Neu-Listernohl/Olpe. Das Amtsgericht in Olpe hebt den für Dezember angesetzten Termin auf. Insolvenzverwalter hatte zuvor die Einstellung des Verfahrens beantragt.
Die Villa Höffken in Neu-Listernohl kommt nun doch nicht unter den Hammer: Das Amtsgericht in Olpe hat den für Donnerstag, 9. Dezember, angesetzten Termin zur Zwangsversteigerung aufgehoben. Das bestätigte Amtsgerichtsleiter Stefan Weber auf Anfrage. Er erklärt: „Der Insolvenzverwalter, der das Verfahren betreibt, hat die einstweilige Einstellung des Verfahrens beantragt, weshalb wir das Verfahren zum Ruhen gebracht haben und den Termin aufheben mussten.“
Für die Abwicklung der Insolvenz des über Attendorn hinaus bekannten Geschäftsmannes, der sich einen Namen mit dem Verkauf hochwertige Autofelgen gemacht hat, ist das Büro Dr. Kübler aus Köln zuständig. Eine Antwort auf die Frage, warum die Rheinländer die Einstellung des Verfahrens beantragt haben, blieb uns die Kanzlei schuldig. Dr. Bruno M. Kübler erklärt lediglich schriftlich: „Das Insolvenzverfahren ist nicht öffentlich, so dass ich zur einstweiligen Einstellung des Zwangsversteigerungsverfahrens nicht Stellung nehmen werde.“
Ehemaliger Schatzmeister von Schalke 04
Rüdiger Höffken, ehemaliger Schatzmeister von Fußball-Zweitligist Schalke 04 und Bauer im Kölner Dreigestirn, hatte bereits im August im Gespräch mit unserer Redaktion anklingen lassen, die Versteigerung noch abwenden zu wollen. „Lassen Sie sich überraschen, was passiert“, schrieb uns der Unternehmer seinerzeit, als bekannt wurde, dass sein Anwesen versteigert werden soll.
Nun erklärt er auf erneute Nachfrage: „Für viele ist die Überraschung perfekt. Ich bin froh und glücklich, dass es zu dieser Überraschung gekommen ist.“ Zu den Hintergründen der abgesagten Versteigerung nannte uns auch Höffken keine Details.
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Seine Villa an der Alten Handelsstraße wurde in den 1980er Jahren gebaut. Sie verfügt über knapp 500 Quadratmeter Wohnfläche, das Grundstück ist etwa 3600 Quadratmeter groß und besitzt einen gepflegten, weitläufigen Außenbereich. Den Verkehrswert des imposanten Einfamilienhauses, das dank einer meterhohen Hecke vor unliebsamen Blicken geschützt wird, hatte ein Sachverständiger aus der Kreisstadt Olpe auf knapp eine Millionen Euro geschätzt.
Insolvenzverwalter hat sechs Monate
Die Insolvenz von Rüdiger Höffken läuft bereits seit dem Jahr 2008. In der Vergangenheit hatte der Attendorner vergeblich versucht, Haus und Grundstück seiner Ehefrau zu übertragen, dafür hatte er seinem Sohn ein im Grundbuch eingetragenes Wohnrecht übertragen.
Diese Gemengelage hätte die ursprünglich für den 9. Dezember terminierte Zwangsversteigerung ohnehin sehr kompliziert gemacht. Das Verfahren könnte laut Stefan Weber aber wieder aufgenommen werden, falls der Insolvenzverwalter innerhalb eines halben Jahres einen entsprechenden Antrag stellt.