Hagen. Mit den EN-Nachbarn will Hagen das Ruhrtal als Tourismus- und Freizeitregion entwickeln. Eine Entwicklungsstudie mit den Projekten ist fertig.

Im Februar 2016 saßen sie schon einmal am Ufer des Hengsteysees zusammen und beschworen eindringlich das enge Miteinander der Nachbarkommunen. Damals ging es öffentlichkeitswirksam darum, gute Stimmung für die Regionale-Bewerbung und eine attraktive Freizeitrevier-Entwicklung entlang der Ruhr zwischen Hattingen und Hagen zu machen. Das Ergebnis ist bekannt: Die Regionale-Millionen flossen in andere Ecken, und Hagen klinkte sich zwischenzeitlich aus dem Bündnis aus, um mit einer Solo-Bewerbung für das Programm „Grüne Infrastruktur“ ebenfalls grandios zu scheitern.


Die EN-Nachbarn pflegten derweil weiter den Schulterschluss – durchaus mit Erfolg: Hattingen, Witten, Wetter und Herdecke kreierten die vielversprechende Entwicklungsstudie „Flusslandschaft Mittleres Ruhrtal“ und überreichten diese bereits im Frühjahr 2019 als ihre Bewerbungsmappe für die Internationale Gartenausstellung 2027. Das Ziel: gemeinsame Weiterentwicklung des Ruhrtals als ambitionierte Freizeit-, Kultur- und Tourismuslandschaft. Neben den ohnehin vorhandenen Verbindungsachsen Ruhrtalradweg, Ruhrhöhenwanderweg, der Ruhr als Wasserstraße sowie der Ruhrtaleisenbahn sollen jetzt weitere attraktive Ankerpunkt die Menschen locken.

Hagen zurück im Bewerberkreis


Inzwischen hat sich Hagen wieder an dieses Bündnis herangepirscht. Entsprechend wurde an diesem Freitag in der historischen Industriehalle des Koepchenwerks offiziell die Fortschreibung der Studie ergänzt um die Hagener Mosaiksteine Seepark, Hengstey-Freibad-Modernisierung, Wasserschloss Werdringen sowie die Radrouten-Entwicklung an Lenne und Ruhr (neue Volmebrücke) an den Regionalverband Ruhr (RVR) übergeben.


OB Erik O. Schulz betonte, dass es jetzt gemeinsam gelte, die IGA-Chancen zu ergreifen und das Ruhrtal im Bereich des EN-Kreises sowie auf dem Gebiet der Stadt Hagen im engen Schulterschluss touristisch zu vermarkten. Dazu sollen maßgeschneiderte Projektkonzepte entwickelt werden, die auch das Wohlwollen des RVR finden. Regionaldirektorin Carola Geiß-Netthöfel rollte entsprechend am Freitag gleich den roten Teppich aus: „Das Ruhrtal ist in manchen Jahren zu kurz gekommen – ,Wir müssen was für Hagen tun’, ist beim RVR inzwischen zum geflügelten Wort geworden.“ Nicht zuletzt Corona habe gezeigt, welch hohe Bedeutung der Pflege der Naherholungsgebiete vor der eigenen Haustür zukomme. Und Ferdinand Aßhoff als Vertreter der Arnsberger Kommunalaufsicht schob in Richtung der versammelten Bürgermeister-Riege die so wichtige Zusage nach: „Wir möchten Sie unterstützen.“