Finnentrop/Attendorn. Einige Schützenvereine in Attendorn und Finnentrop profitieren von Fördermitteln. Über 500.000 Euro werden ausgeschüttet. Das planen die Vereine.
Achim Henkel hebt auf seiner Facebookseite symbolisch den Daumen. „Die Schützen aus Fretter und Lenhausen werden bei ihren umfangreichen Baumaßnahmen durch das Landesprogramm Dorferneuerung unterstützt“, freut sich Finnentrops Bürgermeister über Fördermittel in Höhe von 125.000 Euro für die St. Matthias Schützenbruderschaft Fretter und von 216.000 Euro für die St. Anna-Schützenbruderschaft Lenhausen. In der Nachbarkommune Attendorn erhält der Schützenverein Listerscheid 212.000 Euro für die Sanierung seiner unter Denkmalschutz stehenden Schützenhalle.
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Schützenverein Listerscheid: Erheblicher Sanierungsstau in der Schützenhalle
Die Halle in Weschede ist der zentrale Veranstaltungsort im Ihnetal und wird nicht nur für Schützenfest und Karneval genutzt. Eine Gaststätte gibt es nicht mehr, auch die Schützenhalle – das Vereinshaus des Schützenvereins – wird bis auf die großen Feste nicht mehr bewirtschaftet. Der Sanierungsstau ist erheblich. „Wir haben schon sehr viel in Eigenleistung gemacht und noch viel mehr vor“, berichtet Vorsitzender Alexander Böhne. Das historische Gebälk und das mit Styropor und Spanplatten verkleidete Fachwerk aus dem 18. und 19. Jahrhundert soll freigelegt, das Dach samt Isolierung muss neu gemacht werden. Die Heizkosten sind enorm.
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Aber das ist ohne eine finanzielle Förderung vom Verein mit seinen 420 Mitgliedern nicht zu stemmen. Deshalb freut sich Böhne zwar über den Bewilligungsbescheid aus Düsseldorf im zweiten Anlauf über 212.000 Euro, das sind 65 Prozent der kalkulierten Kosten von 365.000 Euro. Aber bevor es mit der dringend erforderlichen Sanierung losgeht, will sich der Vorstand auf einer außerordentlichen Generalversammlung die Rückendeckung der Mitglieder holen.
St. Anna-Schützenbruderschaf Lenhausen: Dorfkneipe an der Schützenhalle etablieren
Die denkmalgeschützte Schützenhalle in Lenhausen aus dem Jahr 1911 ist der zentrale Anlaufpunkt für die St. Anna-Schützenbruderschaft und die anderen örtlichen Vereine. Wie im Ihnetal gibt es im Finnentroper Dorf mit seinen rund 1.100 Einwohnern keine Gaststätte mehr. Im Jahr 2020 haben auch die beiden letzten Gasthöfe („Bischoff“ und „Auwermann“) zugemacht. Aber anders als bei den Listerscheider Kollegen ist die Schützenhalle in Lenhausen „in bestem Zustand“. Die 216.000 Euro aus dem Fördertopf „Dorferneuerung 2022“ wollen die Verantwortlichen um den 1. Vorsitzenden André Zepke für die Schaffung eines Dorfraums verwenden.
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Im Antrag der St. Anna-Schützenbruderschaft heißt es dazu: „Demnach fehlt unserem Dorf seitdem (nach der Schließung der beiden letzten Gaststätten, Anm. d. Red.) eine Räumlichkeit für kleine und mittlere Gruppen bis zu 100 Personen (…) Daher sehen wir die (...) dringende Notwendigkeit, einen Dorfraum zu schaffen, der eine Begegnungsstätte für Alt und Jung, für Alteingesessene und Zugezogene (…) ist.“ Die passenden Räumlichkeiten haben Vorsitzender Zepke und Co. bereits gefunden: der heute kaum noch genutzt Anbau der Schützenhalle mit dem alten Thekenraum, der alten Turnhalle, dem Speisesaal und der alten Küche.
Mit „Schönheitsreparaturen“ ist es laut Förderantrag der Lenhauser Schützen aber nicht getan. „Vielmehr ist eine grundlegende Sanierung zwingend erforderlich.“ Das fängt beim Umbau der alten Stahltreppe zu einem barrierefreien Zugang an und hört bei der Anschaffung von nach den neuen Hygienevorschriften notwendigen Gastro-Spülmaschinen auf. Der neue Dorfraum soll zugleich Versammlungsstätte, ein Ort für Feiern, Dorfkneipe, Indoor-Spielplatz, Turnhalle für die Kinder- und Jugendtanzgruppen aber auch für Beerdigungskaffees sein.
>>> BAUANTRAG VOM KREIS OLPE GENEHMIGT
- Bei der Generalversammlung der St. Matthias-Schützenbruderschaft Fretter wurde unter Punkt „Verschiedenes“ über den aktuellen Status des Hallenumbaus informiert, der Bauantrag wurde erstellt und vom Kreis Olpe genehmigt.
- Eine Rückmeldung aus Arnsberg bzgl. einer Förderung gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
- Für die „funktionale Erweiterung einer Dorfgemeinschaftseinrichtung“ liegt der Bewilligungsbescheid über 125.000 Euro inzwischen vor.