Hagen. Das Hagener Gastro-Gespann Henning/ Ley hat für die Sanierung des Restaurants, das durch Hotelzimmer ergänzt wird, tief in die Tasche gegriffen.
Noch herrscht Großbaustellen-Atmosphäre im ehemaligen „Strandhaus“ am Hengsteysee in Hagen. Kaum vorstellbar, dass hier in gut drei Monaten die Eröffnung eines neues Restaurants sowie Hotelbereichs gefeiert werden soll. „Laut Auskunft unseres Architekten sind wir spätestens Ende April mit dem ersten Bauabschnitt mit allen Arbeiten durch. Und dann kann es hier mit den Gästen losgehen“, sagt Patrick Messerschmidt mit Vorfreude in der Stimme.
Der Projektentwickler von Hagenbad (der neu geplante Gastrobetrieb befindet sich auf dem Areal des Familienbades Hengstey) versichert, dass das Projekt Seepark seit Jahren sein mit Abstand größtes Hagenbad-Projekt sei, „und auch mein liebstes“.
Mike Henning, der gemeinsam mit Stephan Ley das ehemalige „Strandhaus“ betreiben wird, nickt zustimmend: „Das wird ein toller Laden.“ Die beiden stadtbekannten Gastronomen, die auch auf dem Elbersgelände die Großdisco Capitol und das Restaurant Neue Färberei betreiben (beide Betriebe sind aufgrund Corona derzeit geschlossen), greifen für das neue Restaurant samt Hotel tief in die Tasche. „Wir möchten eine hochwertige Ausstattung und Mitspracherecht bei den Planungen“, begründet Henning ihr finanzielles Engagement.
Gastro-Gespann schießt eine Million Euro zu
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Während die beiden Gastro-Profis vor gut einem Jahr noch verkündeten, sich mit 300.000 bis 500.000 Euro am Projekt Seepark zu beteiligen, schießen sie nun eine Million Euro zu. „Wir gehen in die Vollen, und es wird knallen“, ist sich Mike Henning, der den Posten des Geschäftsführers im früheren „Strandhaus“ übernehmen wird, sicher.
Die Investitionskosten für die Umgestaltung des Familienbades Hengstey sowie der parallel verlaufenden Uferpromenade am Hengsteysee belaufen sich nach jetzigem Stand auf 4,75 Millionen Euro. 86 Prozent der Kosten (4,085 Millionen Euro) trägt die Hagener Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (HVG), zu der Hagenbad gehört, den Rest in Höhe von 665.000 Euro trägt die Stadt Hagen. Und wofür wird die Zusatz-Million von Henning und Ley eingesetzt? „Wir tragen u.a. die Kosten für Küche, Klimatechnik, Innen- und Außenbestuhlung sowie die große Markise“, zählt Mike Henning auf.
Hochwasser wirbelt Zeitplan durcheinander
Eigentlich sollte der erste Bauabschnitt (Restaurant und Hotel) bereits im September fertiggestellt sein, doch Corona und das Juli-Hochwasser machten den Eröffnungsplänen einen Strich durch die Rechnung. „Vor dem Hintergrund liegen wir gut im Zeitplan“, urteilt Projektentwickler Messerschmidt.
Das Restaurant im Erdgeschoss wird im Innenbereich 60 Gästen Platz bieten, hinzu kommt der Event-/Brunchbereich mit 100 Plätzen. Auf dem überdachten und mit Heizstrahlern versehenen Bereich der Terrasse finden ca. 70 Besucher, auf der freien Terrassenfläche an die 80 Gäste Platz.
Sechs Hotelzimmer und eine Suite
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In der oberen Etage werden sechs Hotelzimmer eingerichtet, außerdem eine Suite mit Wanne und angrenzender Terrasse. „Alle Doppelzimmer sowie die Suite bieten einen freien Blick auf den Hengsteysee“, schwärmt Dirk Thorbow. Der Hagenbad-Sprecher ist seit Jahren in das Seepark-Projekt involviert und verfolgt die Fortschritte, die in den letzten Wochen gemacht wurden. „Das Haus wird ein Schmuckstück, ein Magnet, eine Attraktion für die gesamte Region werden“, zeigt sich Thorbow vom Erfolg des Gastrobetriebes in traumhafter Landschaft überzeugt.
Warum der Hotelbereich (die Zimmer werden vermutlich hauptsächlich von Radfahrern, Wanderern und Kurzurlaubern gebucht) nicht größer angelegt wird? „Nach aktuellen Plänen dürfen maximal zwölf Gäste hier zeitgleich übernachten. Bei einer größeren Bettenanzahl hätten wir strengere Auflagen erfüllen müssen und zum Beispiel einen Aufzug, der Barrierefreiheit geschaffen hätte, einbauen müssen“, erklärt Patrick Messerschmidt. Der Aufwand wäre seiner Meinung nach zu groß und zu kostspielig gewesen.
Umweltamt verhindert Minigolfanlage
Die Realisierung eines Beach-Clubs, der das Freizeitquartier zusätzlich aufwerten soll, ist für die zweite Bauphase vorgesehen. Besagter Club wird an einem Steg, der noch gebaut und aufs Wasser hinaus führen soll, Hengsteysee-Umrunder ansprechen; in Seecontainern unter dem Steg wird dann Streetfood angeboten. „Hierfür muss allerdings erst einmal ein Bebauungsplan erstellt und in der Ratssitzung im März beschlossen werden, erst dann können wir einen Bauantrag stellen. Wenn der genehmigt ist, werden wir starten“, erläutert der Projektleiter das Prozedere und fügt an: „Ich denke, Ende des Jahres kann der Beach-Club eröffnet werden.“
Bei der Gestaltung der Außenanlagen musste das Gastro-Gespann Henning/Ley eine Schlappe hinnehmen. „Wir wollten eine Adventure-Minigolf-Anlage bauen, doch die wird uns nicht genehmigt. Das Umweltamt hat Bedenken bezüglich der versiegelten Flächen geäußert“, sagt Mike Henning enttäuscht. Der Park mit Outdoor-Fitness-Geräten könne hingegen realisiert werden.
Aber zurück zum neuen Gastro-Tempel in Hengstey: „Wir denken derzeit über einen passenden Namen nach“, so Hagenbad-Sprecher Dirk Thorbow. Und sein Blick schweift versonnen über den See.