonntagabend nach über zwei Stunden noch immer nicht nach Hause gehen.
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Zu diesem Zeitpunkt saß „Die Ö-Band“ nach ihrem Konzert ohne Pause erschöpft, aber glücklich bereits im Backstagebereich. Unter dem Jubel der Zuschauer, die allermeisten davon seit Jahrzehnten Grönemeyer-Fans, wurden die Kabel wieder ans Mischpult geklemmt und kehrten die fünf Musiker – neben Sänger und Frontmann Matthias Liebetruth noch Sascha Franck (Gitarre), CC Behrens (Schlagzeug), Chris U. Schuz (Bas/Gitarre) und Hendrik Hekmann (Keyboards) – auf die Bühne zurück. Ihr Programm hatten sie zuvor längst abgespult, deshalb wiederholten die Hannoveraner einfach ein paar Hits des Nuschelrockers. Am Ende war Sänger Matthias Liebetruth völlig platt, konnte sich aber auf die textsicheren Zuhörer verlassen.
Burghaus: eine Herzensangelegenheit
Begeistert war nach dem fast dreistündigen Konzert auf dem Kinovorplatz auch Frank Burghaus, der mit seinem Team vom Stadtmarketing für die Organisation der Konzerte im Rahmen des Attendorner Kultursommers verantwortlich ist. „Hinterher ist eine Gruppe von Grönemeyer-Fans zu mir gekommen. Sie waren vor dem Konzert der Tribute-Band skeptisch gewesen. Danach waren sie restlos begeistert“, berichtet Attendorns Kulturamtsleiter. Ihm war es eine „Herzensangelegenheit“ gewesen, die Musiker zu verpflichten.
Verzehrbon beim Eintritt
Auf den Plakaten des Attendorner Kultursommers steht zwar „Eintritt frei“. Aber das stimmt in diesem Jahr nicht so ganz. Die Tickets kosten 12 Euro, beim Einlass gibt es dafür einen Verzehrbon in Höhe von 10 Euro.Im letzten Jahr waren bei den „Autokino-Konzerten“ im Schnitt 20 bis 25 Prozent der Inhaber von kostenlosen Eintrittskarten nicht gekommen und hatten anderen Interessenten den begrenzten Zugang versperrt. „Das hat mich massiv geärgert“, sagt Cheforganisator Frank Burghaus.Beim Einlass gilt die 3-G-Regel. Tickets gibt es bei der Touristik-Info in Attendorn oder online unter www.tickets.attendorn.de.
Burghaus wollte unbedingt, dass das wegen des Unwetters vor eineinhalb Wochen ausgefallene Konzert kurzfristig nachgeholt wird. Damals mussten die aus Hannover angereisten Musiker unverrichteter Dinge wieder aus der Hansestadt nach Hause fahren. Am Sonntagabend stimmten die äußeren Bedingungen. Zu Beginn der Open-Air-Veranstaltung zogen zwar noch einige bedrohlich dunkle Wolken über Attendorn, die waren aber schnell weg und es wurde ein lauer Sommerabend.
Der erste echte Auftritt
Für Sänger Matthias Liebetruth und seine Band war es „der erste richtige Auftritt in diesem Jahr“. Den Musikern merkte man an, wie glücklich sie waren, „endlich wieder so viele Menschen zu sehen“. Und sie legten sofort mit „Mensch“ los, dem Hit von Herbert Grönemeyer aus dem Jahr 2002. Anschließend folgte ein Feuerwerk mit bekannten und nicht so bekannten Liedern des deutschen Superstars. Bei „Currywurst“ hielt es Frontmann Matthias Liebetruth nicht mehr auf der Bühne. Er hatte die Band gegründet und nach dem siebten Studioalbum von Grönemeyer aus dem Jahr 1988 mit dem Namen „Ö“ benannt.
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Der Funke sprang schnell auf die jungen und älteren Zuhörer um. In kleinen Gruppen wurde getanzt, geklatscht und mitgesungen – unter Einhaltung der Abstandsregeln. Der große Vorteil für das ohnehin textsichere Publikum: Der Sänger der Band nuschelte nicht so stark wie sein großes Vorbild. Frontmann Liebetruth mit seiner zum Verwechseln ähnlichen „Herbert-Stimme“ konnte sich auf seine erstklassigen Musiker verlassen. Singen musste er aber alleine. Am Mittwoch geht der Attendorner Kultursommer mit dem „Duo Graceland“ schon wieder zu Ende. Die Musiker Thomas Wacker und Thorsten Gray spielen ab 20 Uhr auf der Bühne des Kinovorplatzes mit einem Streichquartett Simon & Garfunkel-Hits.