Sundern. Beim Neujahrsempfang in Sundern gab es viel Lob. Bürgermeister Willecke las den Bürgern aber auch ein wenig die Leviten zum 50. Jahr der Gründung.

„Für mich ist das ein besonderer Moment. Mein Vater, Hermann Willeke, war einer der Gründerväter unserer Stadt und ihr erster langjähriger Stadtdirektor. Selbst bei uns zu Hause fanden viele Absprachen im Vorfeld der Stadtgründung statt.“ Sunderns Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke war bei seiner Rede beim Neujahrsempfang deutlich anzumerken, dass ihn das 50-Jährige Stadtjubiläum auch persönlich anfasste. Mit einem Schuss Selbstironie sagte der erste Bürger Sunderns vor mehr als 300 Gästen: „Ich glaube, mein Vater wäre stolz. Mich als Bürgermeister hätte er wohl eher als überraschend empfunden. Das war für ihn und mich zu seinen Lebzeiten niemals absehbar.“

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Klaus-Rainer Willeke stellte heraus: „Die Gründung Sunderns war ein Versprechen an die Menschen in den Ortsteilen und Dörfern: Gemeinsam stellte man sich Herausforderungen, die für die kleineren Ämter und Gemeinden nicht zu stemmen gewesen wären.“ In der Retrospektive zog der Verwaltungschef das Fazit: „Die Gründung unserer Stadt war richtig und wichtig und ist bis heute eine Erfolgsgeschichte! Das 1975 gegebene ‚Versprechen‘ an die Bürger wurde erfüllt und gilt auch zukünftig.“ Man habe in den vergangenen fünf Jahrzehnten viel erreicht. Orte der Kultur seien geschaffen worden, der Tourismus präge Orte wie Langscheid, Amecke oder Altenhellefeld.

Neujahrsempfang Stadt Sundern 2025
Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke (rechts) schneidet gemeinsam mit seinen Stellvertretern Sybille Rohe-Tekath und Lars Dünnebacke die Torte zum 50-jährigen Stadtjubiläum feierlich an. © Eric Claßen | Eric Claßen

Willeke schlug aber auch kritische Töne an. Der Sanierungsstau, der in der näheren Vergangenheit entstanden sei, müsse trotz schwieriger Haushaltssituation abgebaut werden. Als Beispiele nannte er den Neubau der Technischen Betriebe oder die neue Feuerwache sowie den Neubau der Realschule. Die Auswirkungen von Starkregenereignissen hätten sich in letzter Zeit gehäuft. Nicht hinnehmbar seien auch die Lärmbelastungen für die Bürger. Er hoffe, dass der neue Lärmaktionsplan für Entlastungen sorgen wird. Sorgen bereiten dem Bürgermeister die Entlassungen bei einem Unternehmen in der Röhre. Willeke vermied es dabei den Namen „Severin“ auszusprechen. „Der Verkauf eines der größten, bislang familiengeführten Unternehmen Sunderns, wirft natürlich auch Fragen auf. Wie wird sich dieses Unternehmen am Standort entwickeln?“, so Willeke, der damit auf den Verkauf von Lübke & Vogt anspielte.

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„Ich finde es bedauerlich, dass es in Sundern, ob an Stammtischen oder in den sozialen Medien, oft zum guten Ton gehört, Dinge erst einmal außerordentlich kritisch zu betrachten und sehr schnell ein Haar in der noch so leckeren Suppe zu finden. Damit stehen wir uns oft selbst im Wege“, wählte er mahnende Worte. Außerdem bedankte er sich für das ehrenamtliche Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger. Dies sei die Grundlage für die Erfolgsgeschichte. Sundern habe sich im Gegensatz zur „Beamtenstadt“ Arnsberg stets als Arbeiterstadt gesehen. Und dieser Charakter sei noch immer zu spüren.

Neujahrsempfang Stadt Sundern 2025
Festredner Werner Neuhaus © Eric Claßen | Eric Claßen

Rund zweieinhalb Stunden dauerte der offizielle Teil des Neujahrsempfang in der St- Hubertus-Schützenhalle in Sundern. Unter den Gästen aus Politik, Verwaltung und lokaler Wirtschaft waren auch die beiden Ehrengäste und Ehrenbürger Ferdi Tillmann (ehemaliges Bundestagsmitglied und CDU-Politiker) und Franz Müntefering (ehemaliger Vizekanzler, Bundesminister und SPD-Politiker). Gastrednerin Marie-Theres Schennen, stellvertretende Landrätin des Hochsauerlandkreis, betonte in ihren Grußworten mit Blick auf die kommunale Neugliederung 1975: „Der Kreis hat sich als lebens- und leidensfähig herausgestellt!“

