Menden. In Menden soll ein Aldi-Markt verkauft werden. Der Makler wirbt mit langfristigen Mietverhältnissen. Aber bleibt Aldi auch weiter an der Stelle?
Ein Waltroper Immobilienmakler bietet den Aldi-Markt am Stuckenacker in Menden zum Verkauf an. Die Verkäufer werben mit langfristigen Mietverhältnissen. Aber Aldi hatte zuletzt immer wieder Initiativen unternommen, den Standort aufzugeben und den Markt zu verlagern.
Im Exposé ist die Rede von einem „Topinvest für solide Anleger“. Die 1996 gebaute Immobilie verfügt laut Makler über eine Gesamtfläche von insgesamt etwa 1820 Quadratmetern und 7200 Quadratmeter Grundstück. In dem Gebäude ist neben Aldi auch ein Spritzgusstechnik-Unternehmen untergebracht. Aldi belegt etwa die Hälfte der Verkaufsfläche. +++ Auch interessant: Discounter will in besserer Lage neu bauen +++
„Das ist eine tolle Immobilie“, sagt Maklerin Silke Duis. Sie will sich zum Auftraggeber nicht weiter äußern. Auch der angepeilte Kaufpreis soll nur ernsthaften Interessenten genannt werden. Es gebe bereits einige Interessenten für den Markt. Diese seien auch aus dem internationalen Bereich. Man wolle aber nicht den Erstbesten auswählen. „Es muss ja immer der richtige sein“, sagt Duis.
Bauvoranfrage von Aldi wird zunächst abgelehnt
Aldi hat sich auf Nachfrage der Redaktion bislang nicht zu seinen Plänen geäußert, will das aber noch tun. Die Vorgeschichte an dem Standort ist jedenfalls lang. Vor ziemlich genau einem Jahr hatte die Stadtverwaltung eine Bauvoranfrage von Aldi zum Neubau eines größeren Marktes in Bösperde abgelehnt. Aldi hatte angekündigt, direkt neben Kaufland an der B 515 auf dem Gelände der Baumschule Wolter eine neue Filiale bauen zu wollen. Aldi hatte zwei Varianten angefragt, einmal eine Filiale mit einer Verkaufsfläche von 799 Quadratmetern und einmal 1270 Quadratmeter Verkaufsfläche. +++ Hintergrund: Unbekannte brechen Packstation am Stuckenacker auf +++
Man habe die Anfrage von einem Fachanwalt prüfen lassen, erklärte Bau-Fachbereichsleiter Frank Wagenbach der Politik damals. Demnach müsse die größere Marktvariante abgelehnt werden. Die „Schwelle zur Großflächigkeit“ sei überschritten. Solche Märkte seien nur in Kern- und Sondergebieten zulässig. Laut Stadtverwaltung hat Aldi bereits die Bauvoranfrage für den größeren Markt zurückgezogen. Einen Markt mit maximal 800 Quadratmetern Verkaufsfläche hielt die Stadt aber für genehmigungsfähig. Dadurch widerspreche das Vorhaben „den Festsetzungen des Bebauungsplanes nicht“.
Umzug auf Kaufland-Gelände von Bezirksregierung einkassiert
Schon vor zwei Jahren hatte die Bezirksregierung eingegriffen und ihr Veto gegen einen Aldi-Umzug auf oder an den Rand des Kaufland-Geländes eingelegt. Damals hieß es, dass das nur möglich sei, wenn Kaufland seinerseits seine Fläche verkleinere. Die Erweiterungspläne von Kaufland wurden zwischenzeitlich auf Eis gelegt.