Arnsberg/Sundern. Straßenglätte und jede Menge Schnee sorgte am Donnerstag für Verkehrschaos in Arnsberg und Sundern. Auch am Freitag waren noch wichtige Straßen gesperrt.

Der Schneefall vom Donnerstag im Westen Deutschlands hat weiterhin Auswirkungen auf den HSK. Im Raum Arnsberg und Sundern wurden wichtige Straßen gesperrt. So waren die Bundesstraße 229 von Arnsberg in Richtung Möhnesee ebenso dicht wie die Hellefelder Höhe zwischen Arnsberg und Sundern. Hier war auch die Feuerwehr Sundern bis in den späten Abend im Einsatz. Inzwischen ist die Hellefelder Höhe wieder freigegeben.

Züge und Busse haben am Freitag ihren Betrieb offenbar im Rahmen der Möglichkeiten wieder aufgenommen. Es kommt jedoch weiterhin zu Störungen und Teilausfällen. „Alle Linien fahren wieder“, vermeldet der Verkehrsbetrieb RLG am Mittag. Nicht angefahren werden können aber die Haltestellen am Teutenberg in Arnsberg und auf dem Schreppenberg. Auch der Bereich Müschede (Linie R25) bereite noch Probleme.

Nach vielen Unfällen am Donnerstag meldet die Polizei im Hochsauerlandkreis am Morgen drei Unfälle im Raum Arnsberg/Sundern - zweimal in der Flamke in Sundern und einen in Meinkenbracht. Die Feuerwehr Sundern war am Donnerstag bei 24 Einsätzen helfend unterwegs. Die Einheiten aus Endorf, Hachen, Langscheid, Hellefeld, Linnepe, Stemel und Sundern gingen in Wachbereitschaft - ebenso wie die Einheit in Langscheid mit Unterstützung der DLRG -, um vor allem bei medizinischen Notfällen schnell reagieren zu können. Auch die Feuerwehr Arnsberg war zu zahlreichen Einsätzen zur technischen Hilfe - oft bei Schneebruch von Bäumen - im Einsatz.

Aufgrund der starken Schneefälle besteht aktuell eine erhöhte Gefahr durch Schneelasten auf Bäumen/Hausdächern und möglichen Schneebrüchen. In mehreren Bereichen des Stadtgebietes mussten daher vorübergehend Geh-, Rad- und Wirtschaftswege gesperrt werden, um Unfälle zu vermeiden. Es ist nicht auszuschließen, dass weitere Wege gesperrt werden müssen.Von Spaziergängen im Wald und in waldnahen Gebieten wird dringend abgeraten, da herabfallende Äste und umstürzende Bäume eine aktute Gefahr darstellen .Der Winterdienst der Stadt Sundern ist weiterhin im Einsatz. Dennoch wird auf die Gefahr von Glätte und vereisten Flächen auf Straßen und Wegen hingewiesen. Auch der Ruhrverband sperrt aus diesem Grund den Sorpesee-Randweg.

Ausnahmezustand mit kritischer Lage für viele Autofahrer herrschte auf der A46 kurz vor dem Autobahnende bei Bestwig. Hier saßen fast 100 Fahrzeuge die ganze Nacht fest,

Winter Arnsberg 9. Januar 2025
In Arnsberg ist ein Baum auf ein Auto gestürzt. Ein häufiges Bild im HSK an diesem Donnerstag. © Wolfgang Becker | Wolfgang Becker

Seit Donnerstag war es zu zahlreichen Unfällen im Raum Arnsberg und Sunden gekommen. Kreisweit hat die Polizei im Hochsauerlandkreis sogar 100 Unfälle in 24 Stunden gezählt. Zum Teil sind Äste abgebrochen und haben Straßen unbefahrbar gemacht. Probleme gab es auch mit querstehenden Fahrzeugen. Der öffentliche Nahverkehr kam auf der Bahn zum Erliegen. Seit dem Nachmittag sind Buslinien der RLG in Arnsberg komplett eingestellt. „Alle Busse fahren derzeit zurück in den Betriebshof“, erklärt RLG-Sprecherin Annette Zurmühl.

