Menden. Nur drei Alt-Bürgermeister von Menden sind auch Ehrenbürgermeister. Volker Fleige und Martin Wächter gehen leer aus. Die Regeln sind streng.
Das darf man als ausgeschiedener Amtsträger nicht persönlich nehmen: Die Liste der Mendener Ehrenbürgermeister wird in naher Zukunft nicht länger werden. Wer zum Ehrenbürgermeister ernannt werden will, muss eine wichtige Voraussetzung erfüllen und mindestens zwei Amtszeiten im Amt gewesen sein.
„Man muss mehr als eine Legislaturperiode im Amt gewesen sein“, erklärt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Die letzten beiden Vorgängern des Amtsinhabers Roland Schröder (parteilos) erfüllten diese Voraussetzung nicht. Volker Fleige (früher SPD) wäre gerne nach seiner Amtszeit von 2009 bis 2015 gerne noch einmal Bürgermeister geworden, unterlag aber bei der regulär stattfindenden Wahl dem damaligen CDU-Fraktionsvorsitzenden Martin Wächter. Wächter „regierte“ von 2015 bis Ende Oktober 2020 und wurde dann von Roland Schröder abgelöst. Wächter verzichtete auf eine zweite Kandidatur.
Nur drei Bürgermeister von Menden tragen den Titel
Zum Ehrenbürgermeister schaffte es zuletzt Rudi Düppe (CDU). Der heute 73-Jährige war zunächst von 1994 bis 2004 ehrenamtlich und dann noch einmal von 2004 bis 2009 der erste hauptamtliche Bürgermeister der Stadt Menden. Davor bekam Otto Weingarten, der zwei voneinander getrennte Amtszeiten hatte (1975 bis 1979 und 1984 bis 1989), den Titel Ehrenbürgermeister zugesprochen. Weingarten wäre in diesen Tagen 100 Jahre alt geworden. Einziger weiterer Träger der Auszeichnung ist der „Ewige“ Joseph Beierle, der von 1946 bis 1964 Bürgermeister in der damals noch von Lendringsen getrennten Stadt Menden war.
„Die Voraussetzungen für die Ernennung zum Ehrenbürgermeister sind alle in der Ehrenordnung der Stadt Menden geregelt“, erklärt Ehrlich. Darin steht die zeitliche Voraussetzung. Aber es ist auch ein Sicherheitsmechanismus eingebaut. Ein aus dem Amt geprügelter langjähriger Bürgermeister erhielte nicht automatisch die „Ehre“ zugesprochen. „Der Stadtrat beschließt noch darüber.“ +++ Auch interessant: Martin Wächter im Interview: Mir hat jeder Tag Spaß gemacht +++
Andere Auszeichnung für Wächter geplant
Martin Wächter, der aktuell seinen Ruhestand genießt, zeigt sich auf Nachfrage nicht enttäuscht, dass er nicht Ehrenbürgermeister werden kann. „Ich bin immerhin Ehrenbrudermeister der Schützenbruderschaft St. Michael Oesbern“, sagt Martin Wächter und lacht. Und sein politisches Engagement soll ohnehin gewürdigt werden: Er soll demnächst für sein langjähriges Mitwirken im Stadtrat gemeinsam mit anderen ausgeschiedenen Vertretern als „Ehrenratsherr der Stadt Menden“ ausgezeichnet werden. Dafür ist die Voraussetzung, dass man mindestens drei Ratsperioden in Folge Mandatsträger gewesen sein muss. „Es wird bald noch eine Ehrung geben“, kündigt Johannes Ehrlich an. Und auch Martin Wächter zeigt sich optimistisch, dass die Auszeichnung dann in der Nach-Corona-Zeit überreicht werden kann.
Volker Fleige, der immerhin mehrere Jahrzehnte in der Politik der Stadt Menden vertreten war, muss ohne Ehre auskommen. „Er war zwar viele Jahre Mitglied der Stadtverwaltung“, sagt Ehrlich. „Aber er hatte nie ein politisches Mandat.“