Menden. Stück für Stück sollen graue Flecken, also Regionen ohne Glasfaseranschluss, in Menden verschwinden. Doch das könnte noch Jahre dauern.
Gut 20.000 Haushalte in Menden sind inzwischen ans Glasfasernetz angeschlossen. Doch es gibt noch graue Flecken in der Hönnestadt, die noch immer keine zeitgemäßen Verbindungsgeschwindigkeiten erreichen. Wann die Flecken der Vergangenheit angehören, ist noch offen. In der Verwaltung wartet man auf den nächsten Ausbauschritt.
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Der Ausbau im sogenannten dritten Call mit einem Glasfaseranschluss bis ins Haus ist in Menden so gut wie abgeschlossen. „Spannend wird der Ausbau im sechsten Call“, so die Breitbandbeauftragte Svenja Tschorn im Digitalausschuss. Das entsprechende Vergabeverfahren hat der Märkische Kreis inzwischen abgeschlossen. Die Behörden warten momentan nur noch auf den Förderbescheid. Der hätte ursprünglich bereits im September überreicht werden sollen; steht jedoch noch immer aus. „Wir können daher nicht sagen, wer den Ausbau übernimmt“, sagt Tschorn. Baubeginn ist in jedem Fall für 2022 vorgesehen.
Ein Unternehmen für das gesamte Kreisgebiet zuständig
Derzeit werden nur Gebiete gefördert, die eine Geschwindigkeit von 30Mbit/s oder weniger erreichen. Diese Voraussetzung soll jedoch ab Januar 2023 gänzlich fallen. Dann nämlich steht der Ausbau grauer Flecken an, also Regionen, die noch keinen gigabitfähigen Anschluss haben.
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Wie zeitaufwendig das Prozedere ist, macht ein Blick auf die Vorbereitungen auf den derzeitigen sechsten Calls deutlich: Vorbereitungen haben laut Svenja Tschorn bereits 2017 begonnen, ein Bagger sei aber bisher nicht angerollt. „Der eigenwirtschaftliche Ausbau hingegen läuft deutlich schneller“, so die Breitbandbeauftragte. Heißt: Wer selbst Geld für einen schnellen Anschluss in die Hand nimmt, muss im Zweifel nicht Jahre, sondern lediglich wenige Monate warten.
Stadt muss bald in die Tasche greifen
Im Rahmen des geförderten Ausbaus könnten auf die Stadt künftig jedoch Kosten zukommen. Denn bislang profitierte Menden als Stärkungspaktkommune davon, dass ein Eigenanteil gänzlich entfiel. Für die Beseitigung der grauen Fleck wird die Stadt – zumindest anteilig – in die eigene Tasche greifen müssen.
In der Stadtverwaltung hofft man zumindest auf einen baldigen Start beim sechsten Call. Denn in diesem Zuge steht auch der Anschluss des Bieberbergs auf dem Programm. Die ehemalige Hauptschule wird bekanntlich das neue Zuhause der Josefschule Lendringsen. Das Zeitfenster ist allerdings nicht klar. Denn den Zuschlag für den sechsten Call hat ein Unternehmen für den gesamten Märkischen Kreis erhalten.