Arnsberg. Sanierungskosten steigen um fast eine Million Euro - 770.000 Euro muss die Stadt selber finanzieren. Woher kommt das Geld? Wie sieht der Zeitplan aus?
Die Sanierung des Sport- und Soleparks Große Wiese in Hüsten gehört aktuell zu den wichtigsten Bauprojekten in der Stadt. Nun ist bekannt geworden, dass sich die Kosten für die Sanierung um rund 920.000 Euro erhöhen. Die Gesamtkosten für die Maßnahmen im Sportpark belaufen sich damit nach neuester Rechnung auf etwas mehr als 6 Millionen Euro. Ursprünglich waren 5,1 Millionen Euro seitens der Stadtverwaltung veranschlagt. Insgesamt 2,87 Millionen Euro werden durch Bundesfördermittel bereitgestellt, eine nachträgliche Erhöhung dieser Fördersumme ist allerdings nicht möglich.
Auch interessant
Der Rat der Stadt Arnsberg musste in seiner Sitzung am 1. Oktober über die Bereitstellung der zusätzlichen Gelder entscheiden. Von den 920.000 Euro an Mehrkosten muss die Stadt 770.000 Euro als sogenannte überplanmäßige Mittel im Doppelhaushalt 2024/2025 einstellen. Die übrigen 150.000 Euro sollen über das Förderprogramm „Zukunftsfähige und nachhaltige Abwasserbeseitigung NRW“ gegenfinanziert werden. Das werde seitens der Verwaltung gerade geprüft, heißt es in der Ratsvorlage.
Als Grund für die starke Kostenzunahme wird neben der allgemeinen Baupreissteigerung die Erneuerung des Kanals, der entlang des Stadions verläuft, genannt. Dies sei im Zuge des Planungsfortschritts und bei Untersuchungen vor Ort festgestellt worden. In der Ratsvorlage heißt es weiter: „Ergänzend mussten in der Gesamtkostenschätzung Beträge korrigiert werden.“ Hintergrund seien die umfangreichen Schnittstellen zwischen den einzelnen Teilprojekten und deren teilweise Überlagerung.
Auch interessant
Eine große Diskussion über den Kostenanstieg blieb bei der Ratssitzung am Dienstag aus. Lediglich Michael Peters von der CDU Arnsberg hatte die Verwaltung gefragt, „was passiert, wenn wir die 150.000 Euro Fördergelder nicht erhalten?“. Seitens der Verwaltung zeigt man sich selbstbewusst und „geht von der Förderung aus“. Sollte diese Förderung tatsächlich nicht ausgeschüttet werden, räumt die Verwaltung ein, müssten auch die 150.000 Euro noch aus städtischem Geld zur Verfügung gestellt werden.
Die Deckung der 770.000 Euro erfolgt durch Geld aus dem Budget für Investitionen für die Unterbringung von Asylbewerbern. Dies sei möglich, weil aktuell die Gelder aufgrund hoher zusätzlicher Landeszuschüsse nicht mehr in vollem Umfang benötigt würden. Der Rat der Stadt Arnsberg stimmte dem Beschlussvorschlag der Verwaltung bei einer Enthaltung und keiner Gegenstimme mit großer Mehrheit letztlich zu.
Ob durch die Freigabe der Gelder die Sanierungsmaßnahmen im Sportpark Große Wiese Hüsten nun schneller voranschreiten, bleibt unklar. Anfang September hatte es von der Stadtverwaltung geheißen, „dass die Arbeiten bereits ausgeschrieben und vergeben wurden, sodass mit diesen bereits in Kürze gestartet wird“. Detailabstimmungen mit den Firmen liefen bereits. Der vorzeitige Maßnahmenbeginn für die Baustelleneinrichtungs-, Rohbau- und Gerüstarbeiten seien beantragt und auch vom Fördermittelgeber genehmigt. Zur Planungssicherheit für die Nutzer war das Stadion ab 1. Juli bereits gesperrt. Aktuell darf die Anlage aber weiter für den Trainings- und teilweise auch Wettkampfbetrieb genutzt werden.
Konkret geplant ist die Erneuerung der Tartanbahn, die Sanierung des kompletten Umkleide- und WC-Bereiches, eine Ausweitung des Marathontores. Auf der Tribüne sollen neue Sitzflächen entstehen. Außerdem soll eine neue Weitsprunganlage im Stadion installiert werden. Hinzu kommt eine neue Fassade der Tribünenrückwand mit Lichtbändern, die Reinigung, Instandsetzung und Erneuerung der Handläufe und Tribünenträger sowie der Innenseite der Tribünenüberdachung.
Als erstes soll der Sanitärbereich unter der Tribüne saniert werden. Hier ist eine Entkernung der Räume geplant. Durch den Wegfall von Zwischenwänden sollen neue Umkleidebereiche entstehen. Die Sanitäranlagen werden komplett neu eingerichtet und in Teilen barrierefrei gestaltet. Die von außen zugänglichen Toiletten am Stadion sollen losgelöst von Veranstaltungen und Trainingszeiten für alle Besucher des Soleparks zu benutzen sein. Das gesamte Stadion behält ein Fassungsvermögen von 13.000 Zuschauern. Die unüberdachten Stehplatzbereiche werden nicht verändert, allerdings aufgearbeitet und an Schadstellen ausgebessert. Die Stadionbeleuchtung wird auf LED-Technik umgestellt.