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Auch rund um Neheim waren viele Zufahrtsstraßen nicht passierbar. Die Neheimer Straße vor Ense-Bremen, über die viel Verkehr auch Richtung Neheim unterwegs ist, war am Donnerstagmorgen ab etwa 9 Uhr nicht mehr passierbar. Lastwagen und Autos stauten sich bis zurück zur Auffahrt der A 44. Was genau dort die Weiterfahrt behinderte, war zunächst nicht zu erfahren, die Verkehrsteilnehmer drehten größtenteils auf der rutschigen Straße um. Die Autobahnauffahrt Neheim in Richtung Werl war am Nachmittag ebenfalls gesperrt. Selbiges gilt für Zufahrt der Autobahn am Rathaus. Dort hat sich eine lange Lkw-Schlange bis zum Bahnhof Hüsten gebildet, die aktuell wiederum für einen langen Rückstau der Berufspendler bis nach Bruchhausen sorgt.

Unfall Neheim Holzen 9. Januar 2025
Zwischen Neheim und Holzen sind zwei Pkw kollidiert und haben dafür gesorgt, dass die Strecke zwischenzeitlich gesperrt war.  © Joshua Kipper | Nicole Kulisch/Privat

Die Stadt Arnsberg hat nun mitgeteilt, dass der Bringhof der Abfallwirtschaft der Stadt Arnsberg zunächst am heutigen heutigen Donnerstag, 9. Januar, wegen des andauernden starken Schneefalls weiter geschlossen bleibt. Sobald sich die Wettersituation wieder entspannt, stehen die Dienstleistungen des Bringhofs wieder vollumfänglich zur Verfügung. Während am frühen Morgen in Neheim beispielsweise noch die Papierentsorgung regulär stattfinden konnte, wurde die Entsorgung von Papiermüll, Restmüll und gelben Säcken am Nachmittag seitens der Stadt Arnsberg in Absprache mit Dienstleister Lobbe komplett eingestellt. Stadtsprecher Frank Albrecht erklärt: „Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, die Sammelgefäße deshalb an den Straßen stehen zu lassen. Die Abfallwirtschaft wird zusammen mit dem Dienstleister für die Gelben Säcke die Leerung der Gefäße in den nächsten Tagen möglichst kurzfristig nachholen.“ Da dies auch von den wetterbedingten Straßenverhältnissen abhängig sei, könne derzeit keine genaue zeitliche Angabe erfolgen. Die Stadt bitte in diesen Fällen um Verständnis. 

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Angespannt bleibt jedoch die Verkehrslage generell. Besonders rund um Holzen hat es mehrmals Verkehrsprobleme gegeben. Betroffen waren Autofahrerinnen und Autofahrer auf der Bieberstraße in der Nähe von Arnsberg-Holzen zwischen Herdringen und Lendringsen. Dort gab es nach Angaben der Polizei HSK Auffahrunfälle mit Sachschaden. Für Aufregung sorgte außerdem ein Lkw, der auf der Märkischen Straße zwischen dem Gewerbegebiet Wiebelsheide und der Ortschaft Holzen quergestanden hatte und einen Rückstau in beide Richtungen versursachte. Aufgrund eines weiteren Unfalls war die Strecke zwischen Neheim und Holzen ein weiteres Mal kurzzeitig gesperrt. Die Sperrung hatte auch Auswirkungen auf den Schulbusverkehr. Schülerinnen und Schüler aus Holzen konnten nicht rechtzeitig zu ihren jeweiligen weiterführenden Schulen in Arnsberg transportiert werden.

