Hagen. Mit dem Rückzug der Modekette „Zara“ aus Hagen ist auch die Zukunft der Mitarbeiter ungeklärt. Das Thema beschäftigt jetzt die Gerichte.

Die Modekette „Zara“ wird nicht mehr in die Rathaus-Galerie zurückkehren. Für die 19 dort noch angestellten Mitarbeiter, die mittlerweile in Zara-Filialen in anderen Städten untergebracht wurden, soll es zum Abschluss eines Sozialplans kommen. Bislang hätte sich die Unternehmensleitung der Modekette in Hamburg aber völlig unkooperativ gezeigt, beklagte die Anwältin des Hagener Betriebsrats, Manuela Rahle (Minden), jetzt vor dem Arbeitsgericht.

Rathaus-Galerie seit dem Hochwasser geschlossen

Seit Mitte Juli vergangenen Jahres, als die Hochwasser-Katastrophe über Hagen hereinbrach, herrscht geschäftlicher Stillstand in den Räumen der gefluteten Rathaus-Galerie. Auch das spanische Modeunternehmen „Zara“, das als Ankermieter über zwei Etagen ansässig war, hat seine Verkaufsräume geschlossen und den Standort Hagen inzwischen aufgegeben. Von den 32 Mitarbeitenden, die dort noch vor dem großen Regen beschäftigt waren, sind bis heute 19 Festangestellte übriggeblieben: Die anderen Textil-Verkäuferinnen hatten lediglich Zeitverträge, die nicht mehr verlängert wurden.

Der einzige Mann unter den ausschließlich weiblichen Hagener Zara-Angestellten ist Cem Yilmaz (36), seit 2013 im Modeunternehmen und seit 2018 auch der örtliche Betriebsratsvorsitzende. Er ist richtig verärgert, denn über die Zukunft der 19 verbliebenen Hagener Kolleginnen hätte sich die Zara-Zentrale in Hamburg bislang partout nicht erklären wollen.

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Bis heute hätte es weder ein Treffen, noch Verhandlungen mit dem Betriebsrat gegeben, macht Yilmaz aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. Die Prozess-Vertreterin sattelte noch drauf: „Alles, was der Betriebsrat möchte, wird vom Unternehmen totgelaufen. Zara ist stur und verhandelt erst gar nicht. So sieht es der Gesetzgeber definitiv nicht vor.“

Zara in Hagen: Auch fünf weitere Filialen sollen geschlossen werden

Nun soll Klarheit her und eine Einigungsstelle eingerichtet werden. Mit dem Ziel, für die Hagener Restbelegschaft einen Interessenausgleich und Sozialplan auszuhandeln, diktierte Richter Fabian Wißner ins Protokoll. Das Modeunternehmen hat bereits Erfahrung mit solchen Einigungsstellen: An fünf Standorten in NRW räumt Zara derzeit das Feld. Unter anderem sind die Filialen in Mönchengladbach und Düsseldorf von Schließung betroffen. Offenbar hat nicht immer der große Regen schuld.