Haspe. Die Stadt Hagen sieht keinen Spielraum, sich finanziell an den „Hasper Lichtern“ zu beteiligen. Damit kann die Veranstaltung 2022 kaum gelingen.

Eine Wiederholung der „Hasper Lichter“, die vom 8. bis 11. September 2022 wieder Zehntausende in den Hagener Westen locken sollten, scheint geplatzt. Die Stadt Hagen hat dem von Musiker und Gastronom Salvatore Bucco angeführten Organisationsteam signalisiert, sich angesichts der angespannten Haushaltslage mit keinem Cent an der Veranstaltung beteiligen zu können. Damit wird das angepeilte Budget von etwa 360.000 Euro kaum zu stemmen sein.

„Wir sind extrem enttäuscht“, macht Bucco aus seinem Seelenleben kein Geheimnis. Noch im September hatte man in einem gemeinsamen Gespräch mit der Stadt erörtert, dass die Kommune als Mitveranstalter einsteigen und die Veranstaltung gar als eine Art Hagener Stadtfest konzipiert werden könnte. Doch als es jetzt zum finanziellen Schwur kam, musste Peter Mook, Leiter der Rathaus-Abteilung Repräsentationen, nach Rücksprache mit dem Oberbürgermeister nach Haspe das Signal senden, dass man weder im Rathaus noch bei den städtischen Töchtern den Spielraum sehe, für etwa die Hälfte des Etats gerade zu stehen.

Kein Geld aus Jubiläumstopf möglich

„Das ist wirklich eine tolle Veranstaltung, aber mit Blick auf Corona und die Hochwasserlasten ist die finanzielle Ungewissheit einfach zu groß“, wirbt Mook um Verständnis. Auch aus dem Topf des diesjährigen Stadtjubiläums sei trotz der ausgefallenen Veranstaltung lediglich nur ein niedriger fünfstelliger Betrag übrig. „Daher ist diese sechsstellige Summe zurzeit nicht abbildbar“, sieht die Stadt auch für einen Teilbetrag keinen Spielraum.

Tausende drängten sich im September 2019 bei der Premieren-Veranstaltung vor der Hauptbühne auf dem Ernst-Meister-Platz in Haspe.
Tausende drängten sich im September 2019 bei der Premieren-Veranstaltung vor der Hauptbühne auf dem Ernst-Meister-Platz in Haspe. © WP | Michael Kleinrensing

„Ich ärgere mich vor allem, dass uns das nach all den Vorarbeiten, die bereits gelaufen sind, einfach per Telefon mitgeteilt wird, ohne am Tisch noch einmal die Situation zu besprechen und Alternativen auszuloten“, empfindet Bucco das Verhalten der Stadt als „respektlos“ und „unprofessionell“. Dabei lässt er durchaus offen, ob er trotz dieses herben Nackenschlags zumindest in gedimmter Form im Spätsommer doch noch ein paar „Hasper Lichter“ aufblitzen lässt.

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Übrigens: Im Mai kommenden Jahres wird die Familie Bucco in Unna eine ähnliche Veranstaltung bereits im 30. Jahr auf die Beine stellen: „Ich kann einfach nicht verstehen, dass dies Hagen nicht gelingen soll“, zeigt sich Veranstaltungsmanager Nico Bucco ratlos.

Wisotzki will weiter unterstützen

Enttäuscht reagiert auch der Hasper Bezirksbürgermeister Horst Wisotzki: „Ich bedauere das sehr. Die Hasper-Lichter-Premiere war ein echtes Highlight für die gesamte Region und wurde von der Bevölkerung toll angenommen.“ Die Bezirksvertretung hatte zuletzt bereits 20.000 Euro für die viertägige Musik-, Kultur-, Kulinarik- und Begegnungsfestivität bereitgestellt. „Ich werde mich politisch dafür engagieren, dass zumindest dieser Betrag weiterhin zur Verfügung steht, falls es noch ein abgespecktes Alternativ-Konzept geben sollte“, sichert Wisotzki zu.

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