Menden. Sie stehen auf der Prioritätenliste für Corona-Impfungen: Die ehrenamtlichen Sterbebegleiter des Hospizdienstes Menden sind aber noch ungeschützt.
Zwölf ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ambulanten Hospizdienstes in Menden wollen geimpft werden, seit auch Dienstleister wie diese vor einigen Wochen auf die Prioritätenliste zur Impf-Reihenfolge gehoben wurden. Allerdings berichtet Wilderich von Boeselager, der als Corona-Beauftragter des Hospizdienstes fungiert, dass es gar nicht so einfach sei, damit zu den entscheidenden Stellen durchzudringen.
Anfrage vom Märkischen Kreis zur Kassenärztlichen Vereinigung – und zurück
Vom Märkischen Kreis sei er Anfang März an die Kassenärztliche Vereinigung verwiesen worden – und von dort wieder zurück an den Kreis, berichtet der Mitbegründer der ambulanten Hilfe, die längst ihren festen Platz im Gesundheitswesen erobert hat. „Wir sind ebenso relevant wie ein Pflegedienst“, stellt von Boeselager fest. Denn: Auch die Leistung der Sterbebegleitung sei unaufschiebbar und müsse erbracht werden.
Hospizkreis will gemeinsamen Impftermin – in Lüdenscheid oder in Menden
Dass es die Probleme bei den Zuständigkeiten gibt, liegt aus seiner Sicht wohl auch am geäußerten Wunsch des Hospizkreises, wonach seine Mitglieder gemeinsam geimpft werden sollten. „Denn wenn sich erst jeder und jede Einzelne bei uns um einen Termin im MK-Impfzentrum bemühen müsste, verlieren wir den Überblick über die Einsetzbarkeit unserer Leute“, begründet von Boeselager. In mehreren Autos ins Impfzentrum nach Lüdenscheid aufzubrechen, sei aus Sicht der Mitglieder daher durchaus eine Möglichkeit.
Schnelltests für die Ehrenamtlichen sind vor jedem Besuch schon längst verpflichtend
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Die aus seiner Warte bessere Lösung wäre allerdings die Entsendung eines Impfteams nach Menden, ähnlich wie es in Seniorenheimen zur Impfung des Personals auch geschehen sei. Dafür müssten zwar vorab mehrere Hospizkreis-Mitglieder zusammenkommen, sei zwar auf der einen Seite nicht im Sinne der Corona-Schutzverordnung. Doch Wilderich von Boeselager führt dagegen an, dass Corona-Tests für die Sterbebegleiter des Hospizkreises längst verpflichtend und alltäglich sind – und zwar vor jedem Besuch bei Sterbenskranken.
Diese Gespräche seien nach dem ersten Lockdown im Sommer wieder aufgenommen worden, „und wir dürfen da ja nichts in die Familien unserer Klientinnen und Klienten hineintragen, das ist doch klar“. Die vorherige Testung würde selbstverständlich auch für den Impftermin gelten, der dann allerdings auch gefahrlos zu absolvieren sei.
Hospizkreis betreute bisher noch keinen Covid-19-Erkrankten – aber viele andere
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Aus der Praxis der Sterbebegleitung in der Corona-Zeit berichtet Wilderich von Boeselager, dass diese Besuche unvermindert gebraucht werden – auch und gerade in der Krise. Einen Covid-19-Erkrankten habe der Hospizkreis bisher noch nicht zu betreuen gehabt, doch es gebe nicht nur die Pandemie, an der Menschen in Menden sterben. Angeboten habe man auch dem Mendener St.-Vincenz-Krankenhaus die Unterstützung für den Fall, dass sie gebraucht wird. Zwar habe Chefarzt Dr. Markus Berghoff davon bisher keinen Gebrauch gemacht, doch das Mendener Krankenhaus habe sich sehr über das Angebot für den Fall des Falles gefreut, berichtet der Hospizkreis-Mitbegründer.