Attendorn. Bis Herbst will die Stadt neue Pächter für das Restaurant finden und ein neues Konzept erarbeiten. Welche Rolle dabei der neue Bürgerpark spielt:

Die Attendorner Stadthalle hat sich in den Jahren vor der Corona-Pandemie zu einem Aushängeschild der Hansestadt entwickelt. Viele bekannte Gesichter aus der Musik- und Comedybranche sind nach Attendorn gekommen und haben die Zuschauerzahlen in die Höhe schießen lassen. Im Jahr 2019, vor Ausbruch der Krise, besuchten mehr als 30.000 Gäste die Stadthalle, so viel wie noch nie. Darüber hinaus entsteht zurzeit hinter der Halle ein neuer Bürgerpark, der zum Verweilen einladen soll. Wald- und Wiesenplateaus mit wunderbarem Blick über Attendorn sind ein Baustein, eine große Terrasse für verschiedene Veranstaltungen ein anderer.

Es wäre vor dem Hintergrund dieser Entwicklung nahezu fahrlässig, sagt Gebäudemanager Ludger Gabriel, wenn man dieses Potenzial im Hinblick auf das Stadthallenrestaurant ungenutzt verstreichen ließe.

Beschluss in nicht-öffentlicher Sitzung

Und deshalb wird die Stadt ihre Gastronomie an der Stadthalle komplett neu ausrichten. Die Politik hat bereits grünes Licht gegeben und einen entsprechenden Beschluss in nicht-öffentlicher Sitzung gefasst. Das ist auch ein Grund, warum Ludger Gabriel noch keine konkreten Details nennen kann. Zwei grundsätzliche Aussagen kann der Gebäudemanager aber doch treffen. Erstens: „Wir werden die vorhandene Gastronomie komplett neu aufstellen und arbeiten aktuell an einem Konzept. Dafür laufen Gespräche.“ Dass in diesem Konzept der neue Bürgerpark und vor allem die große Terrasse eine entscheidende Rolle spielt, ist logisch – „und ein ganz wesentlicher Punkt bei der Neuaufstellung“, sagt er.

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Ebenso ist klar: Das Restaurant wird einen Pächterwechsel erleben. Das Ehepaar Alev und Hüseyin Yildiz, das erst im Herbst 2019 von Michael Knoche (mittlerweile Betreiber vom EssBahnhof in Grevenbrück) übernommen hat, zieht sich wieder aus Attendorn zurück. Die Entscheidung trafen die beiden Siegerländer schon vor der Pandemie. Auf Nachfrage dieser Redaktion wollten sie sich zu den genauen Beweggründen aber nicht äußern.

Großveranstaltungen schultern

Gabriel: „Wir sind aktuell in Gesprächen mit einem möglichen neuen Betreiber.“ Der Gebäudemanager der Stadt hofft, die Gespräche mit diesem neuen Pächter in den nächsten Wochen zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, denn: „Im Herbst würden wir gerne Klarheit haben – sowohl bei dem neuen Betreiber als auch bei dem neuen Konzept.“

Anschubfinanzierung

Im städtischen Haushalt für dieses Jahr stehen 300.000 Euro für die Neuausrichtung des Stadthallenrestaurants. Wie hoch die Kosten am Ende aber tatsächlich ausfallen, ist aktuell noch nicht abzusehen. Deshalb sagt Ludger Gabriel: „Die 300.000 Euro verstehen wir zunächst als Anschubfinanzierung“.

Ganz wichtig, ergänzt Stadthallen-Chef Frank Burghaus, sei, dass der neue Betreiber den Anforderungen der Stadthalle entspricht. Soll heißen: „Wir suchen jemanden, der personell wie logistisch so aufgestellt ist, um das Catering bei Großveranstaltungen zu schultern“, erklärt Burghaus auf Nachfrage dieser Redaktion. Damit auch die Entwicklung der Stadthalle, durch die Pandemie ausgebremst, wieder Fahrt aufnehmen kann. Mit einem neuen Bürgerpark sowie einem neuen Konzept samt neuer Betreiber für das Stadthallenrestaurant.