Kreis Olpe. Die Corona-Inzidenz im Kreis Olpe ist zuletzt deutlich gesunken. Liegt das womöglich nur daran, weil über die Feiertage weniger getestet wurde?

Die Sieben-Tage-Inzidenz verharrt zwar auch am Montag knapp über der 100er-Marke, insgesamt kann die Entwicklung der Corona-Fallzahlen im Kreis Olpe in der vergangenen Woche aber Hoffnung machen. Mit einer Inzidenz von 190 hatte die Woche noch begonnen, anschließend ging es kontinuierlich bergab.

Doch das Robert-Koch-Institut warnt: Christi Himmelfahrt könnte die Fallzahlen verfälscht haben, weil an Feier- und Brückentagen weniger Menschen zum Arzt gehen und daher weniger Proben genommen werden. Wie groß ist der Effekt im Kreis Olpe?

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Tatsächlich waren die Fallzahlen am Donnerstag, Freitag und Samstag besonders niedrig: Am Feiertag wurden 19 Neuinfektionen gemeldet (gegenüber 62 in der Vorwoche), am Brückentag sogar nur vier (vorher 27), am Samstag dann 13 (Vorwoche: 29). Doch allein mit dem Feiertag lässt sich die positive Entwicklung nicht erklären. Schon von Montag bis Mittwoch lagen die Fallzahlen ein gutes Stück unter den Rekordwerten der Vorwoche.

Gastronomie frühestens ab Pfingstmontag

Werden diese Zahlen zu Anfang dieser Woche erneut unterboten, könnte die Inzidenz auch ohne Feiertagseffekt dauerhaft in den zweistelligen Bereich rutschen. Für das Pfingstgeschäft der Gastronomen kommt die Entwicklung aber wohl zu spät: Selbst wenn die Inzidenz am Dienstag auf einen Wert unter 100 sinkt und fünf Werktage in Folge unter dem Grenzwert bleibt, dürfte frühestens am Pfingstmontag wieder Außengastronomie im Kreis Olpe angeboten werden. Steigt die Inzidenz im Laufe der Woche noch einmal über 100, verschiebt sich die Öffnung sogar noch weiter nach hinten.

Der klare Schwerpunkt liegt derzeit auf der Stadt Olpe (46 Neuinfektionen), wo die lokale Inzidenz noch immer bei knapp 190 liegt. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl gab es daneben auch in Wenden vergangene Woche deutlich mehr Fälle als im kreisweiten Durchschnitt (26). In allen anderen Kommunen ist die Inzidenz bereits zweistellig: In Drolshagen (11 neue Fälle), Attendorn (22) und Finnentrop (15) liegt die Sieben-Tage-Fallzahl um die 90, in Lennestadt (15) und Kirchhundem (6) sogar nur zwischen 50 und 60.

Lage in Krankenhäusern unverändert

Fünf weitere Todesfälle wurden vergangene Woche gemeldet, vier alleine am Montag und Dienstag. Gestorben sind eine 84 Jahre alte Frau aus Kirchhundem, ein 80 Jahre alter Mann aus Drolshagen, ein 61 Jahre alter Mann aus Attendorn sowie eine 66 Jahre alte Frau und ein 81 Jahre alter Mann aus Olpe. Insgesamt sind im Kreisgebiet damit 152 Menschen in Zusammenhang mit der Pandemie gestorben.

In den Krankenhäusern ist die Lage im Vergleich zur Vorwoche fast unverändert: 41 Covid-Patienten wurden zum Ende der Woche stationär behandelt, einer weniger als am Sonntag zuvor. Auf der Intensivstation liegen neun Personen (vorher 10), die alle beatmet werden müssen (vorher 8).

Beim Blick auf die Altersgruppen fällt der deutlich Rückgang bei den 10- bis 19-Jährigen an: Die Inzidenz in dieser Altersgruppe lag vergangene Woche etwas über 80, eine Woche zuvor noch bei über 190. Womöglich zeigt sich hier ein Effekt der Bundesnotbremse, die seit drei Wochen wieder Distanzunterricht an den Schulen im Kreis Olpe vorschreibt. Besonders hoch ist die Inzidenz derzeit bei den 20- bis 29-Jährigen (166,0), besonders niedrig bei den 60- bis 69-Jährigen (46,1).