Der Wertstoffbringhof in Arnsberg ist derzeit aufgrund des Schnees geschlossen. (Archivbild)
Der Wertstoffbringhof in Arnsberg ist derzeit aufgrund des Schnees geschlossen. (Archivbild) © Eric Claßen/WP | Eric Claßen

Bis zum frühen Nachmittag sprach die Feuerwehr Arnsberg von rund 15 Einsätzen im Stadtgebiet. „Aufgrund einer Vielzahl von Bäumen und Ästen, welche durch die Schneelast brechen, haben unsere Hauptwachen und teilweise auch schon freiwillige Einheiten gut zu tun“, berichtet Feuerwehrsprecher Thorsten Peithner. „Wir erwarten noch weitere Einsätze. Derzeit wird alles vorbereitet. Alle Gerätehäuser im Stadtgebiet werden mit einer einsatzbereiten Truppe aus jeweils neun Kameraden besetzt“, so Peithner.  

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Nicht viel anders ist auch die Situation in der Nachbarstadt Sundern. In der Nacht hatte es dort bereits erste Unfälle gegeben. So gab es gegen 5.30 Uhr auf der L 519 in Sundern-Endorf einen Crash. Zwei Unfälle parallel ereigneten sich gegen 6 Uhr sowohl auf der Strecke zwischen Allendorf und Stockum als auch in Westenfeld. Um 7.30 Uhr gab es einen Schaden am Sorpedamm in Sundern.

Ense
Die Neheimer Straße Richtung Ense-Bremen zeigte sich unpassierbar. © Stenzel | Stenzel

Momentan hat sich die Verkehrslage in Sundern nach Angaben der Feuerwehr Sundern sogar noch zugespitzt. „Zurzeit kommt es zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen auf der B229 zwischen Hachen und Sundern sowie in Richtungen Hövel und Sorpesee sowie jeweils umgekehrt“, heißt es in einer Mitteilung der Feuerwehr. Zwischen Hachen und Wennigloh versperren umgestürzte Bäume und heruntergefallene Äste die Straße. Im Bereich Stemel sollen nach Informationen unserer Zeitung gleich mehrere Lkw die Strecke blockieren. Wer könne, solle diese Strecken weitgehend meiden. Von der Sunderner Feuerwehr wurden am Nachmittag die Wachen in Hachen, Langscheid und Stemel mit Einsatzbereitschaften besetzt. Aufgrund der Schneelast auf den Bäumen warnt die Feuerwehr ausdrücklich davor, bewaldete Gebiete zu betreten.

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Störungen gab es im Busverkehr auf fast allen Linien. Oft waren einzelne Haltestellen nicht mehr anzufahren - das betraf auch die Arnsberger Stadtlinien wie aus den Störungsmeldungen des Verkehrsverbandes RLG hervorging. Die RLG stellte am Nachmittag in Arnsberg, Soest und Meschede den Busbetrieb sogar komplett ein. Am Neheimer Busbahnhof warteten zahlreiche gestrandete Fahrgäste auf Busse, die nicht kamen. Komplett eingestellt wurde der Bahnverkehr auf der Linie ins Sauerland. Die RE57 und die RE17 fuhren am Nachmittag nicht mehr. Das meldete zuginfo.de

Winter in Arnsberg
Am Busbahnhof Neheim strandeten viele Fahrgäste und Schüler und warteten zum Teil vergeblich auf einen Bus. © WP | Martin Haselhorst

