Hüsten. Die Ausbildung im Turbo-Tempo, schon mit 19 Meister, dann auf der Walz im Wohnwagen. Jetzt übernimmt David Käuffer den Hüstener Fleischereibetrieb des Vaters.

Irgendwie mag der junge Mann die Rekorde. Seine Ausbildung absolvierte der Hüstener als Turbo-Azubi, mit 19 Jahren hatte er den Meisterbrief in der Tasche, zog dann für über zwei Jahre mit dem Wohnwagen auf die Walz und jetzt dürfte er einer der weit und breit jüngsten Geschäftsinhaber im Fleischerei-Handwerk sein. Mit dem Jahreswechsel übernimmt David Käuffer (23) in dritter Generation den Familienbetrieb in der Marktstraße in Hüsten.

Das Silvestergeschäft wird noch mitgenommen, ehe der Laden für ein paar Tage für Modernisierungsmaßnahmen schließt. Wenn die Fleischerei mit neuer Werbung und neuem Logo öffnet, ist David Käuffer der Chef. Sein Vater Markus (50) übergibt ihm das Geschäft, bleibt dann aber wie Mutter Margot (51) auch weiter in der Fleischerei beschäftigt. Die Sorge vieler anderer Handwerker über die Betriebsübergabe bleibt Markus Käuffer erspart. „Der Junge will was machen“, sagt er, „worauf soll ich da warten“. Der vom Opa gegründete Betrieb bleibt in der Familie.

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Tatsächlich lief es genau so, wie es jetzt kam, mit Ansage: „Das war immer der Plan“, sagt David Käuffer. Schon als er 2020 zur Walz aufgebrochen war, hatte er davon gesprochen, nach seiner Rückkehr in das Geschäft des Vaters einzusteigen. Und mehr noch: „Ich übernehme gerne Verantwortung“, so David.

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Der junge zielstrebige Handwerker hatte dabei durchaus andere Optionen. Auf seinen vielen Stationen in Deutschland, benachbarten Ausland und sogar in Down Under mangelte es nicht an Möglichkeiten. „Mehrere Betriebe haben versucht, mich anzuwerben“, erzählt David Käuffer, „aber jetzt das weiterzuführen, was meine Eltern und Oma und Opa aufgebaut haben, ist doch etwas ganz anderes.“

Die Geschäftsübergabe, die sich jetzt vollzieht, hatte sich abgezeichnet und führte so in den vergangenen Jahren schon zu Entwicklungen. Vater Markus macht keinen Hehl daraus, dass ihm Investitionen mit dem Wissen über die Weitergabe des Betriebs an seinen Sohn leichter gefallen sind als es sonst gewesen wäre. Und auch David Käuffer hat bereits während seiner Walz und seit seiner Rückkehr Neuerungen in das Geschäft eingebracht, die den Weg in die Zukunft weisen.

David Käuffer
Ein Blick in die Wurstkammer der Fleischerei Käuffer in Hüsten. © WP | Martin Haselhorst

„Ich habe neue Produkte eingeführt“, erzählt David. Sei es den Frühstücks Bacon aus Neuseeland, die scharfe Feuerschlange aus Nürnberg, den „Lausbub“ - eine kleine gepfefferte Rohwurst - aus der Klostermetzgerei Schwarach, die Semmelknödel aus Bayern oder die Fränkische Woche. Zudem führte er schon neue Maschinen für eine optimierte Wurstherstellung ein.

Zwölf Menschen arbeiten in der Fleischerei Käuffer - acht im Verkaufsteam, zwei Gesellen in der Produktion und mit Vater und Sohn Käuffer zwei Meister. „Wenn ich einen Auszubildenden finde, würde ich auch ausbilden wollen“, kündigt David Käuffer an. Er selber hatte seine Ausbildung in kürzester Zeit erfolgreich in der Fleischerei von Christian Wirth in Oeventrop absolviert. „Ich kenne niemanden, der das so schnell und gut hingekriegt hat“, sagte sein Meister damals über den jungen David. Schnell sein will David Käuffer nun auch mit der Wiedereröffnung im neuen Jahr. Das soll mit einer Aktionswoche vom 6. bis 11. Januar passieren. Bis dahin wird es ein paar Modernisierungen im Geschäft geben: Zwei Bildschirme sollen über Angebote, aber auch mit Bildern über die Produktion der Fleisch- und Wurstprodukte informieren, die Imbiss-Speisekarte wird überarbeitet, die Außenwerbung erneuert und auch ein Kühlregal im Kundenbereich aufgestellt. Bekanntmachen will sich die Fleischerei auch über die sozialen Medien - via Facebook, WhatsApp und Instagram.

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Der Jahreswechsel wird nun auch für Markus Käuffer etwas ganz besonderes. „Ein paar Tränchen habe ich mir schon verdrückt und da werden auch noch ein paar kommen“, gibt er zu. Im Jahr 2004 hatte er die Fleischerei von seinem Vater übernommen. Nun geht alles in die nächste Generation: „Das macht einen unheimlich stolz“, sagen Margot und David Käuffer.

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