Niedereimer. Die Bagger sind angerollt, der alte Markt wird in diesen Tagen dem Erdboden gleichgemacht. Wehmut kommt aber nicht auf - ganz im Gegenteil.
Abbruch- und Aufbruchstimmung in der Wannestraße 2 in Niedereimer: „Es dauert zwei oder höchstens drei Tage, dann hat unser Team das Gebäude oberirdisch komplett abgerissen“, erklärt Mario Prümer, Geschäftsführer des gleichnamigen Abbruchunternehmens aus Lünen. Seine Firma hat den Zuschlag für diesen Auftrag bekommen. Und nicht etwa nur, weil sie das beste Angebot abgegeben hätte, sondern auch, weil Prümer auf einen reichhaltigen Erfahrungsschatz hinsichtlich dieser Aufgaben zurückgreifen kann.
Kein Asbest, minimale Schadstoffreste in der alten Dämmwolle - alles kein Problem, meint der Abbruch-Chef. Als die Bagger anrollen, herrscht geschäftiges Treiben auf der Baustelle. Alle sind gekommen: der Investor, der Bürgermeister, Vertreter aus dem Stadtrat bzw. aus dem zuständigen Bezirksausschuss, der Arbeitskreis „Dorfgeschichte“ und natürlich CDU-Frontfrau Uschi Kirss, begleitet von ihren Mitstreitern, die sich stark für den Fortbestand des Supermarktes an dieser Stelle gemacht haben - denn das sei lange Zeit nicht klar gewesen.
Streit hat es gegeben, viel Streit und immer wieder neue Planungen oder Gutachten. Doch jetzt geht es los; alle sind froh und erleichtert. „Der Bauzeitenplan sieht vor, dass der neue Aldi bereits im August wieder eröffnet werden kann“, erklärt Matthias Nysten, Leiter der Aldi-Verwaltung, Region West. Allerdings könnte sich die Bauzeit eventuell verlängern, wenn in diesem Winter noch starke und längere Frostperioden folgen sollten, in denen nicht gebaut werden kann.
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Doch erst muss der Abriss und Abtransport des Schutts bis spätestens Ende nächster Woche erledigt sein, dann kann der Neubau beginnen. Bürgermeister Ralf Paul Bittner findet die richten Worte dazu: „Der Neubau in Niedereimer leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Nahversorgung, vor allem für die Bürgerinnen und Bürger aus Niedereimer und der nahen Umgebung . Wir freuen uns, dass an der Stelle in einen neuen Verbrauchermarkt mit einem modernen und nachhaltigen Energiekonzept investiert wird.“
Die Verkaufsfläche des neuen Marktes, der nach den Sommerferien eröffnet werden soll, wird rund 1.000 Quadratmeter groß sein. Bisher waren es 800 Quadratmeter. Für die Kunden sei das besonders interessant, meint Nysten, zudem dadurch mehr Platz für breitere Gänge und ein vergrößertes Warenangebot da sei.
„Nach Betreten der neuen Filiale wird eine frische Auswahl an rund 120 Obst- und Gemüseartikeln sowie verzehrfertige Produkte aus dem Convenience-Regal geboten. Die vergrößerte Backwarenauslage präsentiert rund 40 Produkte und ist mit einem rückgelagerten Backraum versehen. Dadurch können die Mitarbeitenden die Regale bequem von der Rückseite befüllen“. so ein Pressevertreter der Aldi-Zentrale.
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Auch die Technik soll modern und nachhaltig gestaltet werden: „So wird der Markt mit einer Photovoltaikanlage energetisch auf dem neuesten Stand gebracht. Eine Wärmerückgewinnungsanlage der Kühlmöbel kann den Marktraum je nach Jahreszeit kühlen oder beheizen.“ Die neue Filiale soll des Weiteren mit einer energiesparenden LED-Beleuchtung ausgestattet werden. Insgesamt soll das Gebäude ohne fossile Brennstoffe auskommen.
Die Bauzeit ist natürlich lang und damit fehlt eine entsprechende Nahversorgung während dieser Zeit vor Ort. Dafür wollen die Niedereimer eine Lösung anbieten: „Der Bürgerbus hält während der gesamten Bauphase direkt vor dem Aldi-Markt und wird die Niedereimer, die sonst hier einkaufen, zum nächst gelegenen Supermarkt fahren“, sagt Detlev Becker vom Arbeitskreis Dorfgeschichte.
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