Menden. Wieder in Menden, wieder auf dem Groheparkplatz: die Kirmes to go geht in die zweite Runde. Langfristig planbar war das Ganze allerdings nicht.
Ab morgen ist es wieder soweit: Die Kirmes to go startet zum zweiten Mal in Menden auf dem Groheparkplatz. Geplant war der Jahrmarkt eigentlich für den Sommer, denn im Herbst hat eigentlich die Veranstaltung „Mendener Herbst“ in der Hönnestadt Tradition. Doch die Ausbreitung der Corona-Pandemie machte der Tradition einen Strich durch die Rechnung. Frank Foulon, Veranstalter und Organisator der Kirmes to go, wollte den Mendenern trotzdem die Möglichkeit geben, mal etwas anderes zu sehen und zu erleben. „Wir möchten den Menschen im sogenannten Corona-Wirrwarr einfach ein bisschen Abwechslung bieten“, erklärt er auf Nachfrage der Westfalenpost.
Und so kam es, dass man sich kurzerhand dazu entschied erneut auf dem Groheparkplatz eine corona-gerechte Kirmes erneut zu veranstalten. Auch diesmal können sowohl Autofahrer als auch Fußgänger und Radfahrer den Jahrmarkt besuchen. „Die Radfahrer müssen allerdings zu Beginn absteigen und wir haben den Fußgängerweg größer gemacht als beim letzten Mal.“ Zudem gibt es neben den neun verschiedenen Ständen der Schausteller auch ein kleines Kettenkarussell. „Nun gehen ja auch wieder mehr Familien raus, da dachten wir uns, dass wir auch den Kindern etwas bieten müssen.“
Keine Maskenpflicht
Einen Aspekt betont Foulon ganz besonders: Die Besucher der Kirmes müssen keine Maske tragen. Eine Entscheidung, über die der Veranstalter äußerst froh ist. „Die Maske führt dazu, dass weniger Menschen rausgehen, weil nicht alle Lust haben, die ganze Zeit eine Maske zu tragen“, sagt er. Foulon habe viele Gespräche geführt und sei zu dem Entschluss gekommen, dass lediglich Verkäufer und Schausteller den Mund- und Nasenschutz in Form einer Maske oder eines Visiers tragen müssen. Manche Schausteller, wie die Verkäufer des Backfischs in der Fisch-Hütte haben eine ganz andere Variante gewählt und gleich ihren gesamten Verkaufsstand mit Plexiglas verbarrikadiert. „Das ist auch einfach angenehmer für die Mitarbeiter, die den heißen Fisch braten, das ist mit Maske unmöglich.“ Abstand und Hygienevorschriften einhalten, das gilt natürlich trotzdem. Daher sind auch am Eingang zur Kirmes Desinfektionsspender aufgestellt. Es stehen auch einige Stehtische bereit. Wer dort verweilen möchte, muss sich allerdings mit seinen Kontaktdaten per App oder ganz klassisch und händisch per Zettel registrieren. „Wir bitten alle darum, dass sie ihre richtigen Daten eintragen.“
Des Öfteren kam es nämlich in der vergangenen Zeit vor, dass Gäste falsche Kontaktangaben machten, woraufhin das Land NRW einen neuen Erlass bekannt gab, der eine Geldstrafe in Höhe von 250 Euro für falsche Kontaktangaben beinhaltet.
Weihnachtsmarkt fraglich
Zwar sei es um Weiten nicht dasselbe, wie eine richtige Kirmes geschweige denn ein Weihnachtsmarkt, doch Frank Foulon und seine Mitarbeiter sind froh, dass sie überhaupt noch etwas Umsatz machen können. „Wir hätten vorher niemals an eine To Go Kirmes gedacht“, sagt Frank Foulon und lacht. Doch die Not machte ihn und seine Mitarbeiter erfinderisch. Und die Lösung ist ein Erfolg.
Eigentlich, so sagt man in der „Jahrmarkt-Branche“, erklärt Foulon, ist der Weihnachtsmarkt die letzte Einnahmequelle für Schausteller bis die darauffolgende Saison startet. Doch, dass diese stattfinden, daran glaubt Frank Foulon noch nicht so ganz. „Man muss sehen, wie sich die Situation entwickelt.“ Eins steht allerdings schon als Idee fest: Für den Fall, dass Weihnachtsmärkte aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen, möchte Foulon erneut mit einer Kirmes To Go starten -- dann mit weihnachtlichem Flair.
Viel Aufwand
Die erste Kirmes to go in Menden oder auch Drive-in-Markt genannt, fand über Pfingsten ebenfalls auf dem Groheparkplatz statt. Insgesamt ist es für Frank Foulon und sein Team die vierte Veranstaltung dieser Art. Doch was zunächst nach einer guten und simplen Idee klingt, ist mit viel Aufwand verbunden. Zahlreiche Behörden und verschiedene Ämter müssen hinzugezogen werden und mitentscheiden. Allein für die Möglichkeit des Drive-in benötige man die Zustimmung des Straßenverkehrsamtes. Aber auch Bau- und Gesundheitsamt sowie viele andere Bereiche spielen eine große Rolle, erklärt Foulon. Daher hofft er auf umso mehr Besucher an den kommenden vier Tagen.
>>> INFO:
Öffnungszeiten der Kirmes to go:
Donnerstag und Freitag von 16 bis 22 Uhr.
Samstag von 12 bis 22 Uhr.
Sonntag von 12 bis 21 Uhr.