Hüsten. Die Vor-Arbeiten für Sanierung des Stadions Große Wiese in Hüsten haben begonnen. Eigentliche Umbauarbeiten sind noch nicht ausgeschrieben.
Es hat was von einem Lost Place. Die Kabinen unter den betonierten Tribünenstufen im Stadion Große Wiese sind entkernt. Arbeiter schwingen den Abbruchhammer in Handarbeit und bereiten die eigentlichen Umbauarbeiten vor. Die Tribünensitze sind teilweise demontiert, die Bauzäune aufgestellt. Aber schon jetzt wird klar: In diesem Jahr wird das Stadion ziemlich sicher nicht mehr fertig.
„Gut elf Monate wird der eigentliche Umbau schon brauchen“, sagt Larissa Jochheim vom Gebäudemanagement der Stadt Arnsberg bei einem Ortstermin im Stadion. Das Problem: Bislang sind nur vorbereitende Maßnahmen für das komplett durchgeplante Sanierungsprojekt zulässig, weil trotz einer schon mehrere Jahre alten Förderzusage der konkrete Zuwendungsbescheid des Bundesfördergebers immer noch auf sich warten lässt. „Vorher dürfen wir die Arbeiten nicht ausschreiben und vergeben“, erklärt Stadtplanerin Michaela Röbke von der Stadt. Den Bescheid gibt es erst nach Abschluss einer sogenannten baufachlichen Prüfung durch den Fördergeber.
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Hatte man im Sommer 2024 mit Beginn der teilweisen Sperrung des Stadions für den öffentlichen Betrieb noch gehofft, mit dem Umbau von Kabinen, Tribüne und auch Tartanbahn im Herbst 2025 fertig zu sein, ist diese ambitionierte Hoffnung nun geplatzt. Abgeschlossen und abzurechnen sein müssen die Arbeiten eigentlich Ende 2025. Wenn nun aber der Fördergeber mit dem Zuwendungsbescheid so lange auf sich warten lässt, wird da sicher über eine Fristverlängerung verhandelt werden müssen. Die Stadt hofft, dass das „grüne Licht“ noch im ersten Quartal 2025 signalisiert wird. „Die Vergaben sind ja schon vorbereitet“, so die Stadt.
Bürgermeister Ralf Bittner gibt zumindest das Wunschdenken vor. „Wir wollen, dass es dieses Jahr fertig wird“, sagt er. Er sieht im Umbau einen Meilenstein: „Das Stadion hat viel erlebt und war und soll wieder ein Aushängeschild werden“, sagt er. Er erinnert an große Fußballspiele, die Zeit als DFB-Stützpunkt und tolle Leichtathletikfestivals. „Für solche Dinge braucht ein Stadion heute aber auch einen entsprechenden Standard“, so Bittner.
Die maroden und dunklen Kabinen waren das sicher nicht mehr. Vier neue barrierefreie Umkleidekabinen sollen entstehen, neue barrierefreie WC-Anlagen (auch Außen-WC für Besucher des Soleparks), die Tribünen werden ausgebessert, neue transparente Lichtbänder an der Rückwand installiert, Geländer gestrichen, neue Sitzbänke aus heimischem Holz installiert, die Tartanbahn erneuert und neue Weitsprunganlagen geschaffen. Auch moderne Technik kommt: Für die erneuerte Gasheizung, eine ergänzende Luftwärmepumpe, das künftige LED-Flutlicht und die Beschallungsanlage im Stadion. Erweitert wird das Marathontor als Stadioneingang, auch der jetzt noch darüber liegende Schornstein wird abgerissen.
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Bei den Abbruch- und Entkernungsarbeiten wurden bislang keine bösen Überraschungen entdeckt. So muss es wohl nicht zu größeren Betonsanierungen (außer stellenweise außen an der Tribüne) und nicht vorhergesehenen Schadstoffentsorgungen kommen.
Die Stadt rechnet mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von sechs Millionen Euro - rund 2,8 Millionen Euro kommen als Fördermittel vom Bund. Im Rahmen des förderfähigen und schon durchgeplanten Konzepts werden auch das Wegenetz im Solepark erneuert, eine zentrale Skateranlage für die Stadt Arnsberg gebaut, eine Bewegungsfläche mit Kletterstangen und Trampolinhügeln geschaffen und ein „grünes Klassenzimmer“ als außerschulischer Lernort unter anderem zum Thema Energieerzeugung entstehen.
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Was am Ende nach der Rückmeldung nach baufachlicher Prüfung wie schnell vorangeht, hängt auch von der Verfügbarkeit der Gewerke ab. Sanierungsschritte im Stadion sind vielfach zeitlich aufeinander abzustimmen. Arbeiten in den Außenbereichen können losgelöst voneinander umgesetzt werden.