Kreis Olpe. Am Vatertag hat der Biggesee einen Ansturm erlebt. Parkplätze mussten zeitweise gesperrt werden. Halten sich die Ausflügler an die Corona-Regeln?

Für viele Männer ist eine Tour mit Bollerwagen, Bier und vielen Freunden das Highlight am Vatertag. Dieses Jahr mussten sie darauf erneut verzichten. Bollerwagentouren mit vielen Freunden, die Flasche Bier in der Hand und Gruppenansammlungen: All das ging in diesem Jahr nicht, denn die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gelten natürlich auch am Herrentag. Halten sich alle an die Vorgaben? Wir schauen bei beliebten Treffpunkten im Kreis Olpe nach.

Der Parkplatz an der Waldenburger Bucht am Biggesee bei Attendorn ist gut belegt. Trotz schlechter Vorhersagen hält sich das Wetter, so dass sich spontan viele aufmachen um zu wandern. So auch Natalie, Tobias mit Sohn Ben Luca und Hund Kaja. Sie kommen aus Siegen und haben sich spontan entschieden an den See zu fahren. Ben Luca freut sich auf den Spielplatz auf der anderen Seeseite und Tobias Erklärt: „Ich mache heute halt eine Vatertags-Tour mit Familie.“

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Jan aus Elspe und Freundin Ann Kathrin aus Dortmund haben Bier und Brote eingepackt und laufen auch entlang des Biggesees. „Wir machen keine klassische Tour in Corona-Zeiten. Aber auch zu zweit wird es gut werden.“

Radfahrer an Bigge und Lister unterwegs

Fast klassisch hingegen sind Benjamin, Wissam und Marco unterwegs. Der Bollerwagen fehlt zwar, aber „den tragen wir auf dem Rücken“, so die drei und zeigen auf ihre Rucksäcke. Sie wollen heute von Attendorn nach Heggen wandern und hier zum Abschluss grillen. „Ich bin genesen“, erklärt Wissam, „daher können wir zu dritt laufen und Marco ist auch schon geimpft.“ Die Bescheinigungen haben sie dabei. Auch für einen Wetterumschwung sind sie gewappnet. „Wir haben sogar Regenjacken dabei. Aber wir haben heute Morgen einen Sonnentanz gemacht. Da hält sich das Wetter.“

Weiter Richtung Listersee trifft man auf viele Radfahrer entlang des Biggesees und der Listertalsperre. Auch unzählige Motorräder sind unterwegs. Eine Raststätte für die Biker ist der Bigge-Grill an der Dumicketalbrücke. Helmut und Lukas haben hier alles im Griff. Der Parkplatz ist zur Hälfte gesperrt und die beiden Männer leiten die Zweiräder auf den Platz. „Sobald er voll ist und die Abstandsregeln nicht mehr eingehalten werden können, schließen wir den Platz“, erklärt Helmut. Unmut gibt es nicht. „Im Gegenteil, die Biker zeigen Verständnis und fahren weiter.“

+++ Überschattet wurde der Vatertag im Kreis Olpe von drei schweren Verkehrsunfällen, bei denen Rettungshubschrauber alarmiert werden mussten: Lesen Sie mehr über den Motorrad-Unfall in Wegeringhausen, über den Sturz eine E-Bike-Fahrers in Olpe und den Unfall eines Motorradfahrers bei Bamenohl +++

Das Gut Kalberschnacke ist hier eine Alternative. Biker, Radfahrer und Spaziergänger tummeln sich besonders beim Kiosk von André Kattwinkel. Doch auch er ist erfahren im Umgang mit den Corona-Vorschriften. Bei zu großem Andrang sperrt er den Parkplatz ab. „Wir haben hier Gäste aus dem Dreiländereck Gummersbach, Märkischer Kreis und Kreis Olpe. Alle wissen, wie es funktioniert und halten sich an den Abstand.“ Besonders gut Abstand halten die Boote auf dem See. Stand-up-Paddler, Ausflügler und Angler teilen sich den See. Am Ufer sitzen Thomas und Hartmut aus dem Wittgensteiner Land und hoffen auf einen dicken Fisch. „Das ist unser Vatertagsausflug. Wir sind zum ersten Mal hier, um zu angeln. Doch auch die Fische scheinen Vatertag zu feiern und haben sich irgendwo getroffen um zu feiern, nur nicht an unseren Ködern.“

Kuchen und Eis to go in Sondern

In Sondern haben sich Marion und Michael gerade in den See-Terrassen ein Stück Kuchen geholt. „Wir machen mit unserem Cabrio eine Tour.“ Sie kommen aus dem Rhein-Sieg-Kreis und Marion genießt den Tag. „Ich arbeite auf der Intensivstation und bin froh, mal raus zu kommen.“ Sie freut sich über den Kuchen to go wie viele andere auch. „Schauen sie sich um. Die Menschen halten Abstand und genießen das schöne Wetter. Was will man mehr?“

Ein geöffnete Gastronomie, das wünscht sich Astrid Sondermann von den See-Terrassen. Doch sie macht aus der Not eine Tugend. Kuchen, frische Waffeln und Eis to go. „Wir freuen uns über die Gäste auch unter diesen schwierigeren Bedingungen und wir haben ja genügend Fläche drum herum, so dass die Leute Abstand halten können.“

Nur ein Vater mit Bollerwagen haben wir getroffen. Im Bollerwagen war allerdings nicht die Zapf- und Musikanlage, sondern der Nachwuchs, der sich vom Papa ziehen ließ.