Halden. 20 neue Plätze und 200 Quadratmeter extra für Kinder und Personal: Die Einrichtung kann nach einem Jahr Umbau und Renovierung wieder öffnen.
In Halden ist ein kleines Dorf entstanden. Für Hagener Kinder. Für den Stadtteil, die Gemeinschaft: Die Kita „Haldener Kichenmäuse“ der Friedenskirchengemeinde ist gewachsen. Räumlich, aber auch mit Blick auf die Zahl der Kinder, die hier betreut werden.
Das Ursprungsgebäude der Kita in Hagen stammt aus den 60er-Jahren. Wie das so ist, wenn ein Gebäude altert, bestand an vielen Stellen erheblicher Sanierungsbedarf – in einem Umfang, den die Gemeinde niemals alleine hätte stemmen können.
„Das Projekt wurde dann übertragen an die Kindergartengemeinschaft des Evangelischen Kirchenkreises“, erklärt Geschäftsführer Michael Dahme. „Glücklicherweise hat sich ein finanzielles Konzept gefunden, die dringend benötigte Sanierung möglich zu machen.“
Rund 200 Quadratmeter mehr Platz
Architekt Erwin Sommer hat das Gebäude gekauft, saniert und ausgebaut. Erst vor kurzem konnten die Kinder und ihre Betreuerinnen ihre Sachen packen und wieder einziehen – nachdem sie ein Jahr lang im Gemeindehaus in Halden untergebracht waren. „Der Raum stand zur Verfügung, coronabedingt konnten ohnehin keine Gemeinde-Veranstaltungen stattfinden. Nach einer Nutzungsänderung wurde das gerne möglich gemacht“, so Dahme. „Wir sind super glücklich, dass wir wieder in unseren Räumen sind. Es ist richtig toll geworden. Für die Kinder und für unser Team“, sagt Leiterin Julia Köhn. „Und vor allem: Angesichts der ohnehin dringend benötigten Kitaplätze ist das eine tolle Sache“, so Michael Dahme.
Entstanden ist – ein Jahr lang haben die Arbeiten gedauert – ein kleines Dorf für die Kinder: „Wir haben hier mehrere kleine Satteldach-Häuser in unterschiedlichen Anordnungen und Größen auf dem Gelände gebaut“, gibt Sommer Einblicke. Der gesamte Innenbereich wurde modernisiert, die Elektrik erneuert, der alte Estrich ersetzt, eine Fußbodenheizung und Akustikdecken eingebaut. „Auch die Bäder und Sanitäranlagen wurden komplett neu gestaltet“, so Sommer.
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Die gesamte Gebäudehülle – also Dach, Fenster, und Wände – wurde energetisch saniert und gedämmt. Die alte Ölheizung wurde gegen eine Wärmepumpe getauscht. „Bei den Materialien haben wir großen Wert auf nachwachsende Holzbaustoffe gelegt, sowohl beim Tragwerk als auch den bunten Fassaden. Das Thema Nachhaltigkeit liegt uns am Herzen“, so Sommer.
Umzug kommt genau rechtzeitig
Entsprechend der Gruppenanzahl (drei Gruppen, insgesamt 65 Kinder) sind zwei zusätzliche Bäder entstanden. „Durch die neu entstandenen Satteldach-Häuser wollten wir der Einrichtung einen Dorfcharakter geben, der sich optimal hier in die Haldener Bebauung einfügt und der Einrichtung ein ganz besonderes Ambiente“, so der Architekt weiter. Zusätzlich steht den Kindern ein großzügiger Bewegungsraum zur Verfügung.
Die Liste der Maßnahmen ist lang und immer noch nicht komplett abgearbeitet, auch wenn ein Großteil der rund 1 Million Euro teuren Sanierung abgeschlossen ist. „Jetzt fehlt nur noch etwas Vorstellungskraft beim Außengelände“, sagt der Architekt und lacht. Entstanden ist dort bereits eine Bobbycar-Bahn. „Jetzt fehlen nur noch die Spielgeräte: Geplant sind noch eine Rutsche, ein Wasser-Spielbereich sowie ein Sandbereich“, sagt Julia Köhn.