Olpe. Meinungsfreiheit wird bei der CDU-Kundgebung in Olpe gefordert. Aber reicht das noch? Ein Kommentar von Verena Hallermann.

Meinungsfreiheit – ein hohes Gut. Für uns selbstverständlich. Für uns alle, die diese Zeilen lesen. Wir dürfen sagen, was uns bewegt. Was uns stört. Wir dürfen Kritik äußern. Auch laut. Gegen jeden. Ohne Angst haben zu müssen. Das ist gut, keine Frage. Aber mehr beinhaltet Meinungsfreiheit gar nicht. Eben „nur“ das Recht, die Meinung frei äußern zu dürfen.

Warum steht nirgendwo auf diesen Plakaten bei der CDU-Kundgebung am Montag in Olpe„Meinungsaustausch“? Ist es nicht eigentlich genau das, was wir brauchen? Ist es nicht genau das, was notwendig ist? Was bringt es uns, wenn wir alle sagen können, was wir denken – ohne zusammenzufinden? So viel Wut, so viel Frust, so viel Aggressivität – und sogar Hass. Sind wir mit unseren Meinungen, Wünschen, Zielen und Forderungen tatsächlich so extrem weit voneinander entfernt, dass wir uns anfeinden müssen? Ich glaube nicht.

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Herausfinden können wir das aber nur, wenn wir miteinander reden. Uns zuhören. Uns wirklich zuhören. Und dazu gehört es auch, die eigene Meinung mal kritisch zu hinterfragen. Die Meinung anderer zu akzeptieren. Und auch einfach mal zuzugeben, wenn man im Unrecht ist. Oder mal zuzugeben, die Meinung der vermeintlich anderen Seite zu teilen.

Meinungsaustausch – ein hohes Gut. Und gar nicht mal so selbstverständlich.