Haspe. Zwei Jahre lang gab es im Westen von Hagen keine Kirmes und keinen Kirmeszug. Trotz Corona will man in Haspe jetzt durchstarten.
Natürlich ist da diese große Erleichterung im Westen von Hagen. Es kann wieder sein, was sein soll. Die fünfte Jahreszeit in Haspe, die Kirmeszeit. Mit allem, was dazu gehört: mit Kirmeskommers, mit Dämmerschoppen, mit Wolkenschieberfest, mit Kirmes und mit Kirmeszug.
„Ich weiß noch, wie optimistisch wir Anfang des Jahres trotz hoher Corona-Zahlen waren“, sagt Jörg Bäcker, Präsident des Hasper Heimat- und Brauchtumsvereins. „Dann aber kam der Krieg, und wir haben schon überlegt, ob so ein Fest noch passt.“
Trotz Corona und Krieg: Kirmes findet statt
Der Vorstand tagt und er fällt einen Entschluss: Die Kirmes findet trotzdem statt. Mit allem, was dazugehört. Und eben und vor allem auch mit Kindern aus der Ukraine, die in Haspe Kirmesluft schnuppern und die Grausamkeiten, die sich in ihrem Heimatland abspielen, zumindest für ein paar Stunden verdrängen können.
„Die Kirmes startet ja schon am Donnerstag“, sagt Jörg Bäcker mit Blick auf den 16. Juni, „am Freitag dann wird Kirmesbauer Michael Kröner gemeinsam mit den anderen Symbolfiguren Kinder, die mit ihren Müttern aus der Ukraine geflüchtet sind, über die Hasper Kirmes führen und ihnen ein paar schöne Momente bereiten.“
Ein Fest vor allem für die Kinder
Überhaupt die Kinder, das Lächeln, das ihnen eine bunte Kirmes mit all ihren Fahrgeschäften und Bunden in die Gesichter zaubert. „Das war ein Grund dafür, dass wir gesagt haben: Die Kirmes muss wieder stattfinden“, so Jörg Bäcker, „die Hasper Kirmes ist eben vor allem ein Fest für Familien und für Kinder. Das ist unser Antrieb.“
Deshalb bleibt es auch dabei, dass der Montag zum Kindertag bei diesem besonderen Volks- und Straßenfest rund um den Hasper Kreisel wird. „Auf der Bühne des HHBV können Kindergruppen auftreten“, sagt Bäcker, „anschließend geht es dann auch für sie mit den Symbolfiguren auf die Kirmes.“
Neuer Wolkenschieber
Das Programm der Hasper Kirmes
Die fünfte Jahreszeit in Haspe startet am Samstag, 4. Juni, 19 Uhr, mit dem Kirmeskommers im Vereinshaus Bonifatius.Am darauffolgenden Wochenende steigt das Wolkenschieberfest an der Alten Feuerwache, Enneper Straße 4. Auftakt ist am Freitag, 10. Juni, 18 Uhr, mit einem Dämmerschoppen. Das eigentliche Fest beginnt am Samstag, 11. Juni, 15 Uhr. Die Kirmes wird am Donnerstag, 16. Juni, 16.30 Uhr, auf dem Ernst-Meister-Platz offiziell eröffnet. Eine halbe Stunde später wird im Biergarten des Heimat- und Brauchtumvereins vor der evangelischen Kirche das erste Fass angestochen.Das traditionelle Erbsensuppenessen beginnt am Samstag, 18. Juni, 10 Uhr, im Vereinshaus Bonifatius. Um 14.30 Uhr zieht der Kirmeszug von dort durch Haspe, über den Quambusch bis Westerbauer.Der Kirmesgottesdienst findet am Sonntag, 19. Juni, 11 Uhr, in der evangelischen Kirche statt.Familientag auf der Hasper Kirmes ist am Montag, 20. Juni, ab 14 Uhr. Die Kirmes endet um 22 Uhr mit einem Feuerwerk.
Die bekommen übrigens Zuwachs: Es braucht einen neuen Wolkenschieberlehrling, weil einer der noblen Herren im besten Alter ausscheidet. „Wir haben da auch schon einen Kandidaten“, sagt Jörg Bäcker, „der Namen aber wird noch nicht verraten.“ Das gelte natürlich auch für den neuen Ennepeströter.
Der Kirmeskommers findet am 4. Juni statt. Und zwar im „Boni“ (Vereinshaus Bonifatius) und nicht wie sonst in der Rundturnhalle. „Der Boden, der da eigens ausgelegt wird, steht nicht zur Verfügung“, erklärt Jörg Bäcker, „der wird derzeit in der Karl-Adam-Halle benötigt, wo ja Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht sind.“ Einschränkung für die Hasper: Die Teilnehmerzahl im Boni ist auf 300 Menschen begrenzt.
Kirmeszug ist einer der Höhepunkte
Einer der Höhepunkte der fünften Jahreszeit: der Kirmeszug. Die 141. Auflage startet am Samstag, 18. Juni, 14.30 Uhr.
Haspe: So schön waren die Kirmeszüge in den letzten Jahren
Kommentiert wird der Umzug von Bezirksbürgermeister Horst Wisotzki. 60 Gruppen haben sich angemeldet.