Menden. . Kunden merken keinen Unterschied. Aber in Menden fließt noch energieärmeres L-Gas aus der Leitung. Die Umstellung zieht sich noch hin.
- In Mendenkommt im Gegensatz zu vielen Nachbarstädten ein anderes Gas aus der Leitung
- Umstellung von L-Gas auf besseres H-Gas erfolgt erst 2023
- Gasquellen in Deutschland und den Niederlanden versiegen nach und nach
Gas ist gleich Gas? Stimmt nicht! Wer in Menden mit Gas heizt oder kocht, bekommt sogenanntes L-Gas geliefert. In vielen Nachbarstädten kommt schon länger H-Gas, das mehr Energie enthält, aus dem Hahn. Bundesweit läuft schon seit einigen Jahren eine große Umrüstung. In Menden kann es aber noch etwas dauern, bis das Hochenergie-Gas ankommt, erklären die Stadtwerke auf WP-Nachfrage.
„Wir können nicht umstellen, wann wir möchten“, sagt Stadtwerke-Sprecherin Maria Geers. Die Stadtwerke hängen an ihrem Lieferanten, der die Rohrleitungen bis nach Menden hineinführt und seinerseits das Gas einkauft. Die Firma Westnetz plane erst 2023 den Umstieg, sagt Geers. Nachbarstädte hängen an anderen Lieferanten.
Gas aus versiegenden Quellen
Wenn es dann soweit ist, kommt auf alle Gas-Kunden ein wenig Aufwand zu. Heizungen, Thermen und Herde müssen umgerüstet werden. Oft müssen kleine Teile ausgetauscht werden. „Die Umstellung betrifft jeden“, sagt Geers. Die Stadtwerke wollen alle Betroffenen rechtzeitig anschreiben und informieren. Kunden können allerdings jetzt schon mitdenken: Neue Geräte haben bereits Austauschdüsen. Diese sollten nicht entsorgt werden. Darauf weist die Bundesnetzagentur hin. Einige wenige Geräte funktionieren mit beiden Sorten.
Die Umrüstung selbst ist kostenlos für die Betroffenen, zumindest unmittelbar. Indirekt werden die Kunden bundesweit über eine extra eingeführte Umlage zur Marktumstellung zur Kasse gebeten. Der Gaspreis je Kubikmeter wird sich später erhöhen, gleichzeitig sparen Kunden den Betrag aber, weil der weniger Volumen verbraucht wird, erklärt die Bundesnetzagentur.
Das Mendener Erdgas stammt aktuell etwa zu 30 Prozent aus deutschen Quellen, 70 Prozent aus den Niederlanden. Die Fördermenge geht aber zurück. Deshalb ist die Umstellung auf Importgas aus anderen Quellen notwendig. Bei diesem Gas handelt es sich dann um H-Gas.
Spürbar ist der Unterschied zwischen beiden Gas-Sorten aktuell vor allem für Kunden, die mit dem Auto Erdgas bei Total an der Unnaer Landstraße tanken. Das L-Gas ist zwar einige Cent billiger als H-Gas. Allerdings ist die Reichweite entsprechend geringer, sprich: Die Fahrer müssen häufiger tanken.