27 Impressionen vom Neujahrsempfang der Stadt Sundern

Neujahrsempfang Stadt Sundern 2025
Impressionen vom Neujahrsempfang der Stadt Sundern 2025. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Die beiden Ehrengäste und Ehrenbürger Sunderns: Ferdinand Tillmann und Franz Müntefering. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Impressionen vom Neujahrsempfang der Stadt Sundern. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Die Gäste beim Neujahrsempfang der Stadt Sundern. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Impressionen vom Neujahrsempfang der Stadt Sundern 2025. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Impressionen vom Neujahrsempfang der Stadt Sundern 2025. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Impressionen vom Neujahrsempfang der Stadt Sundern 2025. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Impressionen vom Neujahrsempfang der Stadt Sundern 2025. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Impressionen vom Neujahrsempfang der Stadt Sundern 2025. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Impressionen vom Neujahrsempfang der Stadt Sundern 2025. © Eric Claßen | Eric Claßen
Neujahrsempfang Stadt Sundern 2025
Impressionen vom Neujahrsempfang der Stadt Sundern 2025. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Einträge ins Goldene Buch der Stadt Sundern. © Eric Claßen | Eric Claßen
Neujahrsempfang Stadt Sundern 2025
Impressionen vom Neujahrsempfang der Stadt Sundern 2025. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Live-Musik auf der Bühne der Schützenhalle. © Eric Claßen | Eric Claßen
Neujahrsempfang Stadt Sundern 2025
Impressionen vom Neujahrsempfang der Stadt Sundern 2025. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Alte Fotos aus 50 Jahrzehnten Stadtgeschichte. © Eric Claßen | Eric Claßen
Neujahrsempfang Stadt Sundern 2025
Impressionen vom Neujahrsempfang der Stadt Sundern 2025. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Der Neujahrsempfang der Stadt Sundern. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Impressionen vom Neujahrsempfang der Stadt Sundern 2025. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Das Publikum verfolgt die Wortbeiträge auf der Bühne. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Impressionen vom Neujahrsempfang der Stadt Sundern 2025. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Impressionen vom Neujahrsempfang der Stadt Sundern 2025. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Die gut gefüllte Schützenhalle in Sundern beim Neujahrsempfang. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Impressionen vom Neujahrsempfang der Stadt Sundern 2025. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Festredner Werner Neuhaus. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Franz Müntefering (links) erhält einen Blumenstrauß aus den Händen des Bürgermeisters und seiner Stellvertreter. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke (rechts) schneidet gemeinsam mit seinen Stellvertretern Sybille Rohe Tekath und Lars Dünnebacke die Torte zum 50-jährigen Stadtjubiläum feierlich an. © Eric Claßen | Eric Claßen
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Der Sunderner Lokalhistoriker und ehemalige Lehrer Werner Neuhaus war als Festredner eingeladen worden. In seiner Rede sprach er verschiedene Aspekte zur Entwicklung der Stadt Sundern an: darunter der demografische Wandel, die Veränderungen in der Parteienlandschaft, der wirtschaftliche Wandel sowie die Herausforderungen für das Vereinswesen. Das mittlere Röhrtal sei ungeachtet von anderen Gewerbegebieten und industriellen Ansiedlungen der wirtschaftliche Motor der Stadt. Mit Blick auf die Parteienlandschaft hob Werner Neuhaus hervor, dass bisher nie rechtsnationale Parteien Fuß in der Röhrstadt fassen konnten. Dazu erlaubte er sich ein persönliches Statement: „Und ich hoffe, dass dies auch in Zukunft nicht passiert!“ Das Publikum bedankte sich für diese klaren Worte mit spontanem und lautem Applaus.

Das sind die geehrten Bürgerinnen und Bürger von Sundern

Folgende Bürgerinnen und Bürger sind im Rahmen des Neujahrsempfang der Sundern für Ihre Verdienste für die Gesellschaft geehrt worden und durften sich in das Goldene Buch der Stadt Sundern eintragen:

Vorstand der Schützenbruderschaft Hövel, Reinhard Kaiser, Johannes Hoff, Helmut Willecke, Ulrich Hegener, Roswitha Voss, Elke Frommhold, Marlene und Gerd Fischbach, Marlo Oberließen, Maria Mertens und Beate Paclik, Alexandra Erner,
Theo Gerling.

Am Schluss des offiziellen Teils wurden noch zahlreiche Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement in Sundern ausgezeichnet. Aus den Händen der stellvertretenden Bürgermeisterin Sybille Rohe-Tekath und ihrem Amtskollegen Lars Dünnebacke sowie Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke erhielten die Geehrten Blumen und Urkunden. In der jeweiligen Laudatio wurden die Verdienste der Bürgerinnen und Bürger herausgestellt. Für ein Highlight sorgte auch der kleine Image-Film über Sundern, den die Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketinggesellschaft der Stadt Sundern (WiSta) in Auftrag gegeben hatte, und der beim Neujahrsempfang eingespielt wurde. Er zeigt Impressionen aus den 16 Dörfern Sunderns und seine Menschen. Untermalt wurden die Bilder von den Klängen der Rockband „Westphalia“, die ein eigenes Lied für Sundern geschrieben hat.

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