Drolshagen. Die Aufregung um das Altarbild der Clemens-Kirche lässt nicht nach. Selbst international wird berichtet und Pastor Leber wurde wild beschimpft.

Die Wogen hinsichtlich des neuen Altarbildes in der St.-Clemens-Kirche haben sich noch nicht geglättet. Pfarrer Markus Leber sagte am Mittwoch beim geistlichen Abendimpuls, dass am Morgen Mitarbeiter eines russischen Fernsehsenders, der weltweit ausstrahlt, vor dem Pfarrhaus standen. Freimütig informierte er auch die Zuhörer darüber, dass er von zwei Extremkatholiken auf das Wildeste beschimpft worden sei.

Auch der Künstler Thomas Jessen, der für diesen Abend eingeladen war, um den Bürgern das Bild aus Sicht des Künstlers zu erklären, war noch benommen von der überaus großen Resonanz, die er bekommen habe. „Was ein Bild in diesem digitalen Zeitalter auslösen kann“, sie ihm vorher nicht bewusst gewesen.

Wegen des großen Interesses wurden gleich zwei Abendveranstaltungen mit jeweils 130 Zuhörern unter Corona-Bedingungen durchgeführt. Der Esloher Künstler begann seinen Vortrag damit, dass er vor zwei Jahren den Auftrag von der Pfarrgemeinde erhalten habe, ein Altarbild zum Thema Menschwerdung zu malen. Sein Anspruch sei dann gewesen, dass das Bild authentisch ausfällt.

Jessen erklärte, dass es eine Riesenanstrengung für ihn war, auf einem Gerüst stehend, dieses Bild in den Maßen 4,10 Meter hoch und 5 Meter breit mit Ölfarben auf die Leinwand zu malen. Sein Lieblingsformat ist 2 mal 3 Meter. Dass dieses besonders heiß diskutierte Gemälde in der Advents- und vorösterlichen Fastenzeit nicht zu sehen sein wird, wurde am Mittwoch durch die Frage eines Anwesenden vielen erst bewusst. Der Flügelaltar wird dann zugeklappt und es wird ein schlichteres Bild zu sehen sein.

Das verriet Pastor Leber, wogegen Thomas Jessen sich komplett bedeckt hielt, was die bildliche Gestaltung der Rückseite angeht. Er gab lediglich bekannt, dass sein Bild bis zum ersten Adventssonntag fertig sein muss.