Menden. Gut zehn Millionen Euro investieren Bund und Land in den Breitbandausbau in Menden – und doch bleiben einige graue Flecken.

Menden profitiert davon, Stärkungspaktkommune zu sein – zumindest mit Blick auf den Breitbandausbau. Denn mit den derzeit laufenden Ausbaumaßnahmen sowie den anstehenden Breitbandarbeiten fließen rund zehn Millionen Euro nach Menden.

Die Privathaushalte

Die gute Nachricht vorweg: Gut 20.000 Haushalte in Menden, das sind gut 60 Prozent, sind bereits ans schnelle Netz angeschlossen. Die schlechte: Gut 24 Prozent der Haushalte zählen zu den grauen Flecken mit Verbindungen von 30 Mbit/Sek oder weniger. „Wie wichtig der Ausbau ist, merken wir immer mehr in Zeiten von Homeoffice und Homeschooling“, macht der bisherige Breitbandbeauftragte der Stadt, Frank Wagenbach, deutlich. Gerade zu Wochenbeginn erreichen ihn und seine Kollegen immer wieder Anrufe zum aktuellen Stand der Ausbauarbeiten.

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Im November 2020 starteten die jüngsten Arbeiten am schnellen Netz am Ziegelbrand, die inzwischen abgeschlossen sind. Wie es aktuell beim Ausbau des Glasfasernetzes voran geht, lässt sich vor allem rund um die Von-Lüninck-Straße beobachten. An der Landwehr sind die Tiefbauarbeiten nahezu abgeschlossen. Gleiches gilt für Teilgebiete auf der Platte Heide. Dort können Anwohner, die sich bislang noch nicht sicher waren, ob sie einen Glasfaseranschluss haben möchten, aber noch spontan bei der Telemark melden. Im nächsten Schritt soll es am Haunsberg, in Barge, Niederbarge, Werringsen, Dentern und Oesbern weitergehen. Ab Ende März starten dort die Tiefbauarbeiten. Nachzügler können auch hier noch Bedarfe anmelden gegen eine Kostenbeteiligung von 100 Euro. Ab Mai soll dann der zunächst letzte Schritt in Oberrödinghausen beginnen. Als Stärkungspaktkommune entfällt für Menden der Eigenanteil beim Ausbau. Bund und Land stellen rund 4,4 Millionen Euro zur Verfügung.

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Generell gelte: „Nur weil der Bagger weg ist, heißt das nicht, dass sie auch fertig sind“, erklärt Svenja Tschorn, die künftig als Breitbandbeauftragte fungieren wird. Die Freischaltung der Anschlüsse könne auch bis zu zwei Monate nach Ende der Bauarbeiten in Anspruch nehmen.

Die Gewerbegebiete

Für die Zukunft, den sogenannten sechsten Call, sehen die Glasfaserarbeiten vor allem Gewerbegebiete und Schulen sowie graue Flecken vor. Die Stadt kooperiert dabei mit dem Märkischen Kreis. Umfang: Etwa sechs Millionen Euro. Baubeginn: 2021/22. Dass damit insgesamt eine zweistellige Millionensumme an Fördermitteln in die Hönnestadt fließt, begrüßen Frank Wagenbach und seine Nachfolgerin Svenja Tschorn. Es ist vor allem auch eine Aufwertung für viele Gebiete, die bisher nicht am schnellen Netz waren, etwa in Oesbern, Halingen oder Ostsümmern. Denn: Es sei inzwischen normal, dass Mendener vor dem Hauskauf die digitalen Möglichkeiten abklopfen. Damit es in den bestehenden Gewerbegebieten künftig auch schneller läuft, sind die Weichen bereits gestellt. In sechs Gewerbegebieten sind Maßnahmen geplant. Mendens Filetstück, Hämmer II, ist hierbei jedoch nicht mit aufgeführt. Frank Wagenbach beruhigt: „Wir werden ein gigabitfähiges Hämmer-Süd haben.“

Die Schulen

Mendens weiterführende Schulen sind größtenteils schon mit Gigabit-Anschlüssen angebunden. Folgen sollen nun die nächsten Grundschulen: die Albert-Schweizer-Schule im Lahrfeld sowie der Teilstandort in Schwitten; die Bischof-von-Ketteler-Schule am Salzweg sowie der Teilstandort in Hüingsen; darüber hinaus erhält auch das Placida-Viel-Berufskolleg eine bessere Anbindung. Die Josefschule in Menden und die Josefschule in Lendringsen haben im Dezember 2020 eine neue Leitung erhalten.

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Der Ausblick

Als förderfähig gelten derzeit noch Gebiete, in denen lediglich 30 Mbit/Sek oder weniger möglich sind. Doch diese Hürde entfällt ab 2023. Dann können Fördermittel für alle Gebiete fließen, die keinen Gigabit-Anschluss haben. Damit sollen, so die Hoffnung der städtischen Breitbandbeauftragten, dann auch die letzten Ecken der Hönnestadt abgedeckt werden. „Wir streben auch hier wieder eine Kooperation mit dem Kreis an“, sagt Svenja Tschorn.

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