Arnsberg. Antrag von CDU und Grünen für Einrichtung einer Forschungseinrichtung ist angenommen. Ministerin hält „Zusammenarbeit mit Arnsberg für unverzichtbar“.

Das Waldöko-Institut wird kommen. Der Landtag stimmte am Donnerstagmittag dem Antrag von CDU und Bündnis 90/Grüne für die Einrichtung einer Forschungseinrichtung an der Fachhochschule Südwestfalen in Kooperation mit dem Zentrum für Wald- und Holzwirtschaft in Arnsberg zu. NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen betonte in ihrer Rede vor der Abstimmung, „dass eine Zusammenarbeit der Hochschule mit dem Zentrum in Arnsberg unverzichtbar“ sei.

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In Arnsberg wachsen damit die Hoffnungen, dass der Standort des Instituts möglicherweise in der Regierungsstadt liegen könnte und damit „akademische Ausbildung und Forschung“ zum Thema Wald und Nachhaltigkeit nach Arnsberg kommt. Seit Jahren bemüht sich Bürgermeister Ralf Bittner mit Partnern darum, Arnsberg zu einem Hochschulstandort oder zumindest einer Dependance zu machen. Geplant war sogar eine eigenständige Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HANET). Die Gründung einer ganz neuen Hochschule rückte angesichts knapper Kassen auf allen Ebenen in weite Ferne. Verena Verspohl, Fraktionssprecherin der Grünen im Arnsberger Rat, sieht im Beschluss daher nun einen „realistischen Ansatz“, um Forschung nach Arnsberg zu holen.

Der Wald ist unter Druck - das gefährdet Ökologie und Wirtschaftlichkeit.
Der Wald ist unter Druck - das gefährdet Ökologie und Wirtschaftlichkeit. © ddp | imagebroker/Jochen Tack

Der nun von Bündnis 90/Grüne und CDU im Landtag getragene Beschluss, der in groben Zügen im Koalitionsvertrag so schon angekündigt worden war, eröffnet eine andere Perspektive. Die Ministerin forderte die FH Südwestfalen und das Zentrum für Wald- und Holzwirtschaft in Arnsberg (das gehört zum Landesbetrieb Wald und Holz) ausdrücklich auf, „nun konkrete Umsetzungsschritte zu prüfen“.

Damit wird sie zumindest in Arnsberg offene Türen einrennen, wo der neue Leiter des Zentrums, Thomas Wälter, schon nach seinem Dienstantritt das Ziel erklärt hatte, rund um die Arnsberger Standorte in Obereimer und Neheim (Forstwirtschaftliche Schule) ein „Kompetenzzentrum weiter auszubauen“. Es ist davon auszugehen, dass er bereits gute Konzeptideen in der Schublade hat.

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Silke Gorißen stellte im Landtag klar, dass der Bedarf nach einem solchen Institut so groß wie nie sei. „Der Wald ist unter Druck“, sagte sie, „wir tragen eine generationenübergreifende Verantwortung“. Es müsse nun gelingen, „das Waldökosystem zu stärken aufgrund neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse“. Für Gorißen kommt der „Wissenschaft eine Schlüsselrolle zu“, um die Herausforderungen zu meistern. Dabei sei wichtig, dass die Kooperation von Fachhochschule und dem Arnsberger Zentrum „einen praktischen Nutzen für die Forstwirtschaft und die Region“ habe.

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Den Beschluss in Düsseldorf sieht Arnsbergs Bürgermeister Ralf Bittner nun als Vorlage. „Wir setzen nun bei der Kooperation auf den Standort Arnsberg“, sagt er, „wir haben die Liegenschaften und gute Argumente.“ Konkreter wird Bittner nicht. Größere Liegenschaften von Wald und Holz in Arnsberg wären aber beispielsweise das Jugendwaldheim in Obereimer. Sehr wohl weiß aber auch er, dass die Standortfrage noch offen ist. So gilt auch Soest, wo es bereits einen großen Standort der Fachhochschule Südwestfalen mit einem Studiengang Agrarwissenschaft gibt, als ein heißer Favorit.

Der Neheimer Landtagsabgeordnete Klaus Kaiser (CDU) sieht „nun eine gute und kronkrete Grundlage“. Es sei nun Geld bereitgestellt, um die Idee des Waldöko-Instituts zu realisieren. „Der Stadt Arnsberg ist nun zu raten, im engen Kontakt mit allen Beteiligten zu bleiben“, so Klaus Kaiser. Er selber wolle da gerne unterstützend wirken.

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