Menden. OBO-Chef Ulrich Bettermann aus Menden feiert in Ungarn die neue Amtszeit von Viktor Orbán. Dieser steht aber mehr denn je in der Kritik.

Der Mendener Unternehmer Ulrich Bettermann (OBO) und sein Sohn Christoph Bettermann waren Gäste bei der Vereidigung des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Bettermann unterstützt den in Europa heftig kritisierten ungarischen Ministerpräsidenten ausdrücklich. +++ Hintergrund: So sehr hält Ulrich Bettermann zu Ungarn +++

Sohn Christoph Bettermann wohnt in Ungarn

„Zu Gast bei Nachbarn und Freunden“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Ein vom Unternehmen veröffentlichtes Foto zeigt Ulrich Bettermann und seinen Sohn Christoph zusammen mit Ungarns Staatspräsidentin Katalin Novák und Ministerpräsident Viktor Orbán. Das Foto entstand nach Orbáns Wiederwahl im Garten des Budapester Karmeliterklosters, dem heutigen Sitz des Ministerpräsidenten. Orbáns Partei war bei den Wahlen erneut stärkste Kraft geworden. Der Ministerpräsident wurde Montag im Amt bestätigt. Dabei sorgte er allerdings europaweit für Empörung: Ihm wird vorgeworfen, bei seiner Antrittsrede „rechtsextreme Verschwörungstheorien gegen die EU“ verbreitet zu haben.

OBO hat in Bugyi bei Budapest „einen seiner wichtigsten Produktions- und Logistikstandorte mit über 1.300 Mitarbeitern“ wie es heißt. Ulrich Bettermanns Sohn Christoph Bettermann lebt seit vielen Jahren in Ungarn. Er ist ungarischer Staatsbürger und spricht fließend Ungarisch. Viktor Orbán eröffnete 2017 das „Europa-Forum“ im OBO-Werk.

Orban in der Kritik wegen Pressefreiheit und Demokratie

Viktor Orbán steht in Europa unter anderem wegen Einschränkungen der Pressefreiheit stark in der Kritik. Es gibt den Vorwurf, dass Orbán in Ungarn die Opposition unterdrücke und ausschalte. Ulrich Bettermann reagierte selbst jüngst im WP-Interview zu seinem 75. Geburtstag sehr offensiv auf die Vorwürfe. Er könne diese nicht nachvollziehen: „Es wird immer gesagt, in Ungarn, da ist keine Pressefreiheit. Das stimmt nicht. Ich kenne etliche Journalisten. Die können schreiben, was sie wollen.“

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Bettermann verteidigt auch seine Geschäfte in Ungarn. Dort habe er als Unternehmer mehr Freiheiten. Der Mendener schreibt sich auch auf die Fahnen, den ungarischen Präsidenten davon überzeugt zu haben, den Euro nicht einzuführen. „Viktor Orbán, mit dem ich befreundet bin, hat auf mich gehört.“

Im vergangenen Jahr erlegte Bettermann im ungarischen Jagdrevier zudem einen Weltrekord-Hirschen.