Dahl. Die schlechte Nachricht ist: Das Ehepaar Preller muss raus. Die gute: Der Supermarkt-Standort soll laut Vermieterin erhalten bleiben. Die Details

Die Nachricht, dass die Familie Preller Dahl verlässt, hat große Wellen geschlagen – und auch für Betroffenheit im Ort und darüber hinaus gesorgt. Auch für die Familie, die seit mehr als 22 Jahren im Volmetal für die Nahversorgung zuständig ist, war die plötzliche Kündigung ein Schock – „schließlich liefen die Renovierungsarbeiten für die Wiedereröffnung schon. Unsere Kinder sind hier im Laden aufgewachsen, wir mussten diese Nachricht erstmal verdauen“, so Daniela Preller im Gespräch. „Aber wer weiß, wofür ein Neuanfang gut ist“, gibt sie sich angesichts der schlechten Nachrichten zumindest ein wenig optimistisch.

Mittlerweile hat sich auch der Vermieter – die Firma „Alte GmbH“ aus Bad Homburg – bei der Stadtredaktion Hagen zu Wort gemeldet. Geschäftsführerin Annemarie Celayir bestätigt die Kündigung des Vertrages mit Familie Preller gegenüber der Redaktion. Zu den Hintergründen äußert sie sich nicht, im Kündigungsschreiben (liegt der Redaktion vor) heißt es nur, dass alle Gespräche bezüglich einer langfristigen Perspektive zur Entwicklung des Standortes erfolglos verlaufen seien.

Allerdings, und das dürfte die wohl wichtigste Nachricht für die Dahler sein, betont Annemarie Celayir im gleichen Zug: „Der Supermarkt-Standort Hagen-Dahl wird in jedem Falle langfristig erhalten bleiben.“

Edeka Preller in Dahl: Keine Details zu neuem Konzept

Genaueres wolle man zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Ob also ein Edeka unter neuer Leitung oder ein komplett neues Geschäft dort eröffnet – und vor allem wann eine Öffnung geplant ist: alles offen. Klar ist nur, Daniela und Denny Preller werden den Laden nicht leiten: „Mit uns hat niemand gesprochen. Diese Entwicklung macht natürlich traurig“, sagt Daniela Preller offen und ehrlich.

Das Thema wird im Dorf vieldiskutiert. Vor allem, weil viele Familien oder auch ältere Bewohner seit dem verheerenden Hochwasser im vergangenen Juli keine Möglichkeit mehr haben, ihren Einkauf vor Ort zu erledigen. Einblicke geben kann Rita Lademacher, die bereits seit 60 Jahren hier in Dahl lebt – und eben auch einkauft: „Für meine Generation ist die Situation eine echte Herausforderung. Früher gab es tatsächlich sogar mehrere Nahversorger hier im Ort. Das hat sich leider dramatisch verändert. Ich bin jetzt in der glücklichen Lage, dass meine Tochter mich seit der flutbedingten Schließung beim Einkauf unterstützt hat, da es hier in Dahl ja keine Möglichkeit mehr gab, etwas fußläufig zu erledigen“, schildert die 83-Jährige ihre Erfahrungen.

Eine gute Nachricht für Dahl: Supermarkt soll bleiben

Mit dem Weggang der Familie Preller gehe irgendwo auch ein Stück Dorfgeschichte verloren, betont die Dahlerin: „Man kennt sich, hat immer Zeit für ein paar nette Worte gehabt. Es war schon fast familiär.“

Zuletzt habe sie mit ihrer Tochter immer in Dahlerbrück einkaufen müssen, sei auch auf ihre Hilfe angewiesen gewesen, wenn man nicht unbedingt Einkäufe mit einer langen Busfahrt verbinden wolle. Dass es – so traurig die Nachricht über den Weggang des Ehepaar Prellers auch ist – aber immerhin die Perspektive gibt, dass ein Nahversorger dem Ort erhalten bleibt, lässt sie aufatmen: „Das ist, so schade das alles auch ist, irgendwo auch eine gute Nachricht. Für alle hier. Und ich hoffe, dass ich bald wieder zu Fuß einkaufen gehen kann.“