Menden. Die ersten Besucher zeigen sich erfreut über das Angebot auf dem Grohe-Parkplatz in Menden. Schausteller hoffen auf das Pfingstwochenende.

Aus den Boxen dröhnt Musik, der Duft von gebrannten Mandeln und Champignons liegt in der Luft. Wie immer zu dieser Jahreszeit liegt in Menden Kirmesstimmung in der Luft - diesmal aber in etwas anderer Form.

Seit 16 Uhr am Mittwochnachmittag läuft die Pfingstkirmes-to-go auf dem Grohe-Parkplatz an der Werler Straße. In Zeiten von Corona sorgt das bei Passanten zwar zunächst für die einen oder anderen ungläubigen Blicke ob der Veranstaltung; bei den Besuchern kommt die Pfingstkirmes im Schnelldurchlauf aber auch ohne Riesenrad, Musikexpress und Co. gut an. Eine junge Mendenerin zählt zu den ersten Besuchern. Sie bestellt gebrannte Mandeln am Stand von Frank Foulon, der gleichzeitig für die Organisation der Veranstaltung zuständig ist. 20 Kilogramm hat Foulon am Vorabend vorbereitet. Sicher ist sicher. "Es ist cool, dass überhaupt etwas geboten wird", sagt die junge Frau, nachdem sie ihre Packung Mandeln kontaktlos am Steuer ihres Wagens entgegengenommen hat. Für sie ist die Mendener Pfingstkirmes "ein Muss". Umso erfreulicher sei es, dass es trotz der Corona-Pandemie zumindest eine kleine Abwechslung gibt.

Die ersten verdienten Euro

Damit es in dem kleinen Rundkurs der Schausteller keine Staus gibt, bekommen Besucher direkt an der Einfahrt einen Standplan, auf dem Produkte und Preise aufgelistet sind. "Das verkürzt die Wartezeit", erklärt Foulon. Dabei gibt es keine Blaupause für eine solche Veranstaltung. "Für uns ist das Ganze eine Wundertüte", sagt Foulon und lacht. Währenddessen füllt sich der Grohe- Parkplatz langsam. Neben Mendenern, die nach Feierabend einen kleinen Abstecher machen wollen für einen kleinen Mojito, zieht die Musik nach und nach auch die ersten Fahrradfahrer und Spaziergänger an. Denn obwohl die Stände als "to-go", also zum Mitnehmen, konzipiert sind, ist Laufkundschaft ausdrücklich erwünscht. In Anröchte hätten Schausteller bei einer ähnlichen Veranstaltung rund 600 Autos pro Tag verzeichnet. "Wenn wir 200 schaffen würden, wäre das schon gut", sagt Foulon.

Für manche Schausteller wie Andrea Marquis oder Dirk Hahn ist die Pfingstkirmes-to-go die "erste Einnahme des Jahres", wie sie sagen. Vom "Mr. Green"-Stand weht der Geruch von gebratenen Champignons durch die Luft. Normalerweise ist Familie Marquis mit mehreren Ständen und einem Fahrgeschäft auf der Kirmes in der Innenstadt beheimatet. "Für uns ist die Saison bis August auf Eis gelegt", sagt Marquis. Zweimal gebratene Champignons zum Mitnehmen - die ersten verdienten Euro. Andrea Marquis strahlt. So auch Dirk Hahn einige Meter weiter, als der erste Kunde mit Mundschutz vorbeischlendert. "Wir hoffen einfach, dass es gut angenommen wird", sagt Hahn, "es muss ja auch irgendwie weitergehen". In dieselbe Kerbe schlägt auch Gilbert Marquis. In die Freude über die ersten verdienten Euro mischt sich nämlich auch Angst und Unsicherheit eines ganzen Berufsstandes, der eigentlich auf Großveranstaltungen angewiesen ist.

Doch davon möchte sich niemand die Laune verderben lassen. Vielmehr blicke man erwartungsvoll auf das Pfingstwochenende - auch wenn "dieses Jahr alles anders ist", so Dirk Hahn.