Auch für Fußgänger hieß es Vorsicht, weil die Räumdienste und auch Hausbesitzer mit dem Schneeräumen der Wege gar nicht mehr nachkamen. Selbst der Gang durch die Neheimer Fußgängerzone konnte glatt werden. Der Schnee konnte bis zum Nachmittag nicht geräumt werden. Unklar bleibt die Lage bei den Schulen in Arnsberg und Sundern. Am Donnerstag ist nach unseren Informationen kein Unterricht ausgefallen. Am Freitag sollen die Schulen selbst entscheiden, ob sie öffnen oder geschlossen bleiben. Das hängt wohl auch davon, ob es in der Nacht zu Freitag neue Schneefälle in Arnsberg und Sundern gibt. Zum jetzigen Zeitpunkt gebt es keine durch die Bezirksregierung Arnsberg veranlassten Schulschließungen aufgrund der Wetterlage. Hannah Scherz, Sprecherin der Bezirksregierung Arnsberg erklärt: „Bei einem plötzlichen Eintritt extremer Witterungsverhältnisse ohne Anordnung des Ruhens des Unterrichts in Präsenz entscheiden die Eltern im Einzelfall selbst, ob der Weg zur Schule für ihr Kind jeweils zumutbar ist. In diesen Fällen handelt es sich bei dem Schulversäumnis um entschuldigte Fehlzeiten.“

Wildewiese hofft auf laufende Lifte

„Die Zeichen stehen auf Skifahren in Wildewiese am Wochenende!“, teilt das Skigebiet Wildewiese auf seiner Homepage mit. Zur Stunde gehen die Niederschläge am Schomberg wieder in Schnee über und bis zum Nachmittag schneit es länger andauernd und teilweise auch kräftig. „Richtet euch auf äußerst winterliche Straßenverhältnisse ein - auch im Sorpe- und später auch wieder im Lennetal“, warnt das Skigebiet, dessen Lifte aber noch nicht geöffnet sind. Erst mit Einbruch der Dunkelheit klingt der Dauerschneefall dann allmählich ab und es folgen nur noch einige schwache Schauer nach. In Wildewiese sinkt die Temperatur von aktuell 0 Grad bis zum Abend auf minus 2 Grad. In der Nacht zu Freitag ist es in Wildewiese bedeckt und ab und zu fallen noch einige unmotivierte Schneeflocken. Bei Temperaturen um minus 3 Grad kann die Schneedecke schön durchfrieren. Tagsüber ist bei meist geschlossener Bewölkung noch ab und zu mit leichten Schneeschauern zu rechnen - vermutlich noch einmal leicht verstärkt in den Abendstunden - vielleicht ja unter Flutlicht. Die Temperatur steigt kaum noch an und liegt auch tagsüber bei minus 3 Grad.

Winter in Arnsberg
Winter in Arnsberg: Die Neheimer Fußgängerzone konnte bis zum Nachmittag nicht geräumt werden. © WP | Martin Haselhorst

„Ein traumhaftes Wintersportwochenende steht an!“, verspricht die Homepage. Bereits am Samstag kann hin und wieder die Sonne durch die noch eher dichte Bewölkung blinzeln und den Neuschnee auf den Bäumen zum Glitzern bringen. Ganz vereinzelt kann zwar auch noch eine Schneeflocke fallen, aber im Wesentlichen - spätestens nachmittags - bleibt es trocken. Der Sonntag macht seinem Namen alle Ehre. Es gibt zwar noch Restbewölkung, aber insgesamt wird es sehr freundlich. Nach kalter Nacht um minus 6 Grad steigt die Temperatur tagsüber bis auf 0 Grad an.

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„Vielleicht war der Regen von heute Nacht gar nicht schlecht, sorgt er doch für eine perfekte dichte Grundlage für die heute im Tagesverlauf noch nachfolgenden Schneefälle. Wenn die Schneefälle in etwa so eintreten, wie derzeit vorhergesagt, dann könnt ihr euch am Wochenende über bis zu 25cm Schnee und tolle Pistenbedingungen freuen! Ski und Rodel sollten also gut sein“, so die Betreiber der Lifte.

Wir aktualisieren laufend diesen Ticker mit Unfallmeldungen. Die Polizei HSK bittet die Autofahrerinnen und Autofahrer, langsam und in Ruhe ihre jeweiligen Ziele anzusteuern und wenn möglich, auf das Fahrzeug heute Morgen zu verzichten.

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