Arnsberg. Dank „Ökoprofit“: Beim Arnsberger Haustechnik-Unternehmen haben die Mitarbeiter einen wacheren Blick für Umweltthemen entwickelt. Warum sich das auch wirtschaftlich lohnt.

Nachhaltig handeln, das Klima schützen, Kosten senken, Erfolge kommunizieren: Das sind die Ziele des Projekts „Ökoprofit Soest-Sauerland“. Neun Betriebe aus beiden Landkreisen hatten sich Anfang des Jahres 2024 auf den Weg gemacht, um gemeinsam an der Zukunftsfähigkeit ihrer Betriebe zu arbeiten. Jetzt - gut ein Jahr später - wurden die Zertifikate verteilt. Aus Arnsberg mischte Gebro-Herwig mit. Was hat‘s gebracht?

Bereits die Zwischenbilanz (im Juli 2024) war am Firmensitz in Obereimer fast ausnahmslos positiv ausgefallen: „Wir haben unsere junge Generation beauftragt“, erklärte Thomas Reiter damals mit Blick auf „seine“ Projektverantwortlichen Annika Brinkmann und Jannik Düllberg. Auch er selbst und Franz-Josef Schlinkmann brachten sich intensiv ein.

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Inzwischen sind sechs weitere Monate vergangen - und das Projekt-Team, aber auch alle weiteren Mitarbeitenden, haben „geliefert“: Umweltbewusstes Wirtschaften und ökonomischer Erfolg gehen bei „Gebro“ Hand in Hand – die Auszeichnung als „Ökoprofit®-Betrieb 2025“ ist in trockenen Tüchern, wie es so schön heißt. Die Verleihung der Zertifikate fand Ende Januar dieses Jahres statt; innerhalb der zwölfmonatigen Programmlaufzeit haben die Arnsberger zahlreiche Maßnahmen zur Ressourcenschonung und Effizienzsteigerung erfolgreich umgesetzt. Schauen wir genauer hin:

Das steckt hinter „Ökoprofit“

Ökoprofit® (Ökologisches Projekt für integrierte Umwelttechnik) ist ein bundesweites Projekt, das Unternehmen dabei unterstützt, ihre ökologische und ökonomische Leistung zu verbessern.

Es zielt darauf ab, Betriebskosten zu senken und gleichzeitig die Umweltbelastung zu reduzieren. Durch Workshops, individuelle Beratung und den Austausch zwischen Unternehmen werden Maßnahmen zur Energie- und Ressourceneffizienz entwickelt und umgesetzt.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor von Ökoprofit® ist die enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Beratern, Wirtschaftsförderern und weiteren Partnern. Die Initiative wird vor Ort von der Kreisverwaltung Soest - in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Soest und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hochsauerlandkreis mbH - getragen.

Konkret umgesetzte Umweltmaßnahmen im Projektverlauf: - Digitalisierung der Verdienstnachweise; - Schaffung eines separat beheizten, eingehausten Arbeitsplatzes im Lager; - Lösung von „Abfall-Problemen“ (Verbesserung der Trennqualität im Außenbereich, mehr Produkte in den Kreislauf gebracht, Abfalltrenner in der Verwaltung, leere Kanister über Kleinanzeigen verschenkt, Entsorgungsplan entwickelt); - Platzierung von Insektenhotels und Nistkästen überall auf dem Firmengelände; - Bau einer Mooswand. Hinzu kommen weitere Errungenschaften, die sich das Unternehmen aus Obereimer längst erarbeitet hat.

Ökoprofit: Gebro Herwig jetzt zertifiziert
Die Mooswand im Eingangsbereich der Firmenzentrale in Obereimer verbessert die Raumluftqualität und wirkt zugleich schallabsorbierend - für eine angenehme Atmosphäre. © WP | Gebro Herwig

„Wir verfolgen seit Jahren eine nachhaltige Strategie und haben zahlreiche Umweltmaßnahmen erfolgreich umgesetzt“, berichtet Thomas Reiter. Einige Meilensteine zählt der Betriebsleiter und Prokurist auf: 2012/2013 wurde das Bürogebäude umgebaut (Erweiterung der Bürofläche von 320 m² auf 583 m²) - mit 33 Prozent Energieersparnis. Seit 2018 werden Elektrofahrzeuge als Dienstwagen angeschafft. 2021 erfolgten die Installation einer Photovoltaik-Anlage sowie Einführung des Dienstradleasings für Mitarbeitende und Angehörige. Wiederum ein Jahr später startete Gebro ein „Pumpenrecycling“ mit dem Dortmunder Hersteller Wilo (bisher Einsparung von 2729 kg CO2). Und es geht umweltfreundlich weiter; auch „nach Ökoprofit“.

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Als geplante Umweltmaßnahmen für das Jahr 2025 nennt Reiter die Anschaffung einer Monitoring-Software für Dokumentation von Kälte- und Klimaanlagen, Einrichtung eines überdachten Fahrradständers sowie Aufstellung von Bienenstöcken (!).

Ökoprofit: Gebro Herwig jetzt zertifiziert
Während der Zertifizierung (von links): Eva Irrgang (Landrätin des Kreises Soest), Nicole Kronenberg (Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen), Franz Josef Schlinkmann, Annika Brinkmann, Jannik Düllberg, Thomas Reiter (alle Gebro Herwig) sowie Frank Linnekugel (Geschäftsführer Wirtschaftsförderungsgesellschaft Hochsauerlandkreis). © WP | Gebro Herwig

Noch einmal der Blick zurück auf „Ökoprofit“ - was hat besonders viel bewirkt? Der intensive Austausch mit anderen teilnehmenden Betrieben habe wertvolle Impulse für nachhaltige Lösungen geliefert, zieht die Geschäftsführung ein positives Fazit: „Die Teilnahme an Ökoprofit hat uns gezeigt, dass nachhaltiges Handeln nicht nur gut für die Umwelt ist, sondern auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt. Wir sind stolz auf die Ergebnisse und sehen dies als Ansporn, unseren Weg in Richtung umweltbewusstes Wirtschaften weiterzugehen.“ Die Reise hin zu mehr Nachhaltigkeit sei damit nicht beendet – sie habe gerade erst begonnen.

Nachhaltigkeit bleibt ein zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie, um langfristig wirtschaftlichen Erfolg mit ökologischer Verantwortung zu verbinden“, so die drei Gebro-Geschäftsführer Andreas Cloer, Stefan Schmidt und Thomas Reiter.

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